El Shaddai – El Elyon – Aber wer ist Adonai?

Sing-Figuren

English


In allen christlichen Gemeinden bzw. Kirchen werden Lieder gesungen. Traditionelle und auch moderne Texte und Musik. Zu den modernen und populären Varianten gehört „El Shaddai“. Ein Lied, in dem auch der Begriff „Adonai“ verwendet wird. Ein Name, der in seiner heutigen Verwendung auch einen durchaus zweifelhaften Hintergrund haben könnte.

„El Shaddai, El Elyon, na Adonai“

Chor
Man singt oft einfach mit, ohne sich dabei was zu denken

Das Singen von christlichen Liedern ist in so gut wie in einer jeden Gemeinde obligatorisch. Zum Einklang, vor der Predigt, nach der Predigt und auch noch zum Abschluss des Gottesdienstes.

Ein sehr bekanntes und auch in zahlreichen evangelikalen Freikirchen gesungenes Lied lautet „El Shaddai“ aus dem Jahr 1982. Text und Melodie wurden geschrieben von Michael Card und John Thompson. Bekannt wurde „El Shaddai“ durch die Sängerin Amy Grant.
Der in den wiederholten Textpassagen (Refrain) gesungene Part lautet: „El Shaddai, El Shaddai, El-Elyon na Adonai“.

El Shaddai

El Shaddai“ bedeutet „Gott der Allmächtige“ und kommt in der Bibel zahlreich vor, so z.B. in 1. Moses 17,1:
Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir und sei untadelig!
1. Moses 17,1:

1. Moses 17,1

El Elyon

El Elyon“ bedeutet „Gott der Höchste, der wahre Gott, Gott der Allerhöchste“, und ist z.B. in 1. Mose 14,18 zu finden:
Aber Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten.
1. Moses 14,18:

1. Mose 14,18

Adonai

Adonai“ ist eine „Erweiterung“ für den biblischen Namen „Yahwe“ und heißt soviel wie „mein Herr“. Wenn im jüdischen Glauben beim Vorlesen aus dem Tanach der Name Gottes vorkommt, wird der Name „Yahwe“ nicht ausgesprochen und stattdessen mit „Adonai“ ersetzt. In der deutschen Übersetzung steht an dieser Stelle in der Regel die Bezeichnung „Herr oder Herrscher“. So z.B. in 2. Mose 6,3:
ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen »Herr« habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.“
2. Mose 6,3:

2. Mose 6,3

„Adonai“ oft als Ersatzbezeichnung

„El Shaddai“ und „El Elyon“ kommen in diesem Wortlaut durchaus in der Bibel mehrfach vor. Die Bezeichnung „Adonai“ steht in der Regel zusammen mit „Yahwe“. „El Shaddai“ und „El Elyon“ beschreiben Gott bzw. Seine Eigenschaften. „Adonai“ steht dagegen als eine Hervorhebung für „Yahwe“, der Name Gottes.

Die Lied-Passage „El Shaddai, El Shaddai, El-Elyon na Adonai“ kann daher mit „Gott der Allmächtige, Gott der Allerhöchste, o Herr“ übersetzt werden.

Mit diesem Lied wird also ein Allmächtiger und Gott [der Höchste] mit der Anrede „Adonai“ gehuldigt.

Welche „Gelehrte“ haben den Ersatz entschieden?

Sonnen-Verehrung
Kommt noch die Sonne ins Spiel, wird es sehr verdächtig

Es war gemäß allgemeinen Erklärungen die Tradition, den Namen „Yahwe“ nicht auszusprechen, da man fürchtete, mit der womöglich falschen Aussprache Gott zu beleidigen. Deshalb verwendeten die Gelehrten des alten Israels die Bezeichnung „Adonai“. Doch wie auch bei anderen Zusammenhängen vermisst man an dieser Stelle immer die Hinterfragung, mit welchen Gelehrten es sich eigentlich handelte. Das Alte Testament ist voll von Berichten über ein hoffnungslos abgefallenes Volk Israel, sei es Eliah, Jesaja, Jeremia, Daniel oder Hesekiel.

Nur noch wenige Menschen Israels blieben den wahren Schöpfer-Gott treu. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott, der Israel mit ausgestrecktem Arm und starker Hand aus Ägypten herausführte. Falsche Götter, Vermischungen mit den Religionen der Heidenvölker, Götzendienst und das Verlassen der Satzungen Gottes, nahmen wiederholt Überhand. Die jeweiligen Strafgerichte folgten. Auch Jesus Christus weinte über das abgefallene Jerusalem und beklagte die Verfolgungen und Ermordungen der Gesandten Gottes, die Propheten.
An keiner Stelle wird jemals hinterfragt, ob diese Gelehrten aus den Reihen des abgefallenen Volkes mit ihrer Viel- und Falschgötter oder aus dem kleinen Rest der Gottes-Treuen stammten.

