Man kann auch das finsterste Schwarz als ein leuchtendes Beispiel vorbildlicher Moral und Kultur erschwätzen. Ein katholisch motiviertes Magazin träumt von der Rückkehr des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Ein Zeitalter der „Hochkultur“. Hierzu bedarf es allerdings kräftige Geschichts-Revision und eine gute Portion Geschichts-Vergessenheit.
Inhalt / Content
- 1 „Finsteres Mittelalter“ keine Schnapsidee
- 2 Der Beginn der Massenverfolgungen
- 3 Modifizierte Erinnerungen
- 4 Besonders finster seit 1540
- 5 Vernichtung in die Welt hinausgetragen
- 6 Lediglich ein winziger Auszug
- 7 Feuchte Träume für erneutes „Heiliges Reich“
- 8 Atheistisches Absägen des Papsttums
- 9 Katholisch eingefärbte Geopolitik
„Finsteres Mittelalter“ keine Schnapsidee
Wenn vom „finsteren Zeitalter“ oder das „finstere Mittelalter“ die Rede ist, dann weiß der „Normalsterbliche“ sofort, es ist vom Mittelalter in Europa die Rede. Ein Zeitraum, während die kirchliche und politische Macht des römischen Papsttums im Zenit stand. Gegenüber der europäischen Antike ein gesellschaftlicher Rückschritt, der bisher beispiellos ist. Die in Rom definierte Moral und Ethik setzte der Vatikan auf totalitärer Weise um. Ein derartiges Instrument der Vermittlung „christlicher Werte“ war die im 13ten Jahrhundert ins Leben gerufene Inquisition.
Der Beginn der Massenverfolgungen

Den Anfang setzte Papst Alexander III im Jahr 1179 mit seiner Berufung des Dritten Laterankonzils. Anlässlich der Bekämpfung der „ketzerischen“ Katharer erließ der Papst die Exkommunikation aller Häretiker, einschließlich des Einzuges aller Besitztümer. Papst Lucius III erließ nach dem Konzil von Verona im Jahr 1184 die Bulle „Ad Abolendam“, mit Unterstützung von Friedrich Barbarossa. Mit diesem Dekret wurde die Definition der „Häresie“ auf einen deutlich vergrößerten Kreis ausgeweitet. Neben weiteren Volksgruppen, als Ketzer verurteilt, galt dies auch für Laien-Prediger, die es „wagten“, ohne Priesterweihe das Wort Gottes zu verbreiten.
Innozenz III straffte die Zügel
Mit dem heute besonders hochverehrtem Papst Innozenz III begann für „Ketzerei“ ein besonders scharfer Wind zu wehen. Er verknüpfte das päpstliche Begehren, die Kritiker der Kirche Roms und deren Dogmen aus dem Weg zu räumen, mit der staatlichen Gewalt. Innozenz setzte im Jahr 1199 die Häresie mit „Majestätsbeleidigung“ gleich. Im Jahr 1209 rief der Papst zum Kreuzzug gegen die Katharer in Frankreich auf.
Gregor IX rief Inquisition ins Leben
Eine neue Qualität erhielt die Verfolgung von Abweichlern der kirchlichen Lehren unter Papst Gregor IX. Im Jahr 1227 berief der Papst eigene päpstliche Sonderbeauftragte, um so der Häresie besser beizukommen. Die bisherigen Maßnahmen im Einzugsbereich der Bischöfe führten offensichtlich nicht zum gewünschten Erfolg. Hiermit fiel die Verfolgung der „Ketzer“ nicht mehr in den Einzugsbereich der Bistümer, sondern zentralisiert direkt auf den „Heiligen Stuhl“. Gregor nannte diese Sonderbeauftragten die päpstliche Inquisition.
Da die Exkommunikation von Häretikern in Verbindung mit dem Einzug des gesamten Vermögens bestand, erlitten die Menschen durch die Inquisition eine beispiellose Verfolgung. Das Geschäft florierte, denn die konfiszierten Vermögen fielen unmittelbar der Kirche zu. Dazu erhielten „Tippgeber“ in der Bevölkerung entsprechende Anteile des eingezogenen Vermögens. Institutionell gefördertes Denunziantentum durch die Kirche Roms. Hinzu kamen die ausgedehnten Hexenverfolgungen mit den gleichen Strafmaßnahmen wie für einen Häretiker. Wenn der Nachbar nicht gefiel, so warf man ihm Verbreitung von Irrlehren oder Zauberei vor. Der Hausbesuch war diesem sicher.
