Die Apokalypse des Johannes gibt noch immer Rätsel auf. Zumindest von jenen behauptet, die gerne das Verständnis der Prophetien im Dunklen halten wollen. Ein „EKD-Experte“ rät dazu, das Buch der Offenbarung und die Endzeit zu ignorieren. Lieber um die Welt kümmern.
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Die „große Frage“ über die Endzeit
Das Theologie-Studium scheint nicht ganz das zu vermitteln, was es womöglich verspricht. Eine nach eigenen Angaben studierte Theologin wandte sich an das „Experten-Team“ des medialen Sprachrohrs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und wollte wissen, welche Rolle die „Endzeit bzw. Apokalypse“ eigentliche spielten. Sie bezog sich auf die Aussagen vieler Freikirchen, die behaupteten, die Endzeit sei bereits da und Jesus komme bald wieder (Quelle).
EKD-Fachmann glaubt antworten zu können
Der antwortende „Experte“ betonte gleich zu Beginn, dass „Apokalypse“ und „Endzeit“ nicht „ganz dasselbe“ sind. Eine Unterscheidung sei sehr wichtig, da Christen die Endzeit seit 2000 Jahren erwarteten. Mit der Apokalypse handelte es sich um ein Buch der Bibel. In diesem Buch finde man die Beschreibungen, was vorweg passiere, wie es dazu komme und dass das Reich Gottes komme.
Jesus Christus außen vor gelassen
Tatsächlich haben „Endzeit“ und „Apokalypse“ etwas miteinander zu tun, sind aber nicht identisch. Das gerne als fälschlich „Weltuntergang“ verwendete Wort „Apokalypse“ bedeutet nichts anderes als „Offenbarung“. Es kommt aus dem Griechischen („apokalýptein“) und heißt „enthüllen“. Also Aufdeckung, Offenlegung bzw. Offenbarung. In diesem Buch wird, wie auch in einzelnen Kapiteln des Buches Daniel des Alten Testamentes, von der Endzeit berichtet.
Auf die Unterschiede und die Herkunft der Bezeichnung „Apokalypse“ weist auch der „Experte“ hin. Niedergeschrieben hat dies Johannes auf der Insel Patmos. Der „Experte“ beschreibt diesen als einen „Seher“, der von seinen Visionen erzählte.
Allerdings wäre die Erklärung nur dann vollständig gewesen, wenn der „Experte“ auch den Urheber dieser Visionen genannt hätte. Diese Information steht gleich zu Beginn der „Apokalypse“, Offenbarung 1,1-2:
„Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll; und er hat sie bekanntgemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat und alles, was er sah.„
Warum dieses Detail nicht als wichtig erscheint, bliebe hier ein Rätsel.
Offenbarung könne nicht verstanden werden
Die Schilderungen in der Offenbarung sind „voller Symbolik und es ist kein Wunder, dass immer wieder versucht werde, diese Symbole zu entschlüsseln“, so der „EKD-Experte“. Der Code stehe aber nicht zur Verfügung und befand sich womöglich im Besitz derjenige, an die diese Offenbarung gerichtet war, so die Mutmaßung.
Damit gibt der „Experte“ deutlich zu erkennen, das Buch der Offenbarung sei völlig unverständlich, man könne es gar nicht verstehen. Der „Code-Schlüssel“ für die Symbole sei nicht vorhanden, deshalb sei ein jeder Versuch, diese Prophetien zu verstehen, völlig zwecklos. „Wir“, so der „Experte“, seien lediglich dazu in der Lage, die Botschaft von Johannes als eine Motivation für das Durchhalten in schweren Zeiten zu verstehen. Johannes verwendet „schaurige Bilder“ und stellt diesen andere Bilder gegenüber, die alles, „wirklich alles“ gut aussehen ließen.
