“Einmal gerettet, immer gerettet” – Wirklich?

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Wer einmal gerettet ist, der könne nie wieder vom Glauben abfallen und auch nicht mehr verloren gehen, so eine weit verbreitete Behauptung. Nicht nur ein Irrtum, sondern auch gefährlich.

Freie Entscheidung des Menschen

“Einmal gerettet, immer gerettet”, so eine Devise unter vielen Evangelikalen vor allem in Übersee. “OSAS”, so die prominente Abkürzung für “Once Saved, Always Saved” im englischsprachigen Raum. Wer sich einmal im Zustand des gerettet seins befinde, der könne nie wieder verloren gehen, so die Vorstellung. Für den Fall der Fälle wird ebenfalls zur Geltung gebracht: sollte dieser dennoch verloren gehen, dann sei er eben (doch) nicht gerettet gewesen.

Die Behauptung des “einmal gerettet, immer gerettet”, scheitert bereits an der Tatsache, dass Gott Seinem Menschen zu keinem Zeitpunkt die freie Entscheidung einschränkt. Jesus Christus starb am Kreuz und vergoss Sein Blut, damit Er unsere Sünden auf sich nimmt, die der Mensch in seiner freien Entscheidung begangen hatte. Jesus Christus bezahlte dafür den einzig vorgesehen Preis, mit Seinem Leben (Römer 6,23). Damit starb Jesus Christus indirekt auch für das Belassen unseres freien Willens. Denn wo läge für den Schöpfer das Problem, Seinen Geschöpfen einfach den “virtuellen Schalter” umzulegen, damit dieser nie wieder sündige? Hier spielt vor allem die Gerechtigkeit Gottes eine wichtige Rolle (Info).

“Ausgerechnet” nicht der Fall

Warnung
Vorsicht ist geboten!

So wie der Mensch sich für Jesus Christus entscheiden kann, ist es diesem von Gott auch überlassen, sich gegen Jesus Christus entscheiden zu können. Der freie Wille des Menschen bleibt, auch wenn dieser sich einst dem Heiland übergeben hatte. Für den, der mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, das Herz bereits geläutert, das Vertrauen Gott gegenüber bedingungslos ist, ist es in der Tat schwierig, davon wieder abzufallen. Doch es bleibt nach wie vor die Entscheidungsfreiheit. Wie Offenbarung 12,17 deutlich erklärt, gelten die Angriffe des großen Widersachers nicht den Menschen, die ohnehin den Geboten Gottes keinerlei Beachtung zuweisen, sei es aus bewusster Ablehnung, oder dem Glauben, die Gesetze seien obsolet, sondern jene, welche die Gebote Gottes explizit halten und auch das Zeugnis Jesu haben.

Aus diesem Grund sind es vor allem den Gott treu gebliebenen, die mit den beständigen Angriffen des Widersachers rechnen müssen und nicht die, welche aufgrund ihrer Gesetzlosigkeit sich zwar selbst in Sicherheit wiegen, aber dennoch gegen die Wand fahren werden. Den Versuchungen und Angriffen gilt es daher den Gott Gehorsamen zu widerstehen. Jedes Mal eine Frage der persönlichen Entscheidung, der Verlockung nachzugeben, oder Gott treu zu bleiben.

Das Evangelium ist hier deutlich

Der Mensch kann von seinem sündhaften Leben (Ungerechtigkeit) abkehren und sich Gott zuwenden. Der quasi “goldene Weg”, der, wie allgemein bekannt ist, zur Rettung führen kann. Dies erklärte bereits im Alten Testament der Prophet Hesekiel.

Hesekiel 18,21-22:
Wenn aber der Gottlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er begangen hat, und alle meine Satzungen bewahrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewiß leben; er soll nicht sterben. An alle seine Übertretungen, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er soll leben um seiner Gerechtigkeit willen, die er getan hat!

Der einzige Unterschied zum Zeitpunkt ab Neues Testament ist das Befolgen der Satzungen, die eingeführt wurden aufgrund der begangenen Sünden (Info). Diese sind mit Jesus Christus, die Erfüllung der Zeremonialgesetze, mit ans Kreuz genagelt worden. Unverändert bleiben jedoch die 10 Gebote, welche die Sünde definieren und somit auch das Wandeln in Gerechtigkeit, oder eben nicht. Die Übertretung eines der Gebote IST die Sünde (1. Johannes 3,4).

Umgekehrt steht dem Menschen der Abfall von der einstigen Gerechtigkeit ebenfalls offen. Es bleibt seine Entscheidung. Diese bleibt aber nicht ohne Folgen, Hesekiel 18,24:
Wenn dagegen der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut und nach allen Greueln handelt, die der Gottlose verübt hat, sollte er leben? Nein, sondern es soll an alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat, nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen hat, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, soll er sterben!

Glaubensabfall mit dramatischen Folgen

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Glaubensabfall meist Endstation

Es kommt sogar noch schlimmer. Wenn ein Mensch sich einst für Jesus Christus entschieden hatte, diesen wahrhaftig erkannte, in Gerechtigkeit wandelte, und wieder davon abfiel in ein mit Sünden beladenes Leben, rutscht sogar noch tiefer ab, als er es einst gewesen ist. Hebräer 6,4-5:
Denn es ist unmöglich, die, welche einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen!

Wie könnte überhaupt von “Abfall von Glauben” gesprochen werden, wenn es doch das “einmal gerettet, immer gerettet” gäbe? Gemäß diesem Motto wäre ein Glaubensabfall überhaupt nicht möglich. Dabei wird (ist) der Glaubensabfall sogar in einem großen Ausmaß angekündigt, 2. Thessalonicher 2,3:
Laßt euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens,

Wer nicht mehr vom Glauben abfallen könne, der wäre zudem keinerlei Anstrengungen ausgesetzt, damit dies auch niemals passieren könne, aber Offenbarung 14,12:
Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren!

Es blieben noch die Unüberwindbaren

Es gibt allerdings einen Zeitpunkt, an dem die wahren Gläubigen tatsächlich nicht mehr von ihrem Glauben abfallen können. Dies ist aber nicht einem manipulativen Eingreifen Gottes geschuldet, sondern der inzwischen unüberwindbaren Festigkeit der Gläubigen. Wer nach den Widrigkeiten, den Verfolgungen, den Repressalien und sogar Gefängnisstrafen noch immer an seinem Glauben festhält, das Malzeichen des Tieres nicht annahm (Info) und auch nicht dessen Bild anbetete, der stellt damit seine eiserne Standhaftigkeit unter Beweis.

Dieser Standhafte erhält schließlich das Siegel Gottes, besser bekannt als “einer der 144.000” (Offenbarung 7). Ein, wenn man so will, Qualitätssiegel, der die gottestreuen Menschen auszeichnet und ein Kennzeichen für den gesonderten Schutz für die im Anschluss kommenden sieben finalen Plagen darstellt. Einer der Erstlinge, die aus dem Menschen erkauf worden sind, für Gott und das Lamm (Offenbarung 14,4).

Gefährliche These

Die Behauptung, man sei für immer gerettet, wenn man einmal gerettet ist, ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Das verleiht dem Menschen ein falsches Gefühl der Sicherheit und das gilt im heutigen Zeitalter des gelebten Gefühls- und Erlebnisglaubens anstatt Verstandes-Glaubens ganz besonders.

So verdeutlicht dies auch eines der letzten Aufrufe in der gesamten Bibel:

Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können. Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Offenbarung 22,14-15

Bibelverse aus Schlachter 2000

“Einmal gerettet, immer gerettet” – Wirklich?
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