So langsam wird die Katze aus dem Sack gelassen. Aus „kontemplative Meditation“ in den Reihen der einst protestantischen Kirchen wurde inzwischen „Ignatianisches Bibellesen“. Eine evangelische „Theologin“ empfiehlt für das Bibelstudium die Vorgehensweise des Jesuiten Ignatius von Loyola. In die Praxis umgesetzter Spiritismus.
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Der „Geist“ des Jesuitenordens
Am 27. September 1540 genehmigte Papst Paul III den im Jahr 1534 gegründeten Jesuitenorden. Mitbegründer und ab 1541 erster Generaloberer des militärisch organisierten Ordens war Ignatius von Loyola, ein Baske. Dieser neu gegründete Jesuitenorden hatte ein großes, primäres Ziel vor Augen. Die Vernichtung der Reformation und die Wiedererlangung der uneingeschränkten Monopol-Macht der Kirche. Hierzu waren im wahrsten Sinne des Wortes alle erdenklichen und bisher nicht denkbaren Mittel nicht nur recht, sondern auch „heilig“. Denn, so das Motto dieser Brüderschaft, „der Zweck heiligt die Mittel“.
Ein Auszug aus der Historie
In einer Zeit, als sich Historiker noch auf geschriebene Geschichte bezogen und nicht auf deren „modifizierte Erinnerung“, fasste Reverent John Dowling im Jahr 1845 in seinem Buch „The History of Romanism“ (Seite 542) einen Ausschnitt kirchlicher und jesuitischer Machenschaften zusammen:
„Keine Berechnung kann die tatsächliche Zahl derjenigen reflektieren, die auf unterschiedliche Weise zu Tode gebracht wurden, weil sie das Evangelium aufrechterhalten und dem Verderben der Kirche von Rom entgegenstehen. Eine Million arme Waldenser starben in Frankreich; Neunhunderttausend orthodoxe Christen wurden in weniger als dreißig Jahren nach der Einführung des Jesuitenordens getötet.
Der Herzog von Alva prahlte, er habe in den Niederlanden innerhalb von wenigen Jahren durch die Hand des gewöhnlichen Henkers Dreiundsechzigtausend Gläubige töten lassen. Die Inquisition zerstörte durch verschiedene Folterungen innerhalb von dreißig Jahren hundertfünfzigtausend Seelen. Dies sind einige wenige Beispiele von denen, die die Geschichte aufgezeichnet hat; aber die Gesamtmenge wird niemals bekannt sein, bis die Erde ihr Blut offenbaren und nicht mehr ihre Leichen decken wird.„
Wenn das Bild des in einem Schafsfell gekleideten Wolfes zutrifft, dann ohne Zweifel auf den Orden der Loyola-Bruderschaft.
Ignatianische Exerzitien – Pflicht-Programm
Zu den „geistlichen Spezialitäten“ des Jesuitenordens, und unbedingtes Pflichtprogramm bei der Ausbildung, sind die „Exerzitien“ des Ignatius von Loyola. Eine Übung, die den Jesuiten-Nachwuchs beim gesamten Werdegang begleitet, schon von der ersten Stunde an. Entwickelt hat diese Übung Loyola selbst. Mit dem hierfür vorliegenden Motiv konnte Loyola seinem „natürlichen Erzfeind“, der Reformator Martin Luther, sogar die Hand reichen. Loyola und Luther rangen in ihrer jeweiligen Unsicherheit über Erlösung und Heilsgewissheit um eine Antwort. Der „feine“ Unterschied: Martin Luther suchte die Antworten im Evangelium. Ignatius von Loyola erhoffte sich die richtigen Antworten aus einer imaginierten Geisteswelt.
Der „dezente“ Unterschied liegt hier bei den Antwortgebern. Während Martin Luther anhand des Studiums des Evangeliums seine Erkenntnisse vom Heiligen Geist erhielt, hörte Ignatius von Loyola auf die in der Imagination angerufenen Stimmen zweifelhafter Geisteswesen aus der Dunkelheit (Info). Das von diesem Orden seit ihres Bestehens angerichtete Gräuel bestätigt die tatsächliche Herkunft der gefundenen Entscheidungen.
