Die „unsterbliche Seele“ werde sich nach dem Tod aus dem Körper erheben, in höhere Sphären einkehren und dort die eigene Göttlichkeit entfalten. Derlei „wilde Thesen“ sind nicht mehr New-Age alleine, sondern auch Konsens einstiger protestantischer Kirchen. Antreibende Kraft ist die römisch-katholische Institution. Der Irrglaube an eine immortale Seele hat sich inzwischen gefestigt. Eine fatale Entwicklung.
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Die Seele ist sehr „irdisch“
Einer der schwerwiegendsten und auch gleichzeitig am weitesten verbreiteten Irrlehren ist die Lehre über eine unsterbliche Seele. Der Mensch bestehe aus Körper, Geist und Seele, so die These. Nach dem Tod trenne sich die Seele vom Körper und gehe, je nach Variation des (Irr-) Glaubens in eine höhere Sphäre ein. Dort führe die Seele seine Existenz fort.

Anhänger des New Age, Buddhismus, Hinduismus, Schamanismus und eigentlich fast allen weiteren Religionen außerhalb des Christentums glauben an eine unsterbliche Seele, ja sogar eine Art der Göttlichkeit des geistigen Wesens. In manchen Fällen weitet sich diese angenommene Göttlichkeit sogar bis zum irdischen Dasein aus. Selbst im Islam spricht man von einer vom Körper unabhängige Seele. So heißt es im Koran in „Suratu-z-Zumar 39,41:
„Unsterbliche Seele“ auch im Christentum
Das Dilemma: Auch im Christentum hat sich die These über eine unsterbliche Seele längst manifestiert. Selbst in den (einst) protestantischen Kirchen, die eigentlich für sich selbst beanspruchen, nur nach der Schrift (sola scriptura) zu lehren, verbreiten die Mär über eine Wanderung der Seele nach dem Tod des Menschen. Entweder gehe es direkt in den Himmel, oder unmittelbar in die Hölle. Ein Erbe der römisch-katholischen Kirche und neben der Sonntagsheiligung anstatt der Sabbat-Beobachtung eine weitere Doktrin der Kirche Roms, die von den protestantischen Kirchen weitergeführt wurde.
An dieser Stelle ist man geneigt, der katholischen Kirche recht zu geben, wenn diese sagt, die Reformatoren haben sich im eigentlichen Sinne nie von der Mutterkirche getrennt. Es handelte sich lediglich um eine interne Rebellion. Diese Wunde ist ja fast wieder vollständig „geheilt“ (Infos).
Irrlehre wider besseres Wissen