Offenbarung sollte gelesen werden
Mit diesem deutlichen Signal des (eigenen) Unverständnisses widerspricht der „Experte“ dem deutlichen Hinweis Jesu Christi, Offenbarung 1,3:
„Glückselig ist, der die Worte der Weissagung liest, und die sie hören und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe.„
Jesus Christus ruft dazu auf, diese Weissagung zu lesen, die Botschaft zu hören und auch zu „bewahren“, also zu beherzigen und sich danach auszurichten. Ebenso wie Jesus Christus schon bei Seiner sog. Endzeitrede dazu aufrief, das Buch Daniel zu lesen und es auch zu verstehen, Matthäus 24,15:
„Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!)„
Folgte man der Argumentation des „Experten“, dann könnten nur die Menschen gerettet werden, die den „Code-Schlüsse der Offenbarung“ besäßen, also eine kleine, auserwählte Gruppe zur „damaliger Zeit“.
„Code-Schlüssel“ der Offenbarung
Der „EKD-Fachmann“ behauptet, es benötigte einen Schlüssel, um den Code der Offenbarung verstehen zu können. So ganz Unrecht hat er nicht, denn die Symbole in der „Apokalypse“ wollen auch richtig verstanden werden. Doch wer die Offenbarung, das letzte Buch der Bibel liest, hat damit auch gleichzeitig den Schlüssel in der Hand. Es ist die Bibel selbst.
Sei es eine Frau, eine Hure, der Drache, ein goldener Becher, ein (seltsames) Tier, irgendwelche zwei Zeugen, etc., für eine jede Symbolik stellt die Bibel selbst an einer anderen Stelle deren Bedeutung zur Verfügung. Wer z.B. in Offenbarung 13,2 und 13,11 von einem Drachen liest, bekommt sogar im gleichen Buch die Antwort, wer oder was mit Drachen gemeint ist, Offenbarung 12,9:
„Und so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt; er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.„
Das gilt für alle Symbole in der Offenbarung. Eine Liste der Symbole in der Offenbarung, samt Erklärung und Angabe der erklärenden Bibelstelle gibt es – hier.
Niemand kenne Beginn der „Endzeit“
Die fragende Theologin war auch darin interessiert, ob die Endzeit bald kommen werde. Dazu wies die „EKD-Fachkraft“ darauf hin, dass Jesus hierzu klare Antworten gab. Nur Gott wisse, wann es so weit sein werde und „wir“ es nicht wissen könnten, und dass „wir“ jederzeit damit rechnen sollten, denn es werde „urplötzlich“ der Fall sein. Hierzu verwies der „EKD-Fachmann“ auf Markus 13,33-37 (und weitere).
Fahrlässige Vermischung Ende und Endzeit
An dieser Stelle wird klar, dass der „Experte“ entweder „das Ende“ mit „Endzeit“ verwechselt, oder den Unterschied einfach ausblendet und dies in einen gemeinsamen Topf wirft. Markus 13,33-37 beschreibt die Zeit des „großen Finales“, also die Wiederkunft Jesu Christi. Die „Endzeit“ ist aber eine anhaltende Periode über einen gewissen Zeitraum.
Das Buch der Offenbarung beschreibt die Ereignisse während dieser Endzeit und mündet im „großen Ende“, bei dem Jesus Christus wiederkommt. Selbst da ist noch nicht alles vorbei, denn es folgt eine Phase von 1000 Jahren (Millennium) und im Anschluss das „Endgericht“ und final die Ankunft des „Neuen Jerusalems“, sowie die Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde.
Was „wir“ nicht wissen, ist Tag und Stunde der Wiederkunft Jesu Christi. Was „wir“ aber sehr gut beobachten und deshalb auch erkennen können, ist der Beginn und der Verlauf der „Endzeit“. Und wir stecken tatsächlich mittendrin. Eigentlich schon in den letzten Zügen der Endzeit. Woran kann man dies festmachen? Eben anhand der Offenbarung. Jenes Buch, welches der „Experte“ mit seiner Antwort als völlig unverständlich diskreditiert.
„Für das Wohl der Welt einsetzen“
Da „wir“ gemäß dieses „EKD-Experten“ nicht wüssten, wann die Endzeit so weit sei, aber viele Menschen „ständig vom Ende der Welt reden“, werde sich nicht mehr genug um das „Wohl dieser Welt“ eingesetzt. Dieses Problem hatten „wir Christen“ schon immer, so der „Fachmann“. Deshalb ermahne die Bibel dazu, stets geduldig und bereit zu sein „und gleichzeitig zu tun, was gut ist für uns und die Welt“.
