Maria Himmelfahrt war wieder in aller katholischem Munde. Ein Hochfest zu Ehren und Gedenken der definierten „Gottesmutter“ und „unseren lieben Frau“. Eine Fantasy-Story, jedes Jahr aufs Neue zelebriert.
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Jedes Jahr am 15. August Auffrischung
Die katholische Welt war Mitte August wieder erfüllt von der großartigen Geschichte über die Himmelfahrt Marias. „Alle Jahre wieder“, so der römisch-katholische Kirchenkalender (Info). Der jeweils 15. August eines Jahres gehört zu den wichtigsten Festlichkeiten der römisch-katholischen Kirche und auch den orthodoxen Kirchen des Ostens. Gemäß den Erzählungen verließ Maria ihr irdisches Leben und fuhr mit „Leib und Seele“, quicklebendig in den Himmel hinauf.
In der Bibel suchte man vergeblich
Wer in der Bibel über die Details dieses Ereignisses nachforschen möchte, wird enttäuscht werden. Das Evangelium nennt zwar Maria, die Mutter von Jesus Christus, an mehreren Stellen, aber ihr Tod, geschweige ihre Himmelfahrt sind nicht einmal mit auch nur mit einem Vers erwähnt. Jesus Christus, bereits am Kreuz hängend, forderte Johannes dazu auf, sich um Maria zu kümmern. In Apostelgeschichte 1,14 wird Maria als ein Mitglied der Gläubigen beschrieben. Das war’s.
Wie es in der römisch-katholischen Kirche bereits Tradition ist, wurde auch die Geschichte um die Himmelfahrt Marias als ein mystischer Vorgang erklärt, der mit normalem Menschenverstand nicht zu begreifen sei. Diese mystisch, katholische Karriere Marias beginnt bereits mit ihrer „Unbeflecktheit“, also ihre wundersame Bereinigung von der katholischen Erbsünde. Eine Geschichte, wie sie auch in der modernen und „aufgeklärten“ Zeit eine begeisterte Anhängerschaft findet. Belegt durch die Rekordzahlen bei der zahlenden Fangemeinden von „Herr der Ringe“, „Harry Potter“ und auch „The Chosen“ (Info). Es scheint sich zu bewahrheiten, dass eine Lüge umso eher geglaubt wird, je größer, sogar gigantischer diese ausfällt.
Entstehungsgeschichte dieser Fantasy-Story
Einfach so kann Maria nicht in den Himmel gefahren sein. Da muss schon irgendeine Erklärung dahinter stecken. Im Evangelium gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Einen solchen Erklärungsversuch startete Catholic News Agency (CNA). Auch die Fachleute dieses katholischen Magazins sprechen vom jeglichen Fehlen irgendwelcher Hinweise in der Bibel. Stattdessen entstand die Sage um Marias Himmelfahrt bereits in den „frühesten Jahrhunderten des christlichen Glaubens.“ Korrekt wäre allerdings gewesen, an dieser Stelle vom Katholizismus und nicht vom Christentum zu sprechen.
So beschreibt das Magazin diese Himmelfahrt Marias immerhin konsequent als eine Lehre der katholischen Kirche und nicht als eine Aussage des Evangeliums. So wie für den von dieser Kirche definierte Jesus in Bethlehem eine „Geburtsgrotte“ zugesprochen erhielt, „anerkannten“ die römischen Geistlichen für Maria ein Grab außerhalb Jerusalems. Es war niemand dort, es gab auch keine Zeugen, aber was die Kirche festlegt, das muss als Wahrheit behandelt werden. Etwas in Wahrheit nicht Bestehendes als bestehend zu behandeln, ist übrigens die Definition der Fiktion.
„Heilige“ als Autoren der Geschichte
Im Jahr 451, so die Legende, trat ein (katholischer) „Heiliger“ auf die Bühne der Geschichte. Johannes von Damaskus habe vom römischen Kaiser Marcian auf dem Konzil von Chalcedon den Leichnam von Maria, „die Mutter Gottes“, angefordert. Bischof von Rom war damals Leo I. Ein weiterer „Heiliger“, der Bischof von Jerusalem, Juvenal, wollte zu seiner Zeit gewusst haben, dass Maria in der Gegenwart aller Apostel starb. Der „heilige“ Thomas habe die Öffnung des Grabes Marias veranlasst. Doch siehe da, das Grab war leer. Einzige, zumindest aus katholischer Sicht, und alternativlose Erklärung ist, der Leib Marias müsse in den Himmel aufgenommen worden sein.
