Friedenslicht aus „Geburtsgrotte Jesu“ – Evangelium?

Kerzenlicht

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Vor der Weihnachtszeit ist wieder das „Friedenslicht“ in der Welt unterwegs. Ein Licht, das in der „Geburtsgrotte Jesu“ unter der Geburtskirche in Bethlehem angezündet wurde. Zusammenhänge, die mit dem Evangelium überhaupt nicht in Vereinbarung zu bringen sind.

Friedenslicht in Geburtsgrotte entzündet

An einem jeden 3. Advent wird seit dem Jahr 1986 in der „Geburtsgrotte Jesu“ in Bethlehem ein „Friedenslicht“ entzündet. Von dort aus geht dieses Licht durch Europa und letztendlich bis nach Amerika. Eine Wanderung, wie bei der olympischen Fackel, jedoch nach einer Vervielfältigung. Dieses Friedenslicht ist eine Initiative des Landesstudios Linz des ORF-Fernsehsenders Österreich. Jedes Jahr entzündet in der Vorweihnachtszeit ein Kind aus Österreich dieses Licht in der „Geburtsgrotte Jesu“. Von dort aus geht das Licht per Flugzeug nach Oberösterreich. Es folgt eine Verteilung des Lichts am Heiligen Abend in die gesamte Welt. Empfänger dieses Lichts sind u.a. der Papst und auch die EU-Kommission.

Angesichts der auch in Israel vorherrschenden Gewalt wird das Friedenslicht im Jahr 2023 unter dem Motto „auf der Suche nach Frieden“ auf der gesamten Welt verteilt.

Geburtskirche von Konstantin errichtet

Die Grotte befindet sich unter dem Hauptaltar der Geburtskirche. Dieser unterirdische Ort wird seit dem 2ten Jahrhundert als (vermuteter) Geburtsort Jesu verehrt. Damals kam noch Widerstand vom römischen Kaiser Hadrian. Er versuchte, das frühe Christentum durch Verfolgung und Repressalien zu unterdrücken. Erst mit Kaiser Konstantin änderte sich im 4ten Jahrhundert die Lage zum Besseren. Er und seine Mutter Helena ließen über der Grotte sogar eine üppig ausgestattete Kirche errichten. Eine 27 Meter lange Basilika und mit einer Breite von 17m (Quelle). Der Bau erfolgte im Jahr 333 und im Jahr 335 wurde dieses Gebäude feierlich eingeweiht. Damals schon unter dem Zeichen der „unbesiegbaren Sonne“.

Ein mystischer Ort

Geburtsgrotte Bethlehem
Von Dirk D. – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23281064

Die alles andere als bescheiden ausgestattete „Geburtsgrotte Jesu“ befindet sich direkt unter dem Altar, also der Opferstätte dieser Geburtskirche. Der 14-zackige Stern soll die Geburtsstelle Jesu markieren. In der Mitte des Sterns befindet sich ein Loch. Im Halbkreis eingerahmt ist dieser Stern von einer großen Anzahl „Heiliger“, mit jeweiligen „Heiligen-Sonnenscheiben“ hinter den Köpfen.

Besucher knien davor nieder, beten und küssen den Stern. Die aufgehängten Schalen dienen zum Sammeln freiwilliger Spenden der Besucher. Die 15 unterschiedlichen Leuchten symbolisieren jeweils christliche Religionsgemeinschaften. Anwesende orthodoxe Priester sind bei der für Besuch geöffneten Grotte damit beschäftigt, die bereits Anwesenden so schnell wie möglich wieder zu verscheuchen, damit der weitere Andrang nachfolgen kann.

Eine Felsgrotte anstatt einem Stall?

Maria-Jesus-Grotte
Maria – Mutterfels in der Grotte

Das Online-Magazin „Israel Magazin“ beschreibt, dass es nach „Ansicht der meisten Wissenschaftler“ unwahrscheinlich sei, dass Jesus in einem Stall geboren worden sei. Nach „Erkenntnissen“ gab es in dieser Region zahlreiche Hirten, die ihre Schafe in Höhlen hielten. Daher sei die im deutschsprachigen Raum verbreitete Meinung, Jesu Geburtsstätte sei ein Stall, eher unwahrscheinlich.

In Lukas 2,7 ist folgende Aussage zu lesen:
Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge.

Das Wort „Krippe“ steht für eine Futterstelle für das Vieh innerhalb eines Stalls. Im Grundtext steht für „Krippe“ das griechische Wort „phatné“ („φατνη“). Dieses Wort steht für Futtertrog im Stall bzw. der Stall selbst.