Doch gibt es in der Qualität der verbreiteten Irrlehre zwischen den christlichen und heidnischen Religionen einen Unterschied. Während z.B. im Buddhismus oder Hinduismus, auch im Islam die unsterbliche Seele in deren offiziellen Lehrbüchern beschrieben ist, behaupten die katholischen wie auch die evangelischen Kirchen ebenfalls, nach der Schrift zu lehren, obwohl dies gar nicht der Fall ist. Denn die Schrift des Christentums, die Bibel, spricht über eine unsterbliche Seele des Menschen mit keiner einzigen Silbe.
Während der Imam dem gläubigen Muslim eine „unsterbliche Seele“ über die offizielle Lehre vermittelt, schallt es von den Kanzeln der Kirchen Behauptungen, die überhaupt nicht im Evangelium zu finden sind.
In der Bibel gibt es zahlreiche Verse, die gerne als ein „Beleg“ für eine unsterbliche Seele verwendet werden, wie z.B. Matthäus 10,28:
„Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle!“
Doch hier handelt es sich um eine Redewendung, ebenso wie „meine Seele“ lediglich „das Ich“ meint. Darüber nachher noch mehr dazu.
Im Gegensatz sind in der Bibel einige Verse enthalten, die für sich alleine stehend klar über eine durchaus sterbliche Seele sprechen. Einige Beispiele gibt es hier.
Nun bleibt es eine individuelle Entscheidung, ob die Pastoren oder Priester der Kirchen, welche etwas von einer unsterblichen Seele predigen, dies wider besseres Wissen tun, oder ob sie ihre Gemeinde mit Vorsatz in die Irre führen wollen. Eines können sie aber mit gutem Gewissen gewiss nicht behaupten: Dies entspreche den Aussagen der Worte Gottes!
Die Erklärung der katholischen Kirche zur Seele
Die römisch-katholische Kirche hat ein eigenes „Katholisches Lexikon“ („New Catholic Encyclopedia“). In diesem sehr opulenten Werk behandelt dieses Lexikon in Band 13 das Thema Seele des Menschen. Darin wird dem Leser erklärt, wie die katholische Kirche die Aussagen der Bibel über die Seele interpretiert.
Seele im Alten Testament
Im Alten Testament steht hinter dem Wort „Seele“ das hebräische Wort „nepesh“. Auf Seite 336 ist folgende Aussage zu finden:
Als menschliches Leben kann nepesh mit dem Persnalpronomen oder dem Reflexivpronomen identisch sein, wobei „sagt meine Seele“ genauso korrekt mit „ich sagen“ übersetzt werden könnte.“
Im katholischen Lexikon liegt die Kirche Roms ganz auf Linie des Evangeliums. Mit der Seele handelt es sich um den Menschen als Ganzes und nicht aus einem Teil des Gesamten.
So sagt auch die Bibel, dass der Körper (aus Staub und Erde) plus dem Lebensodem Gottes die lebendige Seele ergibt.
Seele im Neuen Testament
Das katholische Lexikon behandelt auch die biblischen Aussagen des Neuen Testaments über die Seele. Ebenfalls auf Seite 336.
Selbst im Neuen Testament im Griechischen bedeutet Wort „psyche“ das Gleiche wie „nepesh“ im Alten Testament. Eine Begriffserweiterung fand aufgrund von „hellenistischen Einflüssen“ statt. Also womöglich durch die Vorstellungen diverser vom Hellenismus beeinflusster „Gelehrter“. So ist auch die griechische Übersetzung des Alten Testamentes, die sich selbst widersprechende Septuaginta (Infos), von „hellenistischen Gelehrten“ übersetzt worden.
Griechische Ansichten
Die „New Catholic Encyclopedia“ beschreibt auch die Sichtweise der Hellenisten zum Thema „Seele“. So in Band 13, Seite 338:
Hier ist klar zu erkennen, dass die „christliche“ These über eine unsterbliche Seele nicht den Aussagen des Evangeliums entspricht, sondern den Philosophien der antiken „Denker Griechenlands“.
Was ist die katholische Lehre über die Seele?
Die römisch-katholische Kirche selbst hat herausgearbeitet, dass die Bibel im Alten und auch im Neuen Testament die Seele als das gesamte lebendige Wesen beschreibt. Gegenüber stehen die Thesen der hellenistischen „Denker“ Platon und Aristoteles, die die Seele als etwas vom Körper Separates definierten.
Die offizielle Lehre der römisch-katholischen Kirche ist in deren Katechismus zu finden und bei Paragraf 70 (Kompendium, KKK 366-368) steht folgende Aussage:
Damit ist der Sachverhalt klar. Die römisch-katholische Kirche lehrt wider besseres Wissen auf offizieller Basis die Lehren des Hellenismus und nicht die des Evangeliums. Die offiziellen Dogmen der Kirche Roms enthalten noch weitere weitaus mehr als nur seltsame Eigenheiten (Infos). Und die (einst) protestantischen Kirchen plappern dies alles einfach nach.
Irrlehre mit Vorsatz
Es liegt auf der Hand. Die römisch-katholische Kirche weiß um die Wahrheit des Evangeliums über die „unsterbliche“ bzw. sterbliche Seele, vertritt aber dennoch die Thesen der alten Griechen. Vor wenigen Jahrhunderten hat diese Kirche Menschen dafür umbringen lassen, wenn sie diese römische Irrlehre ablehnten und auf die Wahrheit des Evangeliums pochten.
Glaube an „unsterbliche Seele“ ist Spiritimus

Der Glaube an eine unsterbliche Seele steht im Widerspruch des Evangeliums. Es ist kein „Kavaliersdelikt“, sondern es ist fatal. So wie der Glaube an das Erlösungswerk Jesu Christi (gemäß des Evangeliums) zur Rechtfertigung des Menschen führt, genauso ist mit dem Glauben an eine „unsterbliche Seele“ der Tatbestand des Spiritismus erfüllt. In Augen Gottes nicht nur verwerflich, sondern ein Gräuel. Denn der Glaube an die „lebendigen Seelen Verstorbener“ eröffnet neben den Möglichkeiten weiterer fantasievollen Irrlehren auch Türe und Tore für den Zugang der willfährigen Handlanger des großen Widersachers.
Die römisch-katholische Kirche hat die Möglichkeiten eines (Irr-) Glaubens an eine „unsterbliche Seele“ genutzt und die Thesen über Fegefeuer, buchstäbliche Hölle, Fürbitten an „Heilige“ und Ablässe sowie Messe auch für Verstorbene eingeführt. Alles völlig unmögliche Dinge, wenn man bedenkt, dass die „unsterbliche Seele“ gar nicht existiert. Und die (einst) protestantischen Kirchen plappern es einfach nach. Noch wird die „Heilige Messe“ nicht zusammen mit der Kirche Roms gefeiert, aber der Wunsch danach ist bereits sehr groß (Infos).
Unbekümmertheit der Menschen
Eine weitere Falle dieses Irrglaubens liegt in der Unbekümmertheit der Menschen. „Warum soll ich mich um Gottes Willen kümmern, wenn ich doch auch nach dem Tod einfach weiterlebe?“ Sünde hin, Sünde her, am Ende gebe es eine „moralische Läuterung“ und alle seien erlöst. Derlei Thesen vertreten inzwischen jene Kirchen, die immer noch behaupten, auf dem Fundament eines Martin Luthers zu stehen.
ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so daß sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.
2. Thessaloniker 2,9-12
Bibelverse aus Schlachter 2000