Die einstigen Zimmergenossen Loyolas und Mitgründer des Ordens, Peter Faber und Franz Xavier, hatten wesentlichen Einfluss auf die bis heute durchgeführten Exerzitien. Fabers Schwerpunkt lag im „christlichen Humanismus“ und in der spätmittelalterlichen Scholastik. Xaviers Expertise lag in der aristotelischen Philosophie. Auf geistlicher Ebene basiert der Jesuitenorden somit auf Imagination von Fiktionen, Humanismus, Scholastik und hellenistischer Philosophie. Loyola formulierte seine Exerzitien in den Jahren 1521 und 1522, also lange vor der Gründung des Ordens. So findet sich im Handbuch der Exerzitien auch der Aufruf, Scholastik hochzuschätzen. Im Kapitel „Regeln über die kirchliche Gesinnung“ heißt es bei Position 11:
„Man lobe die positive und scholastische Lehre.„
Alles, nur nicht das Evangelium

Der Jesuitenorden vertritt somit alle möglichen Lehren, keinesfalls aber das Evangelium. Was kann somit Gutes an dieser Brüderschaft sein? Nichts, und das belegen ihre offen gelegten Ziele, die Ausrottung des Protestantismus, und ihre ganz nach militärischer Manier verdeckt durchgeführten Operationen. Nicht ohne Grund wurde dieser Orden in zahlreichen, sogar „Stock-katholischen“ Ländern zeitweise verboten. Der aktuelle Papst ist ein Jesuit, der erste seiner Zunft in dieser Position.
Man kann schon an den wenigen genannten Beispielen der Ignatianischen Exerzitien erkennen, dass es sich um etwas handelt, was nicht nur dem Evangelium fern steht, sondern sich als unmittelbarer Gegenspieler entpuppt. Durch meditative Übungen die Aufnahme des Kontakts zur Geisteswelt für die gesuchten Antworten. Nichts anderes als eine Art des Spiritismus und ein Gräuel vor dem Herrn (5. Moses 18,11-12).
Verschiedene Aspekte der Meditation
Der Erfolg eines vollzogenen geistlichen Vernichtungsfeldzuges kann kaum besser bestätigt werden, als die Übernahme der eigenen Philosophien durch den Niedergestreckten. Die formelle Auflösung des Protestantismus ist längst passé (Info). Es folgte konsequenterweise auch die Übernahme der spiritistischen Aspekte der Mutterkirche.

Meditation kann in unterschiedlicher Weise durchgeführt werden. Das wohl weit verbreitetste Bild der Meditation ist ein sitzender, buddhistischer Mönch. Diese fernöstliche Meditation verfolgt das Ziel der völligen geistigen Entleerung. Man denkt an nichts und sollte auch nicht daran denken, dass man an nichts denken soll. Eine andere Meditationsart, auch für das Studium der Bibel geeignet, ist das Sinnieren über einen oder mehrere Bibelverse, bzw. über einen im Evangelium beschriebenen Zusammenhang. Wenn richtig ausgeführt, sollten sämtliche störende Gedanken über den Alltag abgestellt, und besonders wichtig, im Gebet um den Heiligen Geist für das richtige Verständnis gebeten werden. Das Gebet sollte ohnehin einem jedem Bibelstudium vorangehen.
Die Meditation gemäß Loyola deckt einen weiteren Aspekt ab. Diese Art der Übung hat schon längst in die einst protestantischen Kirchen Einzug gehalten, jedoch unter einer anderen Bezeichnung. „Kontemplative Meditation“, so die Etikett-Beschriftung für den innenliegenden ignatianischen Spiritismus. Bei dieser Übung spielen alle Sinne eine große Rolle. Man denkt nicht nur über einen bestimmten Zusammenhang nach, sondern imaginiert auch das Riechen, Schmecken, Hören, Ansehen und Betasten diese Sache. Es soll im Geiste zur „Realität“ werden. Diese Übungen gehen so weit, dass im Gedanken fiktive Personen nicht nur eine Handlung durchführen, sondern auch Gehör für selbst gestellte Fragen haben und darauf sogar die Antwort geben.
