Die Exkommunikation – Angst- und Druckmittel der Kirche

Wut

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Die Exkommunikation in der römisch-katholischen Kirche war einst ein sehr wirksames Angst- und damit Druckmittel für die Sicherstellung gefügiger Schäfchen. Eine sehr harte Maßnahme, denn der Kirchenbann bedeutete oft den Tod.

Aktuelles Beispiel automatischer Exkommunikation

In der katholischen Kirche in Mexiko findet derzeit eine Posse statt, die die Folgen der Exkommunikation wieder in den Vordergrund rückt. Am 25. November 2023 wurde in der Grenzregion Coahuila in der „Herz-Jesu-Kapelle“ am Rande der Stadt Saltillo ein Einbruch verübt und ein „Heiligtum“ entwendet, so Catholic News Agency (CNA).

Der Bischof von Saltillo, Hilario González García, hat nun darauf reagiert und bereits die ersten Konsequenzen eingeleitet. In seiner Erklärung schreibt der Bischof, dass die Eingangstür und auch der Tabernakel mit Gewalt geöffnet worden seien. Das Ziborium mit dem „Allerheiligsten Sakrament“ sei „widerrechtlich gestohlen“ worden. Als wenn es auch einen „rechtlichen Diebstahl“ gäbe, aber dies nur nebenbei.

Ein Sakrileg – Bußritual notwendig

Ziborium
Für heilig erklärte Gerätschaften der Kirche

Der Bischof erklärte diese Tat als „eine Verletzung des heiligen Ortes und ein Sakrileg gegen die heiligen eucharistischen Gestalten.“ Sollte der Täter ein Katholik sein, unabhängig davon, wer auch immer dieser sein möge, habe „daher ein Verbrechen gegen die Sakramente begangen.“
González forderte alle Gläubigen dazu auf, im gemeinsamen Gebet die „Wiedergutmachung zu leisten und die Liebe zu Jesus Christus in der Eucharistie zu fördern“. Solange die Straftat nicht wiedergutgemacht wurde, sei eine Messe derzeit ausgeschlossen.
Neben den „Heiligtümern“ wurden auch ein Lautsprecher und zwei Klappstühle entwendet.

Unter Berufung auf den Codex des kanonischen Rechts, Kanon 1211, dürfe erst wieder eine Messe abgehalten werden, wenn die Schändung eines „Heiligtums“ anhand eines Bußritus gemäß der Norm der liturgischen Bücher wieder kompensiert wurde. Da es sich um schweres Vergehen handelt. Der Täter, falls dieser ein Katholik ist, darf sich als exkommuniziert betrachten.

Automatische Exkommunikation des Täters

Vermutlich tritt in diesem Fall die Exkommunikation aufgrund einer Tat in Kraft (poena latae sententiae). Diese muss erst nicht ausgesprochen werden, sondern erfolgt automatisch. Dazu zählen Tatbestände wie Abtreibung, Scheidung und auch „Verbrechen gegen Heiligtümer“. Die Alternative wäre die mündliche Exkommunikation durch den Bischof (poena ferendae sententiae) und dies erst nach einem eingeleiteten Verfahren.

Ausschluss aus der Gemeinschaft

Wut
Der Ausschluss aus der Kommunion

Die Folgen einer Exkommunikation sind in der fiktiven Welt des Katholizismus weitreichend. Gemäß dem kanonischen Recht ist der Exkommunizierte nicht aus dem Katholizismus entfernt, das ist gar nicht möglich, sondern aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Wenn in Deutschland ein Katholik aus der Kirche austritt, z.B. aufgrund der Kirchensteuer, ist dieser damit auch automatisch exkommuniziert. Spricht aber der Bischof eine Exkommunikation aus, ist der Katholik deswegen noch lange nicht von der Kirchensteuer befreit.

Fernhaltung von Sakramenten

Gemäß der katholischen Normsetzung hat der Ausschluss aus der Gemeinschaft aufgrund der Exkommunikation die Verweigerung der Sakramente zur Folge. Der Ausgeschlossene darf z.B. die Kommunion (Eucharistie) nicht mehr empfangen. Was in der Welt der Wirklichkeit zwar völliger Unsinn ist, bedeutet aber für den Katholiken den direkten Weg in die „ewig brennende Hölle“ (Info).

Anmaßung der Kirche

Die römisch-katholische Kirche, welche sich selbst als ein Sakrament betrachtet, entzieht damit dem Delinquenten gemäß eigener Definition die Möglichkeit der Erlösung.
Es ändert zwar nichts an dem offenkundig zutage gebrachten Hochmut dieser Kirche (Info), aber der gläubige Katholik wird sich als hoffnungslos verloren betrachten. Schließlich habe nach katholischer Doktrin die Kirche zu entscheiden, wer gerettet werde, und Jesus Christus bliebe als „Werksmeister guter Taten“ außen vor.

Früher war Exkommunikation fatal

Heute mag sich dieses Ausleben einer selbst zurecht gebastelten Glaubenswelt als ganz witzig erscheinen, aber im (finsteren) Mittelalter rückte der Exkommunizierte dem Tode sehr, sehr nahe. Es blieb damals nicht beim Ausschluss aus der Gemeinschaft der bischöflichen Fürsorge, sondern es mündete meist in der sog. Reichsacht.