Thomas von Aquin forderte Todesstrafe
Einer der „Heiligsten der Heiligen“ in der Kirche Roms ist Thomas von Aquin. Ein Kirchenlehrer. Er legte das „theologische“ Fundament für die Inquisition und war ein Förderer der Todesstrafe für Häretiker (Summe theologica).
Das offizielle Ende der Inquisition fand erst im Jahr 1908 statt. Nicht aber durch die Abschaffung dieser vatikanischen Behörde, sondern einfach nur durch die Umbenennung. Aus „Raider wurde Twix“. Zwischenzeitlich hieß diese Menschenverfolgungs-Behörde „Kongregation für die Glaubenslehre“, mit einst Josef Ratzinger, alias Papst Benedikt XVI als Präfekt, und seit dem 5. Juni 2022 nennen sich diese Glaubenswächter „Dikasterium für die Glaubenslehre“. De facto existiert die päpstliche Inquisition bis zum heutigen Tage.
Modifizierte Erinnerungen

Kaum eine historische Zahl ist derart flexibel wie die Anzahl der von der Kirche Roms verursachten Todesopfer. Man gewinnt den Eindruck, je aktueller die Ermittlung dieser Zahl ist, desto geringer wird diese. Es seien nicht Millionen, nach Angaben „seriöser Wissenschaftler“, sondern in ganz Europa „nur“ rund 50.000 im Zeitraum zwischen 1450 und 1750, so derartige Angaben. Hinzu komme, dass schließlich nicht die Kirche angebliche Hexen verbrannte, sondern die „weltliche Obrigkeit“.
Derartige Aussagen rufen einem Matthäus, Kapitel 23, in Erinnerung. Eine Ansammlung von den Vorwürfen Jesu Christi gegen die Pharisäer, als Er diese wiederholt „Heuchler“ bezeichnete. Eine päpstliche Institution, die Könige und Fürsten ernennt und diese absetzt, wie ihr beliebt, wäscht mit einem aufgesetzten Trübsal-Gesicht die Hände in kindlicher Unschuld, wenn die durch Inquisition und Hexenverfolgung ermordeten Menschen zur Sprache kommen. Soviel Verlogenheit muss angeboren sein. Offenbarung 13,4 erklärt auch warum.
Besonders finster seit 1540
Bei der Aufzählung der Opfer durch die römische Kirche „vergisst“ man regelmäßig die Opfer des seit dem Jahr 1540 aktivierten Jesuitenorden. In neuen Aufzeichnen, in denen man sich an die Historie offenkundig etwas anders erinnert, findet man nur spärlich bescheidene Angaben. Ältere Aufzeichnungen sprechen hier eine ganz andere Sprache. „The History of Romanism“, 1845, von John Dowling:
„Keine Berechnung kann die tatsächliche Zahl derjenigen reflektieren, die auf unterschiedliche Weise zu Tode gebracht wurden, weil sie das Evangelium aufrecht erhalten und den Verderben der Kirche von Rom entgegenstehen. Eine Million arme Waldenser starben in Frankreich; Neunhunderttausend orthodoxe Christen wurden in weniger als dreißig Jahren nach der Einführung des Jesuitenordens getötet. Der Herzog von Alva prahlte, er habe in den Niederlanden innerhalb von wenigen Jahren durch die Hand des gewöhnlichen Henkers Dreiundsechzigtausend Gläubige töten lassen. Die Inquisition zerstörte durch verschiedene Folterungen innerhalb von dreißig Jahren hundertfünfzigtausend Seelen. Dies sind einige wenige Beispiele von denen, die die Geschichte aufgezeichnet hat; aber die Gesamtmenge wird niemals bekannt sein, bis die Erde ihr Blut offenbaren und nicht mehr ihre Leichen decken wird.„
Vernichtung in die Welt hinausgetragen
Der Mitbegründer des Jesuitenordens, Franz Xavier, machte sich gleich nach Aktivierung des Ordens auf den Weg nach Fernost. Hierbei durchzog er auch das indische Gebiet Goa. Zu seinem „Schrecken“ stellte er fest, dass es dort Christen-Gemeinden gab, die den biblischen Sabbat hielten. Sofort ließ der Jesuit die Inquisition anrücken, mit den entsprechenden Konsequenzen. Der Feldzug dieser Kirche gegen die Menschen, die nicht nach ihrer Nase tanzten, gibt es kein zweites Mal in der Menschheitsgeschichte (Info).
