Ein mystisches Gebet mit geheimnisvoller Entstehungsgeschichte. Das Gebet an den Erzengel Michael. Ein fester Bestandteil in der Kirche Roms, vorgetragen nach einer Messe. Viel “Zauber und Ehrfurcht”, aber ein klarer Beleg dafür, dass sich der Katholizismus um das Evangelium nicht schert.
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Kirche Roms – Brutstätte der Legenden
Was in der Bibel nicht enthalten ist, aber dennoch als “gesicherte Wahrheit” verkauft werden soll, ist dann eben auf “mystische Weise” entstanden. Eine Spezialität der römisch-katholischen Kirche. So auch die “legendäre Entstehung” des Gebetes an den Erzengel Michael. Eine gewichtige Figur in der Kirche Roms. In der Tat ist Michael gemäß Evangelium von großer Macht und Wichtigkeit, aber eben eine völlig andere Natur, als dieser vom Papsttum dargestellt und behandelt wird.
Das Gebet zum Erzengel Michael habe seinen Ursprung bei Papst Leo XIII und findet in seiner kurzen Version Anwendung nach einer Messe und in seiner langen Version zum Austreiben von Dämonen (Exorzismus). Das Gebet zur Verehrung des Erzengels Michaels wurde vom vorangegangenen Papst Franziskus Ende September 2020 ausdrücklich gefordert (Quelle).
Geheimnisvoller Ursprung

Gemäß den Legenden der Kirche habe Papst Leo XIII das Gebet nach dem Feiern einer Messe geschrieben. Dieser habe regungslos und starr vor sich hergesehen, sei schließlich in seine privaten Gemächer verschwunden und nach einer halben Stunde wieder herausgekommen. Zusammen mit dem fertigen Gebet an Erzengel Gabriel.
Welche Eingebungen Leo XIII hatte, bzw. von wem, scheint bei den Legendenschreibern nicht ganz klar gewesen zu sein. Eine Variante berichtet von dämonischen Kräften, welche Rom umzingelten. Eine andere Variante erzählt davon, dass Leo ein Gespräch zwischen Gott und Satan mitverfolgte. Demnach habe Gott dem Widersacher erlaubt, sich ein Jahrhundert auszuwählen, in dem dieser seine schlimmsten Wünsche ausleben dürfe. Satan habe das 20te Jahrhundert gewählt.
Die kurze Version Gebet Erzengel Michael
Auf offizieller Ebene wird das Gebet an Erzengel Michael seit rund 1885 als ein Teil der “Leoninischen Gebete” nach der Messe vorgetragen, mit folgendem Wortlaut:
“Heiliger Erzengel Michael,
verteidige uns im Kampfe;
gegen die Bosheit und die Nachstellungen
des Teufels, sei unser Schutz.
‘Gott gebiete ihm’, so bitten wir flehentlich;
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stoße den Satan und die anderen bösen Geister,
die in der Welt umherschleichen,
um die Seelen zu verderben,
durch die Kraft Gottes in die Hölle.
Amen.“
In der Tat, dieses “Gebet” könnte tatsächlich von der “Gegenseite” stammen, aber eben die Rollen vertauscht, ganz gemäß dem Motto: “das Böse sei gut und das Gute sei böse” (Jesaja 5,20). Man muss berücksichtigen, dass die römisch-katholische Kirche den Erzengel Michael tatsächlich als einen geschaffenes, himmlisches Wesen betrachtet. Dazu gebe es noch eine ganze Reihe weiterer Erzengel, obwohl die Bibel mit Michael nur einen einzigen Erzengel beschreibt (Info).
Und überhaupt: Wer soll angebetet werden?
Was aber besonders verdeutlicht ist und überhaupt nicht thematisiert wird, ist die Tatsache überhaupt zu irgendetwas anderem oder anderes zu beten als Gott alleine! Unabhängig davon, wer Michael jetzt tatsächlich ist, die katholische Lehre betet Engel an.
Klare Bibel-Aussagen

Johannes, der die Offenbarung in Visionen empfing, fiel vor einem Engel nieder, um diesen anzubeten. Der Engel antwortete folgend:
“Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an!” (Offenbarung 19,10)
Johannes fiel abermals vor dem Engel nieder und dieser antwortete wiederholt:
“Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!” (Offenbarung 22,9)
Drei Engel folgen nacheinander mit einer warnenden Botschaft an die Menschen gemäß Offenbarung 14. Der erste Engel hatte u.a. folgende Ermahnung:
“Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!” (Offenbarung 14,7)
Glatt gegen das Erste und Zweite Gebot
Das Erste Gebot, “du sollst keine anderen Götter neben mir haben”, könnte noch dahingehend ausgedünnt werden, indem man behaupte, Erzengel Michael ist überhaupt kein Gott, also passt es schon.
Wer aber nur die Broschüren und Lehrblätter der römischen Kirche liest, oder sich auf die Aussagen seines Priesters verlässt, nicht aber die Bibel zum Studium selbst in die Hand nimmt, dem dürfte folgender Auszug aus den 10 Geboten Gottes eher unbekannt sein:
“Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!” (2. Moses 20,4-5)
Das “Gebet an Erzengel Michael” widerspricht die versuchte Rechtfertigung, man bete schließlich nicht an, sondern verehre nur. Das gilt ganz besonders für Maria. Auch sie werde nicht wirklich angebetet, sondern nur verehrt und bei ihr um Fürsprache gebeten – Pardon, angefragt.
Sie wissen es selbst ganz genau!

Das ist kein Irrtum oder ein Versehen, sondern ein ganz bewusst gelehrter Widerspruch zum Evangelium. Die Kirche Roms weiß es exakt, was sie tatsächlich tut und lehrt. In “Catholic Encyclopedia” (1904), Seite 153, steht es klar drin.
“Der oberste Gesetzgeber beginnt mit der Verkündigung seines Namens und seiner Titel an das menschliche Geschöpf und fordert dessen Gehorsam: „Ich bin der Herr, dein Gott …“. […] Da er der einzig wahre Gott ist, ist nur er anzubeten, und jede Darbietung der ihm gebührenden Anbetung an Geschöpfe fällt unter das Verbot seines Missfallens; die Herstellung von „geschnitzten Dingen“ ist verurteilt: nicht alle Bilder, Abbilder und Kunstwerke, sondern solche, die dazu bestimmt sind, angebetet und verehrt zu werden.“
Ja, sie schleichen umher, die bösen Geister, welche die Seelen verderben wollen. Und sie haben auch ein Zuhause mit zahlreichen “Nebenwohnungen”. Deren Hauptgebäude aber steht in Rom (Info).
Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden.
Offenbarung 18,2-3
Bibelverse aus Schlachter 2000