Die dem Papst unterworfenen Landesfürsten, Könige und Kaiser, waren schließlich der exekutive Arm des Papsttums. Eine Reichsacht mit dem Geltungsbereich innerhalb des „Heiligen Römischen Reiches“ brachte nicht nur den Ausschluss sämtlicher Bürgerrechte mit sich, sondern der Entzug aller Rechte. Man war „vogelfrei“. Ein jeder hat den Exkommunizierten und damit auch Geächteten einsperren, foltern und auch töten können, ohne dass irgendwelche Konsequenzen zu fürchten gewesen wären.

Das Ende der Reichsacht nach Exkommunikation

Revolutionsarmee
Napoleon setzte dem päpstlichen Treiben ein Ende

Einer der letzten Opfern einer verhängten Reichsacht zählte im Jahr 1793 Georg Forster nach einem Dekret von Kaiser Franz II. Forster wurde vorgeworfen, er habe mit der Revolutionsregierung Frankreichs kollaboriert. Nur rund 5 Jahre später wurde Papst Pius XI. von Napoleons General Berthier abgesetzt. Es folgte schließlich die Auflösung des „Heiligen Römischen Reiches“. Die päpstlich angestrengte Reichsacht war damit ebenfalls abgeschafft.

Ein prominenter Exkommunizierter

Einer der prominentesten von einem Papst exkommunizierten Personen war König Heinrich IV. Dieser akzeptierte die von Papst Gregor VII. vorgenommene Selbstermächtigung nicht, in der sich der Papst über alle weltlichen Häupter erhob. Der König sollte von nun an dem Papst unterstellt sein. König Heinrich hatte ein Problem damit. Im vorauseilenden Gehorsam sprach Bischof Wilhelm von Utrecht die Exkommunikation Heinrichs aus.

Dieser Bann wiederum führte dazu, dass viele Gefolgsleute des Königs klein beigaben und sich zurückzogen. Heinrich stand plötzlich alleine da und vor dem Ultimatum der Fürsten, dass er sich spätestens bis Februar 1077 vom Kirchenbann durch Reue und Buße befreien müsse. Ansonsten wollte man Heinrich absetzen und einen neuen König wählen. Dies führte Heinrich zum berühmten Gang nach Canossa. Der gegenwärtige Sitz des Papstes. Heinrich flehte um die Absolution und bestätigte damit auch die Position des Pontifex.

Was auch Irrglaube bewirken kann

Beichtstuhl
Beichtstuhl – Anmaßung der Kirche

Daran erkennt man sehr gut, wie ein Glaube, sei dieser auch noch so widersinnig, Weltgeschichte schreiben kann. Heute sind derlei Selbstdarstellungen des Pontifex ausgeschlossen. Die Reformation setzte der Unterdrückung der Wahrheit ein jähes Ende. Der Papst würde sich direkt selbst zu einem Kasper machen. Selbst zusammengereimte Lehren und angedrohte Konsequenzen bei Nichtbefolgung bringen heute nur noch die eingefleischten Katholiken in Wallung.

Nicht mehr die Drohung und auch Verfolgung führt heute zum erwünschten Gehorsam der Schäfchen, sondern die verlockende Verführung (Info). Erst nachdem sich die meisten Menschen in ihrer Angst in einer Gemeinschaft wiederfinden, setzen auch wieder die Verfolgungen der übrig gebliebenen „Widerspenstigen“ ein.

Die Bibel ist einziger Maßstab

Gegen jegliche Art von beigebrachte Irrlehren, sei es durch Verführung oder durch Zwang, hilft nur der vergleichende Blick ins Evangelium. Die Bibel ist und bleibt der einzige Maßstab, an den sich jede Lehraussage messen lassen muss. Die Doktrin der römisch-katholischen Kirche hat mit dem Christentum bestenfalls am Rande etwas zu tun. Zahlreiche markante Unterschiede zwischen den Aussagen der Bibel und des katholischen Katechismus lassen sich einfach darstellen (Info).

Selbst ist der Mensch

Offene Bibel
Die Bibel bleibt der einzige Maßstab – Da kann kommen wer will

Erzählen kann jeder viel, wenn der Tag nur lange genug ist. Ein jeder Einzelne ist eigens dafür verantwortlich, die Bibel zur Überprüfung selbst in die Hand zu nehmen. Dieser wird dann auch sehr schnell feststellen, dass weder der Priester noch der Bischof oder die Kirche Roms im Gesamten auch nur im Geringsten einen Einfluss auf die Erlösung eines Menschen haben. Weder können sie einem die Schuld erlassen, noch Jesus Christus von Seiner Rechtsprechung abhalten. Das einzige, was diese Kirche vermag und auch beabsichtigt, ist die Wegführung der Menschen von der Wahrheit und damit deren direkte Entsendung ins Verderben.

Wenn aber unser Evangelium verhüllt ist, so ist es bei denen verhüllt, die verlorengehen;
2. Korinther 4,3

Bibelverse aus Schlachter 2000

Die Exkommunikation – Angst- und Druckmittel der Kirche
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