Ignatianisches Bibellesen – Emotionen

Diese von Ignatius von Loyola „entwickelte“ Meditationsart findet auch Anwendung für das Studium der Bibel. In diesem Fall liefert nicht der Heilige Geist die Antwort, sondern „irgendwer, irgendwas Anderes“. Nicht mehr als „kontemplative Meditation“ angepriesen, sondern gleich „geradeaus und direkt“ als „Ignatianische Bibelmeditation“, zeigt sich die „evangelische Theologin“ Agnes Schmidt begeistert von dieser Art des Bibelstudiums und liefert hierfür auch gleich eine Anleitung ab (Quelle). „Wie kann ich die Bibel lesen?“, so die einleitende Frage mit dem unmittelbaren Hinweis auf den „spanischen Mönch Ignatius“ als Urheber dieser Übung. Schmidt verspricht damit einen „anderen Zugang zur Bibel“, und damit könnte sich sogar recht haben. Allerdings aus einer horrend falschen Richtung.
Die Theologin bringt es auch gleich auf den Punkt. Dieser von ihr beschriebene Zugang zur Bibel basiere nicht auf der Verstandesebene, sondern „auf das emotionale Erleben“. Das sei auch der Grund, warum sie die Ignatianische Bibelmeditation so sehr schätze. Der aktive Einsatz der Vorstellungskraft sei das Faszinierende an dieser Methode. Hierzu stelle der Meditierende eine in der Bibel gelesene Szene detailliert vor das „inneren Auge“. „So zum Beispiel die Temperatur an diesem Tag, den Wind oder Sonnenschein, die Landschaft oder das Haus, Geräusche, Gerüche oder sogar einen Geschmack“, so Schmidt.
Der Meditierende spiele die gelesene Geschichte von einer Szene zur anderen wie ein Film vor dem inneren Auge ab. Der Fokus liege hier besonders auf das Beobachten des eigenen Verhaltens und der Gefühle.
Das Gespräch mit Gott suchen
Mit dem finalen Schritt dieser Übung kommt der „Meditierende“ auch zum tatsächlichen Kern. Der letzte Schritt dieser Meditation bestehe darin, sich um ein Gespräch mit Gott zu bemühen. In einer Bibelszene mit Jesus könne der Übende geistig mit ihm ins Gespräch kommen. Ein Gespräch unter vier Augen. Die „Theologin“ stelle Jesus in einer solchen imaginierten Szene einige Fragen und beende dies, wenn alle Fragen gestellt seien und ihr Geist zur Ruhe komme. Nach einigen Sekunden der Ruhe beende sie diese nun von ihr als „Gebet“ bezeichnete Übung mit einer Danksagung.
Neben ihrer Empfehlung für dieses „Ignatianische Bibelstudium“ zeigt sich die „Theologin“ interessiert, welche Erfahrungen andere hierzu hatten und bittet um entsprechende Berichte in den Kommentaren.
Ein offen geführter geistlicher Kampf

Paulus hat es deutlich erklärt, um welche Art der Auseinandersetzung, wie es dieses von der „evangelischen Theologin“ vorgeschlagene „Ignatianische Bibellesen“ aufzeigt, es sich eigentlich handelt. Epheser 6,10-12:
„Im übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].„
Was ist die „Waffenrüstung Gottes“? Es handelt sich schlicht und einfach um das niedergeschriebene Wort Gottes, das Evangelium. Wer darin liest, und das sollte täglich der Fall sein, und nach derlei Methoden der „geistlichen Erleuchtung“ durch Imagination sucht, wird verzweifeln. Es gibt sie nicht. Weder die Apostel, geschweige Jesus Christus haben auch nur im Ansatz angedeutet, dass sich der Gläubige im Geiste eine gefühlte Welt des Evangeliums errichten solle.
Von Gott gegebenen Verstand nutzen
Die „Theologin“ hat es selbst erklärt. Eine „auf Gefühle basierende“ Übung und nicht auf den Verstand. Prüfe alle Geister, so die Aufforderung von Johannes, der zugleich vor den zahlreichen falschen Propheten warnt (1. Johannes 4,1). Hierzu ist aber der eigene, nicht ohne Grund von Gott gegebene Verstand notwendig. Diese Gabe soll aber gemäß dieser aufgezeigten spirituellen Übung abgeschaltet und durch Gefühle ersetzt werden. Genau darin liegt der Fehler.
Eine auf Emotionen aufgebaute Glaubens-Illusion, durch imaginierte falsche Antworten in die Irre geführt und hierdurch auch die Liebe Gottes völlig falsch verstanden (Info). Sollte dieser rein durch Emotionen geführte Gläubige einst zu hören bekommen, „ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!“ (Matthäus 7,23), dann ist es bereits viel zu spät.
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du auch berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast.
1. Timotheus 6,12
Bibelverse aus Schlachter 2000