Die institutionellen und freien evangelischen Kirchen in Deutschland haben den gegenseitigen Austausch von Predigern und Pfarrern für jeweilige Gast-Auftritte vereinbart. Man wolle so die Zusammenarbeit vertiefen und dem „Auftrag Jesu“ nachkommen. Ein durchwachsener Ökumene-Brei.
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EKD und VEF rücken näher
Die Ökumene nimmt ihren weiteren Lauf. Engere Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Predigten zwischen den Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Eine „vertrauensvolle Zusammenarbeit“ und engere Verbundenheit, so der Tenor. Bei einem Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin werden die Vertreter der EKD und VEF gemeinsam die Erklärung für den geplanten „Kanzeltausch“ unterzeichnen (Quelle).
Die Unterschreiber sind die gegenwärtige Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs und der VEF-Präsident, Präses Marc Brenner.
Kanzeltausch – Historischer Schritt
Kanzeltausch, wenn Pfarrer bzw. Pastoren einer Denomination in der Kirche bzw. Gemeinde einer anderen Denomination predigen. Also gegenseitige Einladungen für jeweilige Gast-Auftritte. Die Dachverbände versprechen sich hierdurch eine Intensivierung und Stärkung der Predigtgemeinschaft. Kirsten Fehr spricht von einer „Entfaltung der befreienden Kraft“ gegen Krisen und Ängste. Nicht die Person sei Gastgeber, „sondern Gott, der große Gastgeber über Raum und Zeit hinweg“. Für Marc Brenner sei die gemeinsame Erklärung ein historischer Schritt. Damit werde dem „Auftrag Jesu“ nachgekommen, „die Einheit zu suchen“.
Politische Korrektheit beachten
Zu den maßgeblichen Autoren des Abkommens für den „Kanzeltausch“ zählt der Pfarrer der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN), Lothar Triebel. Für ihn sei wichtig gewesen, „dass man theologisch nah beieinander und kompatibel ist“ (Quelle). Zur „ökumenischen Gastfreundschaft“ gehöre jedoch das Respektieren der Hausregeln des jeweiligen Gastgebers. Das beginne bereits damit, den Gast-Auftritt von Pfarrern in Gemeinden anderer Denominationen nicht als „Kanzeltausch“ zu bezeichnen. Triebel betonte, dass es in den meisten Freikirchen überhaupt keine Kanzel gebe. Daher sei dieser Begriff unangemessen.
Gegenseitigen Respekt zeigen
Wichtig sei zudem die Rücksichtnahme auf die jeweiligen Unterschiede in den Gemeinden, so Triebel. Wenn ein Pfarrer der EKD in der baptistischen Gemeinde predige, solle dieser nicht das „Hohelied der Kleinkindertaufe singen“, und andersherum, der Baptistenprediger in einer EKD-Gemeinde nicht vortragen, dass lediglich die Gläubigentaufe biblisch begründbar sei. Das sei eine Frage des Respekts und das gegenseitige Verständnis mach auch bei Fragen des Stils keine Ausnahme.
Gruseliger Ökumene-Brei
Gruselig. Gewünschte politische Korrektheit und der Verzicht auf biblische Wahrheit zugunsten der brüderlichen Zweisamkeit. Besser hätte man den Geist der Ökumene nicht darstellen können. Ein Wischiwaschi-Evangelium zugunsten der Einheit und dies auch noch als den „Auftrag Jesu“ bezeichnen. Die Wahrheit bleibt vollkommen auf der Strecke und ist auch offenkundig nicht erwünscht.
Ein solches Muster für die offen geführte Rebellion gegen Gott bietet schon seit Jahrzehnten die sog. „Charta Oecumenica“ (Info). Eine Vereinbarung für die Selbstverpflichtung der Mitgliedsgemeinden, die „große Einheit“ zu finden, auch über die Grenzen des Christentums hinweg.
Was den Umfang der an die Menschen zu vermittelnden Theologie betrifft, reicht bereits der Blick in die Satzung der VEF. Dort heißt es u.a.:
„Ihre Hauptaufgabe sehen sie darin, das Evangelium von der Liebe Gottes zu allen Menschen in Wort und Tat zu verkünden.„
„Die Liebe Gottes“ verkündigen. Und, was noch? Dieses Fluffi-Liebes-Evangelium ist die große gefundene Gemeinsamkeit bei den Lehren der zahlreichen Konfessionen. Gemeinsamkeiten sollen schließlich betont und Gegensätze glattgebügelt werden. Diese „alles erlösende“ Liebe Gottes ist aber nur ein Aspekt des Gesamten. Jesus Christi ersten Worte bei Beginn Seines Dienstes waren „Tut Buße!“, und dieser Aufruf zieht sich durch das gesamte Evangelium wie ein leuchtend roter Faden.
Das Evangelium warnt vor derlei Apologeten
Mit einer solchen „Theologie“, Gott werde wegen Seiner Liebe niemanden verloren gehen lassen, fahren die Verantwortlichen dieser Kirchen die (Leicht-)Gläubigen sehenden Auges gegen die Wand. Völlig falsch verstandene Liebe (Info) und ebenso vollkommen verschwiegene Gerechtigkeit Gottes (Info) versetzen die Schäfchen in einen tranceartigen Zustand der falschen Hoffnung. Die Apologeten dieser Kirchen sind mitunter jene, vor denen Jesus Christus eindringlich warnte, Matthäus 24,4:
„Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, daß euch niemand verführt!„
Ökumene bedeutet schlicht und einfach die Verleugnung des Evangeliums. Die einfache Logik zeigt, dass die Ökumene niemals die Wahrheit sein kann. Hat „A“ die Wahrheit und „B“ eine Misch-Theologie (Unwahrheit), wie kann dann der „gegenseitige Glaubens-Respekt“ mit erforderlichen Kompromissen jemals die Wahrheit sein? Unmöglich, denn „A“ musste Teile der Wahrheit aufgeben, Teile von „B“ aufnehmen, um so einen gemeinsamen Nenner zu erreichen.
Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!
Matthäus 7,15
Darum, so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesehen! Siehe, ich werde an euch die Bosheit eurer Taten heimsuchen, spricht der Herr.
Jeremia 23,2
Bibelverse aus Schlachter 2000