„Adonai“ ist mehrfach verwendet worden

Der Name „Adonai“ hat eine sehr interessante Geschichte und ist wahrhaftig keine exklusive Bezeichnung als Erweiterung für den biblischen Namen „Yahwe“. Auch wenn der Name „Adonai“ häufig als eine Ersatzbezeichnung für „Herr“ verwendet wird, so muss dies einerseits nicht unbedingt auch auf den Ursprung zutreffen und andererseits könnten auch andere Herren gemeint sein.

Wikipedia erklärt, dass der Name „Adonai“ im jüdischen Glauben für „Gott“ stehe (Quelle). „Die moderne rabbinisch-jüdische Kultur hält es für verboten, diesen Namen [Yahweh]auszusprechen“, so eine Erklärung. Deshalb komme „Adonai“ zum Zuge. Den orthodoxen Juden ist sogar dieser Name zu heilig, um diesen auszusprechen und verwendeten dafür „HaSehm“ („Der Name“).

Der „Sonnen-Gott“ der Chaldäer (Babylonier) trägt den Namen „Baal“ und bedeutet im weiteren Sinne ebenfalls „Herr“.

Die vielen Gottheiten des antiken Heidentums haben sehr vieles gemeinsam. Dazu gehört insbesondere der in diesen Religionen jeweils verehrte „Sonnen-Gott“. Ähnlichkeiten weisen auch im jeweiligen Pantheon die weiteren „Götter und Unter-Götter“ sowie deren Beziehungen untereinander auf. Als gemeinsamer Nenner kann durchaus die Götter-Welt des alten Ägyptens identifiziert werden.

Albert Pike kannte den Begriff „Adonai“

Der Begriff „Adonai“ hat im Hebräischen einen Platz gefunden, war aber auch in anderen Sprachen durchaus geläufig. Albert Pike (1809-1891), ein US-amerikanischer Rechtsanwalt, Journalist, Autor und Freimaurer des Scotish Rite hat sich u.a. mit diesem Thema beschäftigt. Der Name Pike dürfte nun nicht jedem ein Begriff sein, aber den Leuten mit einer Affinität zu „Rosen, Adlern und Sternen“ ist der Name nicht nur ein Begriff, sondern auf dem Gebiet der „Vielgötterei“ eine Koryphäe. Im Jahr 1871 veröffentlichte Albert Pike sein Werk „Morals and Dogma“. Nicht nur ein Nachschlagewerk, sondern eher als eine „heilige Schrift dieser Zunft“ betrachtet.

Morals and Dogma, Seiten 201-202

Morals and Dogma - Seiten 201-202

Das hebräische Wort im alten hebräischen und samaritanischen Schriftzeichen, das im Osten über den fünf Säulen hängt, ist ADONAI, einer der Namen Gottes, der gewöhnlich mit „Herr“ übersetzt wird; und die die Hebräer beim Lesen immer an die Stelle des wahren Namens setzen, der für sie unbeschreiblich ist.

Morals and Dogma, Seite 78

Morals and Dogma - Page 78

Aus Kur oder Khur, der Sonne, entsteht Khora, ein Name aus Unterägypten. Die Sonne, sagt Bryant in seiner Mythologie, wurde Kur genannt; und Plutarch sagt, dass die Perser den Sund Kuros nannten. Kurios, Herr, auf Griechisch, wie Adonai, Herr, auf Phönizisch und Hebräisch, wurde auf die Sonne angewendet. […] Die ägyptische Gottheit, die von den Griechen „Horus“ genannt wurde, war Her-Ra oder Har-ocris, Hor oder Har, die Sonne. Hari ist ein hinduistischer Name der Sonne. Ari-al, Ar-es, Ar, Aryaman, Areimonios, wobei AR Feuer oder Flamme bedeutet, gehören zur gleichen Verwandtschaft. Hermes oder Har-mes (Aram, Remus, Haram, Harameias) war Kadmos, das göttliche Licht oder die göttliche Weisheit. Mar-kuri, sagt Movers, ist Mar, die Sonne.
Im Hebräischen bedeutet Aoor Licht, Feuer oder Sonne. Cyrus, sagte Ktesias, wurde nach Kuros, der Sonne, benannt. Kuris, sagt Hesychius, war Adonis. Apollo, der Sonnengott, wurde Kurraios genannt und stammte von Kurra, einer Stadt in Phokis. Die Menschen in Kurene, ursprünglich Äthiopier oder Cuthiten, verehrten die Sonne unter dem Titel Achoor und Achor.