Es dauerte immerhin fast 1.500 Jahre, bis die Himmelfahrt Marias als ein offizielles Dogma der Kirche erklärt wurde. Erst im Jahr 1950 erhob Papst Pius XII per „ex cathedra“, also im mystischen Zustand der Irrtumsunfähigkeit, die bisherige als Tradition geführte Himmelfahrt-Geschichte zu einer Lehre. Das müsse einfach wahr sein, da die römisch-katholische Kirche mit ihrem Papst an der Spitze nicht irren könne. Sie sei unfehlbar. Diese an den Tag gebrachte „Bescheidenheit“ drückte Pius XII in seinem entsprechenden Apostolischen Schreiben „Munificentissimus Deus“ aus:
„Durch die Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und durch unsere eigene Autorität verkünden, erklären und definieren wir es als ein von Gott offenbartes Dogma: dass die Unbefleckte Mutter Gottes, die ewige Jungfrau Maria, nachdem sie den Lauf ihres irdischen Lebens vollendet hatte, wurde sie mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen.„.
Das volle Paket. „Eigene Autorität“, Erklärung und eigene Definition, „Unbeflecktheit“, „Mutter Gottes“, „ewige Jungfrau“ und im Anschluss die himmlische Aufnahme in ihrer Gänze.
Ein roter Faden der Tradition
Matthew Bunson, Theologe und Vizepräsident sowie Redaktionsleiter von EWTN News erklärte hierzu, dass die Kirche im Laufe ihrer Geschichte eine „fast universelle Bestätigung“ für die Himmelfahrt Marias habe. Eben nur „fast“. Das Dogma der Himmelfahrt werde gestützt durch diesen roten Faden, der sich durch die gesamte Geschichte ziehe. Das sei wichtig, so Bunson, da es die Tradition der Kirche unterstützte und auch für ein tieferes Verständnis der Lehren der Kirche böte.
Das „tiefere Verständnis“ über die katholische Figur dieser Maria findet ein Ende im Bodensatz der alt-ägyptischen Mythologie. Die ägyptische „Göttin“ Isis, Frau vom Sonnengott Osiris und auch Mutter des „Lichtbringers“ Horus, stellt geradezu eine Blaupause für sämtliche der katholischen Maria angefteten Attribute dar (Info).
Ägyptische Mythologie in Eucharistie
Es ist keine Überraschung, dass der katholische Theologe die „Himmelfahrt der Gottesmutter“ und den Blick auf ihren Sohn auch mit der Eucharistie in Verbindung bringt. Diese katholische Messe, welche die Oblate in der kreisrunden Form der Sonne, innerhalb der Monstranz an die Lunula (kleine Mondsichel) geklemmt, in Sonnenstrahlen eingehüllt, ist ein Abbild der insgeheimen Anbetung der „Gottheiten“ ägyptischen Ursprungs. Ägypten, „die Quelle der Weisheit“, so die Floskel dieser okkulten Kreise. Eucharistie, das ist die Verehrung von Osiris und Isis, der Bischof von Rom als die „Lichtgestalt“ des Horus, bei vollumfänglicher Verhöhnung Jesu Christi (Info).
Immer wieder erstaunlich, wie groß die Anhängerschaft derartiger, frühmittelalterlicher Fantasiegeschichten sein kann. Nichts davon ist im Evangelium enthalten. Es steht aber einem jeden frei, sich für die Autorität Papsttum oder die Autorität Jesus Christus zu entscheiden. Das Papsttum aus Kirche (Hure) und Staat (Tier), ein Konstrukt des „Fürsten dieser Welt“, aber bereits vor ihrer Entstehung eindeutig als „Mensch der Sünde, Sohn des Verderbens, Gräuel der Erde und Hure Babylons“ identifiziert worden (Info).
Entstehung, Wirken und auch das endgültige Ende dieser Institution sind kein Geheimnis.
Und ein starker Engel hob einen Stein auf, wie ein großer Mühlstein, und warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hingeschleudert und nicht mehr gefunden werden!
Offenbarung 18,21
Bibelverse aus Schlachter 2000