Nicht nur der Glaube gehörte zu einer Religion, sondern auch der Zweifel. Diese abenteuerliche These vertritt der bayerische Landesbischof der evangelischen Kirche.
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Religion müsse Zweifel enthalten
Der Glaube ist bei einer Religion nur ein Aspekt. Ein weiterer Aspekt sei der Zweifel und dies sei für eine echte Religion sogar erforderlich. Ohne Zweifel sei eine Religion keine Religion. Dieser Ansicht ist der evangelische Landesbischof Bayerns, Christian Kopp. „Zu einer echten Beziehung gehören alle Gefühle – auch Zweifel“, so Bischof Kopp am Dienstag in einem Gespräch mit dem Radiosender Bayern 1, wie das „Sonntagsblatt“ berichtet.
Der Bischof erklärte, dass die Kirche heute die wichtige Aufgabe habe, sich um das seelische Wohl der Menschen zu kümmern. Den Menschen müsse geholfen werden, über Gebet und Meditation zu sich selbst zu kommen. Die richtige Kommunikation sei hier besonders wichtig.
Die Bibel sagt das krasse Gegenteil aus
In der Bibel gibt es ein ganzes Buch, welches die These des Bischofs, der Zweifel sei erforderlich, gänzlich über den Haufen wirft. Das Buch Hiob. In der Tat hegen sehr viele Menschen Zweifel an der Wahrheit des Evangeliums. Man möchte sogar sagen, dass noch nie soviel Zweifel und direkte Ablehnung existierte wie zur heutigen Zeit. Im wahren Glauben hat der Zweifel allerdings keinen Platz. Der Zweifel ist nichts anderes als der stets in den Bereich des vollständigen Glaubensabfalls gehaltene Fuß.
Jesus Christus ermahnt zum Glauben
Jesus Christus fragte bei Seiner überraschenden Erscheinung vor den Jünger, warum sie plötzlich keinen Glauben mehr hätten, Lukas 24,36-38:
„Während sie aber davon redeten, trat Jesus selbst in ihre Mitte, und er spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Aber bestürzt und voll Furcht meinten sie, einen Geist zu sehen. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen?„
So hart wie es sich auch anhören mag, aber ein Zweifler ist in den Augen Jesu Christi ein Kleingläubiger. Petrus versank im Wasser, nachdem in ihm Zweifel aufgekommen waren, Matthäus 14,29-31:
„Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?„
Der Zweifel gehörte ausgeräumt
Zweifel und Glauben stehen sich gegenüber. Der Zweifel schließt den Glauben aus und umgekehrt. Nicht aus Zweifel ist der Mensch gerettet, sondern aus dem Glauben. Das sollte der evangelische Landesbischof, dessen Wurzeln auf den Erkenntnissen der Reformatoren, u.a. Martin Luther, beruhen, eigentlich ganz genau wissen, und viel wichtiger, auch so vermitteln.
Die wichtigste Aufgabe der Kirche ist nicht das Vermitteln eines „meditative Gebets“ und die Anleitung zur „Selbstfindung der Menschen“, sondern das Ausräumen eines jeglichen Zweifels an der Wahrheit des Evangeliums.
Klar ausgedrückt ist die Wichtigkeit des unverfälschten Glaubens in Johannes 1,12:
„Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;„
Der Glaube kann „Berge versetzen“ und nicht der Zweifel, Matthäus 17,20:
„Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen! Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein.„
Den Unterschied zwischen Glauben und Zweifel hebt Jesus Christus auch anhand des von Ihm verdorrten Feigenbaumes hervor, Matthäus 21,21:
„Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, so wird es geschehen.„
Der verdorrte Feigenbaum steht als ein Symbol für den mangelnden Glauben und Jesus Christus ermahnte Seine Jünger, Markus 11,22:
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott!„
Besonders in den immer unsicheren Zeiten wirkt der wahre Glaube vorbeugend gegen jegliche Angst und Furcht. Der Zweifel wirkt hier eher wie Zunder, Markus 4,40:
„Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben?„
Die offensichtlich größten Zweifler im Umfeld Jesu Christi waren die Pharisäer, Schriftgelehrte und oberste Priester. Sie ließen keinen Moment aus, ihren Zweifel anhand von aufgestellten Fallen und Hohn und Spott zu verkünden, Markus 15,32:
„Der Christus, der König von Israel, steige nun vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben! Auch die, welche mit ihm gekreuzigt wurden, schmähten ihn.„
Der „ungläubige“, also zweifelnde Jünger Thomas erhielt von Jesus Christus eine kurze Aufklärung, Johannes 20,29:
„Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!„
Glaube hängt auch mit der Wahrheit zusammen
Die Liste der Beispiele über den ausschließlichen Glauben ohne jegliche Zweifel könnte um ein Vielfaches länger werden. Einem jeden Zweifler sei das Kapitel 6 des Hebräer-Briefes ans Herz gelegt. In Hebräer 10,38 wird der Unterschied zwischen dem Glauben und dem zurückweichenden Zweifel auf den Punkt gebracht:
„»Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.„
Jesus Christus ist die Wahrheit (Johannes 14,6), das Wort ist die Wahrheit (Johannes 17,17) und das Gesetz ist die Wahrheit (Psalm 119,142) (Info). Wer irgendwelche Zweifel daran hegt, ist nicht in der Wahrheit. Der zweifellose Glaube an die Wahrheit ist unbedingte Voraussetzung, damit der Mensch bei Gott Wohlgefallen findet, 1. Samuel 12,24:
„So fürchtet nun den Herrn und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht, wie mächtig er sich an euch erwiesen hat!„
Psalm 145,18:
„Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen;„
Yin-Yang-Philosophie?
Die Aussage des bayerischen Landesbischofs steht dem Evangelium vollkommen gegenüber. Zweifel ist im Glauben an das Evangelium, in der Annahme, der Bischof der evangelischen Kirche bezieht sich auf seine eigene Zunft, so überflüssig wie ein Kropf. Der „Oberhirte“ seiner Kirche bezeichnet den Zweifel als ein elementares Element der Religion. Die Frage sei erlaubt, welche Religion der Bischof eigentlich vertritt. Kompatibel wäre seine Ansicht allenfalls mit dem antiken Heidentum, das auch in der Form des New Age und der vertretenen Yin-Yang-Philosophie in Erscheinung tritt.
Sprüche 11,20:
„Die ein verkehrtes Herz haben, sind dem Herrn ein Greuel; die aber unsträflich wandeln, gefallen ihm wohl.„
Bibelverse aus Schlachter 2000