Eine in den USA durchgeführte Umfrage legte einen Schwerpunkt in das Christentum. Es geht rund um die Fragen „das Ende der Zeit“ und die Wiederkunft Christi. Die überwiegende Einstellung dazu ist jedoch ernüchternd.
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„Das Ende ist nah“ – So ein Gros der Christen
Die „Zeit neigt sich dem Ende zu“, so die Meinung eines großen Teils der US-Bürger. Gemäß eines Umfrageergebnisses des Meinungsforschungs-Unternehmens „Pew Research Center“ glauben rund vier von zehn Erwachsenen in den USA, dass sich die Menschheit inzwischen „in der Endzeit“ befinde. Für einen Auftrieb dieser Einstellung habe vor allem die in jüngster Zeit weltweit vorgelegenen Corona-Pandemie gesorgt.
So rechnen 39 Prozent der Erwachsenen in den USA mit einem baldigen Ende der Welt, wie sie heute vorzufinden ist. Dagegen sind 59 Prozent davon überzeugt, dass von einem Ende der Welt keine Rede sein könne.
Da die sog. Endzeit durchaus ein biblisches Thema ist, verwundert es deshalb auch nicht, dass gemäß Pew besonders die christlichen US-Amerikaner von einem nahe stehenden Endzeit-Szenario ausgehen. Allerdings sind die Unterschiede zur Endzeit-Einstellung innerhalb der christlich geprägten Gesellschaft groß. Lt. Pew ist der Anteil der Christen, die an eine bereits begonnene Endzeit glauben, mit 47 Prozent sehr groß. Nur wenig mehr (49 %) haltet die gegenwärtige Zeit nicht für den Vorläufer des Endes.
In den einzelnen Denominationen ist man sich trotz aller „Bemühungen“ rund um die Ökumene nicht einig. 55 Prozent der „Hauptprotestanten“ sehen sich in der Endzeit und dazu gesellen sich nur 27 Prozent der Katholiken.
Der Anteil der nicht-christlichen Religionen (Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten, etc.), die von einem baldigen Finale ausgehen liegt mit 29 Prozent bei fast einem Drittel. Religionslose teilen diese Ansicht nur zu einem Anteil von 23 Prozent.
Je höher die Bildung, desto geringer der Endzeitglaube
Auffällig an der Auswertung der Umfrageergebnisse ist der fallende Glaube an einer bereits begonnenen Endzeit mit dem Ansteigen des Bildungsgrades bzw. des Vermögens. Je höhere Bildungsabschlüsse oder auch höheres Vermögen die Befragten aufweisen, desto geringer ist der Glaube an ein baldiges Ende der Zeiten. Anhänger der (US-Parteien) Republikaner rechnen eher mit einem jähen Ende als die Wähler der Demokraten.
Das Thema Umwelt & Klima durfte nicht fehlen
Gemäß einer Mitte November 2022 veröffentlichten Pew-Studie sieht zwar die große Mehrheit der (US-) Christen sowie Anders-Religiöse die Menschheit in der Gott-gegebenen Pflicht, sich um die Erde zu kümmern und diese zu pflegen, aber nur ein relativ geringer Teil der Christen sieht den sog. Klimawandel als ein ernstes Problem. Vor allem die wirklich „aktiven“ Christen (tägliches Beten, regelmäßige Gottesdienstbesuche) sorgen sich größtenteils nicht wirklich um eine Erwärmung des Planeten.
Die Statistiker von Pew Research Center sehen diese Umstände als eine Folge der überwiegenden Kommunikation des Klimawandels seitens der Politik und viel weniger seitens der Religionen. Christliche US-Amerikaner sehen sich eher den Republikanern zugeordnet als zu den Demokraten. Letztere neigten viel eher dazu, die Erderwärmung als eine Folge menschlicher Einflüsse zu sehen.
Religiöse und den Republikanern näherstehenden US-Amerikaner fürchteten den Klimawandel weit weniger als Demokraten-Anhänger. Vielmehr sind ernste Christen davon überzeugt, dass Gott das Klima durchaus im Griff hat und die wahren Probleme in den gesellschaftlichen Veränderungen zu finden sind. Dazu zählten u.a. weitere Einschränkungen individueller Freiheiten, Arbeitsplatzverluste und weiter steigende Energiepreise.
Zeitpunkt Jesu Rückkehr unbekannt
Die Christenheit verbindet das „Ende der Zeit“ mit der Rückkehr Jesu Christi. Soweit sich die Christen darin einig sind, so weit klaffen die Details darüber auseinander. Rund drei Viertel der US-Amerikaner glauben lt. Pew daran, dass Jesus Christus wieder auf die Erde zurückkommen werde. Davon rund drei Viertel Christen. Unter den Protestanten gehen 92 Prozent davon aus. Insgesamt sehen fast 40 Prozent der US-Amerikaner keine Rückkehr Jesu in Aussicht. Jesus werde nicht zurückkehren (25 %) und es gebe gar keinen Jesus (16 %).
Innerhalb der Christen ist man sich uneins, zu welchem Zeitpunkt Jesus Christus zurückkehren wird. 71 Prozent der Evangelikalen sind sich nicht sicher, ob der Heiland zu deren Lebzeiten wiederkommen werde.
Das Ende der Zeiten bringt „Millenium“ mit sich
Für einen nicht geringen Anteil der Christen in den USA gibt es entweder eine Rückkehr Jesu zu den turbulentesten Zeiten oder eine Rückkehr erst nach Rückkehr des Friedens. Beide Thesen, Prämillenarismus und Postmillenarismus, sehen jedoch gemeinsam Jesus Christus wieder auf die Erde zurückkehren. An Prämillenarismus glauben 20 Prozent der Christen und an Postmillenarismus 3 Prozent. Rund ein Drittel der US-Amerikaner sieht Jesus Christus wiederkommen, aber die Art und Weise sowie Zeitpunkt bleibe unbestimmt.
Lediglich 15 Prozent der Katholiken glauben an eine Verschlechterung der Welt bevor Jesus Christus wiederkommt und 44 Prozent der „Papst-Anhänger“ sowie 41 Prozent der „Mainline-Protestanten“ sagen, dass es gar nicht möglich sei, die Entwicklungen vor Jesu Wiederkunft vorauszusagen.
Eine traurige Bilanz – Alles ist offenkundig
Die Umfrageergebnisse zeigen erneut auf, wie ein Großteil der Christenheit in absoluter Dunkelheit wandelt. Weder Prä- noch Postmillenarismus sind jeweils möglich. Das scheitert bereits daran, dass Jesus Christus bei Seiner angekündigten Rückkehr zur Erde keinen Fuß auf den Planeten setzen wird. Das Millenium (Zeitraum von 1000 Jahren) findet zwar tatsächlich statt, aber von einer friedlichen Zeit auf Erden kann lt. Bibel in keinster Weise die Rede sein. Das sog. 1000-jährige Friedensreich findet nicht auf der Erde statt. Diese ist zerstört, es lebt nichts mehr darauf.
Die Bibel gibt eindeutige und unmissverständliche Hinweise darauf, wie sich die Gesellschaft sowie die weiteren Umstände entwickeln werden, welche schließlich mit der Wiederkunft Christi mit einem Schlag beendet werden. Sogar die Art und Weise Seiner Rückkehr ist an mehreren Stellen beschrieben.
Dass insbesondere in den USA so viele Christen an den derart falschen Rückkehr-Theorien glauben, ist einzig und allein an der Oberflächlichkeit der Christen geschuldet, die an das Gesehene, Gehörte und Gefühlte glauben, anstatt selbst die Bibel in die Hand zu nehmen und diese studieren.