Lediglich ein winziger Auszug
Leicht nachvollziehbar, dass 1260 Jahre Verfolgung, Folter, Mord und Totschlag im Einzelnen und im Kollektiv, dies weltweit, nicht in ein oder zwei Seiten gepresst werden kann. Das tatsächliche Ausmaß des Blutbades lässt sich wohl nicht erfassen. Offenbarung 17,6:
„Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah.„
Dass das Papsttum heute ein (noch) anderes Gesicht zeigt als im finsteren Mittelalter, liegt nicht an einer charakterlichen Änderung, dies ist ihr gar nicht möglich, sondern ist allein der Tatsache geschuldet, dass diese Einrichtung im Jahr 1798 die staatliche Macht verlor. Die „tödliche Wunde“. Diese Wunde ist aber seither wieder am Heilen und der Prozess ist fast abgeschlossen (Info). Die aus ihrer Hand ausgehenden mörderischen Umtriebe werden wieder Realität werden.
Feuchte Träume für erneutes „Heiliges Reich“

Derartige Träume von der erneuten Ausübung der „glorreichen Gewalt“ der Kirche Roms werden inzwischen feucht ausgelebt. „Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation: Eine Zeit absoluter Geisteshöhe“, so ein Titel derartig schwer verliebter Katholiken-Romantiker (Quelle). Jene schlagen genau in jene Kerbe, die bereits sichtbar bereitstand. Der moralische und sittliche Verfall der westlichen Zivilisation.
Das woke Regenbogen-Treiben, schon immer nur eine Splitter-Minorität in der Gesellschaft, aber dank behilflicher Medien und den vollkommen abgestürzten, einst protestantischen Kirchen, zu einem riesigen Mammut aufgeblasen. Die Mehrheit ist an die Grenzen der ihr aufgezwungenen „Toleranz“ angekommen. Die Strategie gemäß Georg Wilhelm Friedrich Hegel steht kurz davor, voll und ganz aufzugehen (Info).
Katholische Moral und Sittlichkeit
Man appelliert an die doch so vorzügliche „Moral und Sittlichkeit“ der römisch-katholischen Kirche. So etwas hätte es mit ihr, noch in der ursprünglichen Macht verblieben, mit Sicherheit nicht gegeben, so der Tenor. Ja, stimmt, derartige Umtriebe, wie sie heute allerorts auf den Straßen veranstaltet werden, hätte es unter der Knute der Kirche Roms mit Sicherheit nicht gegeben. Stattdessen florierte, im übertragenen Sinne, das Geschäftsfeld der Holzpaletten, Stroh und Reisig sowie Brandbeschleuniger.
Auf der Seite der „romantisierten Katholiken“ wird Karl der Große als „Vater Europas“ bezeichnet, der sich für die „Christianisierung“ der germanischen Stämme einsetzte. Auch sei er ein Förderer von Kirchen- und Klosterbauten gewesen. Stimmt, aber die kleine Unkorrektheit an dieser Stelle liegt im Begriff „Christianisierung“. Es handelte sich wahrheitsgemäß um eine „Katholizisierung“.
Außerdem ging Karl der Große nicht gerade nach christlichem Vorbild an die Arbeit. Es handelte sich um regelrechte Feldzüge und Abschlachtungen, insbesondere gegenüber den Sachsen. Jene überwand Karl erst nach einem „diplomatischen Betrug“ und Meuchelmord an die Stammesfürsten. Im Jahr 800 krönte Papst Leo III Karl zum Kaiser. Wobei man hieran wieder erkennen kann, wer im Staate eigentlich das Sagen hat. Wer krönt wen? Das beschreibt die Hierarchie deutlich.
Kirche und Staat müssen wieder fusionieren

Grundlage für das „Reichskirchensystem“ war die „Einbindung der kirchlichen Institutionen in die politischen Strukturen des Reiches“, so die Romantiker. Eine klare Stellungnahme, welche wiederum belegt, dass die Mordzüge der Kirche Roms und die tatsächlich zu zählenden Opfer nicht anhand der Zahl der Opfer beschränkt sind, bei denen der Papst persönlich den Strick um den Hals des Delinquenten zuzog.
Aus dem durchaus berechtigtem Begriff „finsteres Mittelalter“ zaubert diese Glorifzierung-Seite ein leuchtendes Beispiel der Hochkultur. Offenherzig wird betont, dass Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte über die weltliche Herrschaft verfügten und als Landesherren fungierten. Selbst im Reichstag waren diese Kleriker vertreten. Zentren des „geistlichen Lebens“ stellten Orden und Klöster dar. Dies alles vereint im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ sei ein wahres Beispiel für „Einheit in Vielfalt“ gewesen.