Lukas schrieb somit von einer Krippe im Stall, bzw. vom Stall und nicht von einer Grotte, einer Höhle oder einem Fels. Die Wissenschaft von heute, gut 2.000 Jahre danach, sei sich aber darin überwiegend einig, es handelte sich mit der Geburtsstätte Jesu um eine Grotte, bzw. Felshöhle.

Friedenslicht ist ökumenisches Ritual

Bahai Religion
Ökumene ist eine große Täuschung

Angesichts der Ausschmückung dieser Grotte, den vielen „Heiligen-“ Bildern und den orthodoxen Priestern vor Ort, könnte man von einer rein katholischen Tradition ausgehen. Doch mit dem Friedenslicht handelt es sich um ein ökumenisches Ritual und das zeigt auch den großen Zuspruch der protestantischen Kirchen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gibt sich begeistert über das Tragen des Lichts aus der „Geburtsgrotte Jesu“ in alle Welt.

Die Friedenskerze zeige die Sehnsucht nach Frieden über die Länder hinweg, so wird eine Referentin für Friedensarbeit im Zentrum der Ökumene der EKHN zitiert. Hierzu habe ein Engel die Weihnachtsgeschichte verkündet, die Vorstellung von Frieden, „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“. Diesen Frieden Gottes symbolisiere das Licht.

Bis jetzt weniger Konflikte?

Das Friedenslicht ist das erste Mal 1986 auf die Reise gegangen. Sind seither die Kriege und Unruheherde zurückgegangen, oder ist deren Anzahl noch weiter angestiegen? Im Zentrum der Medien stehen derzeit die Kriegshandlungen in Israel und Ukraine. Nur selten bis gar nichts hört oder liest man z.B. etwas über die kriegerischen Auseinandersetzungen oder schweren Unruhen in Äthiopien, Afghanistan, Aserbaidschan-Armenien, Bosnien und Herzegowina, Iran, Jemen, Kenia, Kolumbien, Kongo (Republik), Myanmar, Nigeria, Nordirland, Philippinen, Ruanda, Sri Lanka, Sudan, Syrien und Venezuela.

Einen Höhepunkt bei der Anzahl der gleichzeitig tobenden Kriege erlebte die Welt in den 1990-er Jahren. Seither bewegt sich die Anzahl auf dem Niveau der 1960-er Jahre. Von einem weltweiten Frieden ist aber noch nichts in Sicht.

Wollte Jesus Christus Frieden bringen?

Der von der EKHN bemühte Vers Lukas 2,14 lautet gemäß der Schlachter 2000:
Herrlichkeit [ist] bei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, [und] unter den Menschen [Gottes] Wohlgefallen!

Wollte Jesus Christus, das zum Menschen gewordene Wort Gottes und Gott selbst (Johannes 1,1-3) Frieden über die Erde bringen? Er sagte es selbst, in Matthäus 10,34-35:
Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert! Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;

Was ist dann das Ziel von Jesus Christus, wenn nicht der weltweite Frieden? Matthäus 18,11:
Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorene zu retten.

Ist das ein Widerspruch zum Ausruf des Engels gemäß Lukas 2,14? Nein, absolut nicht. Denn wer genau liest, wird auch erkennen, dass der Weltfrieden in diesem Vers überhaupt nicht ausgedrückt ist, sondern der Frieden für die Menschen, die Gott zum Wohlgefallen sind.

Das Licht tragen – Eingeschlichener Mithraskult

Mithras Stiertötung
Mithras mit phrygischer Mütze tötet den Stier

Jesus Christus, wie dieser inzwischen schon regelmäßig in den katholischen und einst protestantischen Kirchen und Magazinen nur noch abstrakt als „Jesus“ bezeichnet wird, ist nicht in einer Felsgrotte geboren, sondern in einem Stall.

Es gibt aber eine antike, heidnische „Gottheit“, die von einem „Vatergott“ in die Welt geschickt wurde, um diese zu retten, und auch in einer Felshöhle geboren wurde. Das ist der sog. Mithras aus dem persisch-römischen Mithras-Kult. Mithras entsprang dem sog. „Mutterfelsen“. Er trägt eine phrygische Mütze und wird auch gerne mit einer 7-strahligen Sonnenkrone abgebildet.

Im Imperium Romanum wurde Mithras auch als „Sol invictus“ („der unbesiegbare Sonnengott“) bezeichnet. Diesen Titel trug Kaiser Konstantin, der Errichter der heutigen Geburtskirche. Er war zu diesem Zeitpunkt noch „pontifex maximus“ und damit der gottgleiche, anbetungswürdige Kaiser und oberster Priester der Religion.