Warnung einfach ignorieren?
Dieser „EKD-Spezialist“ fokussiert sich auf das „Wohl dieser Welt“ und ruft dazu auf, sich mehr darum zu kümmern, als um die Endzeit. Damit passte ja alles, was der „Experte“ erklärt und empfiehlt, gut zusammen. Die Aussage lautet schlicht, „kümmert euch nicht um die Prophetien in der Offenbarung, da ohnehin völlig unverständlich, und sorgt lieber für das Wohl dieser Welt, denn die Endzeit ist noch nicht da und wann diese kommt, wissen wir nicht“.
Er hätte auch sagen können, „inkludiert euch und dann schlaft weiter“. Wer die Offenbarung liest, wird auch erkennen, dass es sich im Prinzip um eine Fortsetzung des Buches Daniels (Kapitel 10 bis 12) handelt. Die Offenbarung erklärt genau, wer der Widersacher Gottes ist, welche die Handlanger des Widersachers sind und welche Ziele verfolgt werden. Doch dieser „Experte“ empfiehlt, sich um das Wohl dieser Welt zu kümmern, anstatt die immens wichtige, von Jesus Christus gegebene Botschaft und Warnung.
Ein „Experte von Welt“
Dieser „EKD-Experte“ ist augenscheinlich ein „Freund dieser Welt“, Jakobus 4,4:
„wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!“
und „diese Welt“ hat auch einen derzeitigen Herrscher, dessen Identität klar bestimmt werden kann.
Johannes 12,31:
„Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden;“
Johannes 14,30:
„Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts.“
Johannes 16,11:
„vom Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.„
Dieser „Fürst“ ist identisch mit dem in der „Apokalypse“ genannten Drachen. Ein „Freund dieser Welt“ hat somit auch diesen „Fürsten“ zu seinem Herrn.
Gewünschte Nicht-Erkenntnis
Das prophetische Buch Daniel und die Apokalypse des Johannes ergänzen sich. Beide durchaus auch von einem Laien verständlichen Bücher der Bibel weisen ausdrücklich auf die großen Gefahren hin, die der „Experte“ wohl nur mit Händen bedeckten Augen betrachtet (Info). Die Bibel, das Wort Gottes, ist dem Menschen gegeben, nicht dem (selbsternannten) Experten.
Man kann an dieser Stelle nur mutmaßen, warum es im Interesse der einst evangelischen Kirchen und damit auch des „Experten“ sein könnte, dass die Offenbarung nicht verstanden werden soll. Aus den Prophetien geht nämlich klar hervor, dass es sich mit dem Papsttum sowie den (gefallenen) einst protestantischen Kirchen um die (symbolische) „Mutter aller Huren“ und ihren vielen Töchter handelt. Hier spielen die gefallenen EV-Kirchen auch die Rolle des „falschen Propheten“.
Mystischer Code-Schlüssel überflüssig
Entgegen der Behauptung des „EKD-Fachmannes“ braucht es nicht irgendeinen „geheimnisvollen“ Schlüssel für das Verständnis der Apokalypse. Die Bibel gibt für ein jedes vorhandene Symbol auch die Erklärung (Symbol-Liste).
Einzelne Kapitel aus der Offenbarung
- Offenbarung, Kapitel 2 u. 3 – Sendschreiben – hier
- Offenbarung, Kapitel 11 – Zwei Zeugen – hier
- Offenbarung, Kapitel 11 – Das Tier aus dem Abgrund – hier
- Offenbarung, Kapitel 12 – Die Verse im Einzelnen – hier
- Offenbarung, Kapitel 13 – Die zwei Tiere – hier
- Offenbarung, Kapitel 13 – Details Tier aus Erde – hier
- Offenbarung, Kapitel 17 – Abfolge Tiere und Könige – hier
- Offenbarung, Kapitel 18 – Gericht über Babylon – hier
- Offenbarung Details – Tier, Frau, Hure, Stadt – hier
Wehe, wehe! die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen!
Offenbarung 18,16
Bibelverse aus Schlachter 2000