Historie aus den Rudern gelaufen
Der Höhepunkt der geistlichen Verirrung bildet in diesem Beitrag die Darstellung der Zerstörung dieser glorreichen, katholischen „Hochkultur“. Das Reich sei zerstört worden durch die „protestantische Irrlehre“. Dies sei auch der Ausgangspunkt gewesen für die Bildung des Kommunismus und des Nationalsozialismus.
So viel durcheinandergeworfenen, zermatschten Brei liest man selten. Die Auflösung des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ erfolgte im Jahr 1806 durch Napoleon. Voraus ging die Französische Revolution sowie die Absetzung des Papstes Pius VI im Februar 1798 (Info). Wurde die Französische Revolution von Protestanten geführt? Mitnichten.
Atheistisches Absägen des Papsttums
Es waren die sogenannten Jakobiner, die das vom Arzt Joseph-Ignace Guillotin erfundene Enthauptungs-Gerät aufstellten. Guillotin war zudem ein Jesuit. Die Französische Revolution konnte nicht „anti-christlicher“ sein. Die Religion wurde zur Gänze verboten und erst mit der Deklaration der Menschenrechte wieder zugelassen. Zwischenzeitlich herrschte die „Göttin der Vernunft“ des Humanismus. Nach dem abgesetzten Pius VI folgte Pius VII und war bereits im Jahr 1801 auch für Einzugsbereich Frankreich wieder installiert. Jedoch ausschließlich im kirchlichen Bereich, nicht mehr auf staatlicher Ebene. Von einem protestantischen Treiben, das das „glorreiche Reich“ der katholischen Kirche einen Gnadenstoß versetzte, ist weit und breit nichts zu sehen.
Karl Marx und Friedrich Engels sind genannt als die Erfinder des Kommunismus. Waren beide Protestanten? Die Katholiken-Romantiker übersehen völlig, dass Kommunismus bzw. Sozialismus und Christentum sich gegenüber stehen. Wie schräg muss man sein, um Kommunismus und Nationalsozialismus als ein Ergebnis des Protestantismus zu sehen? An dieser Stelle sei daran erinnert, was der einstige Vizekanzler im Jahr 1934, Ritter von Malta und Geheimkämmerer des Papstes, Franz von Papen, am 14. Januar 1934 erklärte („Hinter den Diktatoren“, Leo H. Lehmann, 1942, Auflage 2020).
„Das Dritte Reich ist die erste Macht, die nicht nur die hohen Prinzipien des Papsttums anerkennt, sondern auch verwirklicht.„
Katholisch eingefärbte Geopolitik

Mit dieser Aussage eines Autors, der Zeitzeuge gewesen ist, erscheinen die Motivationen so mancher Akteure innerhalb des Weltgeschehens in einem ganz anderen Licht. Das sieht eher nach einer fortgesetzten römischen Tradition innerhalb staatlicher Ebenen aus, als ein Produkt einstiger protestantischer Bibeltreue. Denn an 11. Februar 1929 erfolgte nach ziemlich genau 131 Jahren die Gründung von „Vatikan Stadt“ mithilfe des einstigen „Vorzeige-Faschisten“ Benito Mussolini. Das Papsttum fand am 15. Februar 1929 nach einer „Exkursion“ im Jahr 1798 zurück auf das Gebiet der Geopolitik.
Platte Geschichtskittung, leicht widerlegbar und zudem ein Beleg, dass die feuchten Träume des katholischen Geistes noch nie ausgeträumt waren. So wie die Dinge aussehen, werden päpstliche Gepflogenheiten in den USA dank des gefallenen Protestantismus (der falsche Prophet) umgesetzt werden, während im „alten Kontinent“ das Papsttum mithilfe des in Rom gegründeten „Europäischen Gebildes“ einen unmittelbaren Einfluss ausüben wird.
Die „Hure“ gemäß Offenbarung 17 wird allerdings nicht ihren erhofften Sieg davontragen (Info). Die von ihr an der Nase herumgeführten „Könige“ werden diesen Betrug erkennen. Allerdings zu spät.
Und die zehn Hörner, die du auf dem Tier gesehen hast, diese werden die Hure hassen und sie verwüsten und entblößen, und sie werden ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer verbrennen.
Offenbarung 17,16
Bibelverse aus Schlachter 2000