Diese heidnische „Gottheit“ Mithras ist nicht die Sonne selbst, sondern er trägt das Licht der Sonne und stellt damit den mythologisch personifizierten Lichtträger dar (Lichtträger in Latein: „Luzifer“). Dieses „Friedenslicht“, angezündet in einer Felsgrotte, der Geburtsort des „Lichtträgers“, geht nun zur Weihnachtszeit um die Welt. Ein Fest, dass am 25. Dezember seinen Höhepunkt hat. Der Tag, an dem gemäß des heidnischen Kults der „Licht-Gott“ Mithras geboren wurde (Info).

Die Geschichte wiederholt sich – Nun global

Die Menschheit ist dazu verurteilt, die Geschichte zu wiederholen, wenn sie aus ihren Fehlern in der Vergangenheit nichts lernte. Der Fehler bestand in der Abkehr von Gott durch Götzendienerei und das Zulassen von heidnischen Elementen (Synkretismus). Das kann und wird nicht lange gutgehen.

Evangelium Studium
Die Bibel erklärt die Geschichte und die Zukunft

Es gab sie bereits, die falschen Propheten, die in ihrer praktizierten Scheinheiligkeit vom falschen Frieden und von vorgetäuschter Sicherheit predigten, Hesekiel 13,8-10:
Darum, so spricht Gott, der Herr: Weil ihr Trug redet und Lügen schaut, darum, siehe, komme ich über euch! Das spricht Gott, der Herr. Und meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug schauen und Lügen wahrsagen. Sie sollen nicht dem geheimen Rat meines Volkes angehören und nicht in das Verzeichnis des Hauses Israel eingetragen werden; sie sollen auch nicht in das Land Israel kommen – ja, ihr werdet erkennen, daß ich Gott, der Herr bin! –, darum, ja, darum, weil sie mein Volk irregeführt und von Frieden geredet haben, wo doch kein Friede ist. Jener baut eine Wand, und diese übertünchen sie mit Kalk

(„Übertünchen mit Kalk“ ist eine Umschreibung für beschönigende Falschprophetie.)

Die dem Propheten Hesekiel vom Herrn angekündigten Konsequenzen für diese offenkundige Abgötterei betrafen das damalige Volk Israel bzw. die Stadt Jerusalem. Nocheinmal werden die angekündigten Folgen dieses Abfalls nicht lokal begrenzt sein, sondern gemäß der global vereinigten Rebellion gegen Gott ebenfalls weltweit zum Tragen kommen. Paulus hat diese Entwicklung auch vorausgesehen, 1. Thessalonicher 5,3:
Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.

Am Symbol Friedenslicht passt rein gar nichts

Kerzenlicht
Ein Licht wird durch die Welt getragen

Friede unter den Menschen ist ein wünschens- und erstrebenswertes Ziel. Ein jeglicher Krieg ist schrecklich. Das Setzen von Zeichen für Frieden ist ebenfalls zu begrüßen. Aber der „Haken“ bei diesem „Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu“ ist ein in damit Verbindung gebrachtes und völlig falsch dargestelltes Evangelium. Es ist sogar auf den Kopf gestellt.

Weder die Felsgrotte, noch der Weihnachtstermin, auch nicht die Aussage „den Frieden in die Welt bringen“, haben irgendetwas mit dem Jesus Christus der Bibel zu tun. Und das begründet auch, warum die Geschichte über ein „1000-jähriges Friedensreich auf der Erde“, einfach nachweisbar in der Welt der Märchen angesiedelt werden kann (Info).

Die Lichtverteilung und das Thema Weihnachten treffen ausnahmslos auf das Heidentum des Mithraismus zu, bei dem der höchste Priester (7. Stufe) eine Bischofsmütze, einen Ring und einen Hirtenstab trägt. Selbst der 14-zackige Stern in der „Geburtsgrotte“ hat nichts biblisches an sich. Hierzu passten allenfalls die katholischen Legenden der 14 Kreuzwegstationen, die 14 sog. Nothelfer und auch die 14 Buchstaben am Pantheon, die allesamt auf eines der antiken 14 „Gottheiten“ Roms hinweisen.

Das Verteilen des „Friedenslichts“ ist ein Ritual, welches Jesus Christus weder repräsentiert noch verherrlicht. Die tatsächliche Huldigung fällt auf den großen Widersacher.

Bibelverse aus Schlachter 2000

Friedenslicht aus „Geburtsgrotte Jesu“ – Evangelium?
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