In der Offenbarung Kapitel 14 erscheinen innerhalb einer prophetischen Vision des Johannes drei nacheinander folgende Engel. Ein jeder Engel hat eine bestimmte Botschaft. Folgend wird die Bedeutung der Zweiten Botschaft des Engels aufgeschlüsselt.
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Nach Aufforderung folgt eine Warnung
Nachdem der erste der insgesamt drei Engel die seine Botschaft verkündet hatte, folgte in der prophetischen Vision des Johannes gemäß Offenbarung 14 unmittelbar der zweite Engel. Während der erste Engel mit seiner Nachricht Gott als den einzigen anbetungswürdigen, wahren und lebendigen Schöpfer-Gott hervorhob, beschreibt der zweite Engel die vom irdischen Widersacher ausgehenden Gefahren. Es ist in erster Linie eine eindringliche Warnung.
Die Botschaft des zweiten Engels

Die Stimme des ersten Engels war kaum verklungen, erscheint bereits der zweite Engel. Dieser hat ebenfalls für die Menschheit eine überlebenswichtige Botschaft zu verkünden. Im Buch der Offenbarung 14,8 steht das Erscheinen des zweiten Engels beschrieben und dieser Botschafter des Herrn verkündet Folgendes:
Und ein anderer Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt, weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!
Gefallen, gefallen – Mene, mene
Diese Botschaft enthält einen warnenden Hinweis. Der zweite Engel ruft in seiner Botschaft zweimal „Gefallen“ nacheinander und das nicht ohne Grund. Eine derartige Ankündigung kam in der Geschichte bereits vor, und zwar im Jahr 539 v.Chr. Es war das Jahr, als das Reich Babylon von den Medo-Persern abgelöst wurde. Die letzten Herrscher Babylons waren der König Nabonides und sein Sohn und Mit-Regent Belsazar. Während Nabonides die Geschicke des Reiches im religiösen Bereich lenkte, war Belsazar für das Staatswesen zuständig.

Der Regierungssitz Babel galt als uneinnehmbar. Die prächtigen, die in Gelb und Blau gehaltenen Stadtmauern und Tore waren riesig und extrem massiv. Belsazar fühlte sich daher in dieser Stadt als sehr sicher und unangreifbar. An einem Tag veranstaltete Belsazar ein Festgelage. Der Wein floss in Strömen. In seinem Übermut befahl der Mit-Regent, die aus dem Tempel Jerusalems erbeuteten goldene Gefäße herbeizuschaffen. Belsazar begann in seinem Gelage, den Wein aus diesen Gefäßen zu trinken. Das Fass seiner Frevel war damit übergelaufen. Gott schrieb mit seinem Finger an die Wand des Festsaales einen Spruch, der auch heute noch sehr geläufig ist: „Mene mene tekel upharsin“ (Daniel 5,25). Daraus bekannt ist heute die abgekürzte Form „Menetekel“.
Die Ankündigung des Untergangs Babylons

Diese Worte waren die Ankündigung des Unterganges Babylons, samt Belsazar und Nabonides. Noch in derselben Nacht eroberten die Medo-Perser die Hauptstadt und beendeten damit das antike Reich Babylon. Belsazar kam dabei ums Leben, während Nabonides nicht anwesend war. Er residierte zu diesem Zeitpunkt auf der arabischen Halbinsel. Doch seine Macht im ehemaligen Babylon war gebrochen.
Das Augenmerk liegt hier auf das ebenfalls zweimal und nacheinander geschriebene „Mene“. Dieses Wort bedeutet „Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet!“ (Daniel 5,26). Gott schrieb es zweimal an die Wand. Einmal für Nabonides und einmal für Belsazar. Beide Machtbereiche, der religiöse und der staatliche, sollen zerstört werden.
So wie Gott damals das antike Babylon mit einem zweifachen „Mene“ beendete, so wird auch das prophetische Babylon in Offenbarung mit einem zweifachen „Gefallen“ ein Ende finden. Das geistliche Babylon, welches schon zu Zeiten der Apostel das Entstehen begann und bis heute in dieser Welt ist, hält Zepter und Reichsapfel in den Händen. Die religiöse und weltliche Macht. Beides ist diesem Babylon unterstellt (Info). Das „Mene“ des antiken Babylons ist das „Gefallen“ des heutigen Babylons.
Babylon ist eine große Stadt
Die Botschaft des zweiten Engels enthält die Information, dass es sich mit Babylon (auch) um eine große Stadt handelt. Eine Stadt, die existiert bis zu deren Untergang aufgrund des finalen Eingreifens Gottes. Mit dem aktuellen Babylon handelt es sich gleichzeitig um eine religiöse und eine weltliche Macht. Es gibt nur eine einzige Kirche in der Geschichte, die beide Machtbereiche für sich beanspruchen konnte und inzwischen auch wieder kann, und auch noch nach einer Stadt benannt ist. Es ist die römisch-katholische Kirche, bzw. die Kirche Roms.
Neben diesem „Wink mit dem Zaunpfahl“ in Bezug zur Stadt Rom gibt die Bibel noch zahlreiche weitere Hinweise her, die allesamt auf jene Kirche zeigen, die das Mittelalter zu einer „finsteren Zeit“ gestaltete (Info).
Eine große Stadt der Religion – Rom

Diese „große Stadt“ hat lt. der zweiten Botschaft des Engels alle (Heiden-)Völker mit dem Glutwein ihrer Unzucht getränkt. Der Wein in der Bibel steht u.a. (auch für das Blut Jesu Christi) für das Wort Gottes, bzw. für das Evangelium. Es handelt sich somit um eine religiöse Lehre. Der Glutwein jedoch ist eine falsche Lehre, eine Irrlehre, die mit dem Evangelium nichts zu tun hat. Dies bestätigt vor allem die klare Aussage in Offenbarung 18,3 (Gericht über Babylon):
„Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden.„
Falsche Lehre, an alle Menschen der Völker, Regierungschefs und die Verantwortlichen der Wirtschaft mit eingeschlossen. Sie alle haben der falschen Lehre dieses Babylons geglaubt und sind ihr nachgefolgt. Wie diese Falschlehre konkret aussieht, ist bereits offenkundig (Info).
Zusammenfassung Botschaft des zweiten Engels:
– Die heutige religiöse und weltliche Macht ist von Gott abgefallen
– Beide Machtbereiche Babylons werden zerstört werden
– Babylon hat mit ihrer Falschlehre (fast) die gesamte Menschheit verführt
– Jede einzelne Beschreibung der Bibel weist auf die Kirche Roms hin
Die erste und dritte Engelsbotschaft
Die Botschaft des ersten Engels – Info
Die Botschaft des dritten Engels – Info
Weitere Infos über die Drei Engelsbotschaft – Hier
Bibelverse aus Schlachter 2000