Morals and Dogma, Seiten 103-104

Morals and Dogma - Page-103-104

Die ersten Druiden waren die wahren Kinder der Heiligen Drei Könige, und ihre Einweihung kam aus Ägypten und Chaldäa, also aus den reinen Quellen der ursprünglichen Kabbala. Sie verehrten die Dreifaltigkeit unter den Namen Isis oder Hesus, der Höchsten Harmonie; von Belen oder Bel, was auf Assyrisch „Herr“ bedeutet, ein Name, der dem von ADONAI entspricht; und von Camul oder Camael, einem Namen, der in der Kabbala die göttliche Gerechtigkeit verkörpert. Unterhalb dieses Lichtdreiecks vermuteten sie ein göttliches Spiegelbild, das ebenfalls aus drei personifizierten Strahlen bestand: erstens Teutates oder Teuth, das Gleiche, wie das Thoth der Ägypter, das Wort oder die Intelligenz, formulierte; dann Kraft und Schönheit, deren Namen unterschiedlich waren ihre Embleme. Schließlich vervollständigten sie das heilige Septenarium durch ein mysteriöses Bild, das den Fortschritt des Dogmas in seiner zukünftigen Verwirklichung darstellte. Dies war ein junges Mädchen, verschleiert, das ein Kind auf dem Arm hielt; und sie widmeten dieses Bild der „Jungfrau, die Mutter werden wird“: – Virgini pariturae.

Hertha oder Wertha, die junge Isis von Gallien, Königin des Himmels, die Jungfrau, die ein Kind gebären sollte, hielt die Spindel des Schicksals, gefüllt mit halb weißer und halb schwarzer Wolle; denn sie steht über allen Formen und Symbolen und webt das Gewand der Ideen.

Die letzte Passage mit der ägyptischen „Göttin“ Isis erinnert ganz stark an das von der römisch-katholischen Kirche favorisierte Mutter-Kind-Bild für Maria und Jesus Christus als Kleinkind (Info).

Morals and Dogma, Seiten 204-205

Pike weist hier auf die Tradition der Verwendung der Bezeichnung „Adonai“ hin, dessen Abwandlung in späteren Schriften, sowie der gehandhabte Aberglaube über die „Fähigkeit“, den wahren Namen korrekt aussprechen zu können. Ein Verbot, den Namen Gottes auszusprechen, so wie dieser in der Bibel zu finden ist, gab es auch in den heidnischen Religionen, insbesondere aus Indien kommend.

Morals and Dogma - Pages 204-205

Wir wissen, dass es den Hebräern viele Jahrhunderte lang verboten war, den heiligen Namen auszusprechen; dass sie, wo immer es vorkommt, seit Jahrhunderten stattdessen das Wort Adonai lesen; und dass darunter, als die masoretischen Punkte verwendet wurden, die die Vokale darstellen, durch diejenigen platziert wurden, die zum letzteren Wort gehörten. Der Besitz der wahren Aussprache verlieh demjenigen, der sie besaß, außergewöhnliche und übernatürliche Kräfte; und das Wort selbst, das auf der Person getragen wurde, galt als Amulett, als Schutz vor persönlicher Gefahr, Krankheit und bösen Geistern. Wir wissen, dass dies alles ein eitler Aberglaube war, der einem unhöflichen Volk angeboren war und zwangsläufig verschwand, als der Verstand des Menschen erleuchteter wurde; und eines Freimaurers völlig unwürdig.

Es ist bemerkenswert, dass diese Vorstellung von der Heiligkeit des göttlichen Namens oder des schöpferischen Wortes allen alten Nationen gemeinsam war. Die alten Perser (die zu den ersten Auswanderern aus Nordindien gehörten) glaubten, dass das heilige Wort HOM mit einer mysteriösen Kraft behaftet sei; und sie lehrten, dass durch seine Äußerung die Welt geschaffen wurde. In Indien war es verboten, das Wort AUM oder OM auszusprechen, den heiligen Namen der einen Gottheit, der sich als Brahma, Vishna und Seeva manifestiert.

Es fehlt der „letzte Beleg“

Sing-Figuren
Nicht nur Stimmbänder, sondern auch das Hirn einschalten

Der Begriff „Adonai“ ist somit keine exklusive „Erweiterung“ für „Yahwe“ der Bibel, sondern ein auch in Völkern mit Götzendienst gebräuliche Bezeichnung für ihren Sonnen-Gott. Das bedeutet nicht, dass auch „Adonai“ im Kontext der Bibel automatisch insgeheim einen Götzen-Gott anspricht, hierfür fehlte noch der definitive Beleg, aber „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. Wer kann heute schon nachprüfen, was die „Gelehrten“ vor mehr als 2.500 Jahren und danach im Sinn hatten. Gehörten diese „Gelehrten“ zu den Millionen von Gott Abgefallenen, oder waren sie unter der winzigen Minderheit der Gottes-Treuen? Außerdem gibt es keinen Grund, es auch nur irgendeinem traditionellen Aberglauben gleich zu tun.

Sollten zu derartigem in Gemeinden geträllerten Liedgut wie „El Shaddai“ auch noch Bilder eingeblendet werden, die einen Menschen mit zur Sonne ausgestreckten Armen zeigen, dann wäre eine Rückfrage beim Pastor sowie beim für die Liturgie Verantwortlichen durchaus angebracht.

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Markus 13,22

Bibelverse aus Schlachter 2000

El Shaddai – El Elyon – Aber wer ist Adonai?
Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen