Zur Fastenzeit kann man aufgrund einer temporären Nahrungsumstellung schon mal auf außergewöhnliche Gedanken kommen. Handelt sich es allerdings um die katholische Kirche, sind derlei Ausnahmezustände eher chronisch veranlagt.
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Ein sinnvolles Fastenprojekt (?)
Die von den Kirchen traditionell gepflegte Fastenzeit erscheint als ein weiterer Anlass, den Anfang eines weiteren gespannten Bogens zum Thema Klima- und Naturschutz zu setzen. Zeit, um an Umwelt und Tiere sowie den Raubbau der Menschen zu denken. Dominik Blum, Pastoraler Koordinator in der katholischen Pfarreiengemeinschaft Artland im Bistum Osnabrück, zieht in seinem Beitrag das neue Misereor-Hungertuch des in Freiburg lebenden Künstlers Emeka Udemba heran, um daraus die vorherrschenden Missstände zwischen Mensch und Tier aufzuzeigen. Das Hungertuch zeige einen blaugrünen Planeten, der in das „rote, überhitzte Universum“ hinabstürze. Aus diesem (Stand-) Bild des Hungertuches erkennt Blum eine rasend schnelle, „zwischen Anfang und Abgrund“ bewegende Weltkugel. Aus der Collage seien auch noch Worte zu finden, welche auch „Mensch und Tier“ enthielten.
Mensch – vermeintliche Krone der Schöpfung
Der Mensch als „vermeintliche Krone der Schöpfung“ herrsche über die Mitgeschöpfe im Rahmen der Nutzung und Ausnutzung, sowie der Über- und Unterordnung, so Blum. Daraus pflege der Mensch seinen „ganz eigenen Speziesismus“. Das sei der Grund für das weltweite Artensterben, so das Resümee des Leiters verschiedener neuer Projekte des Bistums. Zwischen den Menschen und den „nichtmenschlichen Tieren“ sei das Verhältnis schon lange nicht mehr heilig. Demnach seien im vergangenen halben Jahrhundert mehr als 70 Prozent der Bestände an Wirbeltieren zurückgegangen. Derzeit seien bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten am Aussterben, jeden Tag. Die weltweite Rate des Aussterbens erreiche aktuell das 1.000-Fache des „evolutionsbedingten“ Aussterbens. Kein „ernstzunehmender Experte“ zweifle daran, dass die Ursachen in Jagd, Wilderei, intensivste Landwirtschaft, Pestizide, Raubbau und Klimawandel zu finden seien.
Ein „sinnvolles Fastenprojekt“
Zu den nun sehr ans Herz gelegten Maßnahmen zur Fastenzeit empfiehlt der Pastorale Koordinator als ein neues „sinnvolles Fastenprojekt“ eine Veränderung des Verhaltens im Alltag. So sollten die Menschen für die Kategorie „Kennen“ anstatt in die Shoppingmall besser in den Tierpark gehen, anstatt die Aktienfonds lieber die Vögel füttern und anstatt eine Sitcom doch eher eine Tierdokumentation ansehen.
In der Sparte „Lieben“ wäre es sinnvoll, den Schöpfungsbericht zu lesen. Darin ist zu erkennen, dass Menschen und Tiere nur gemeinsam „sehr gut“ waren. Blum sieht in den bekannten Philosophen Albert Schweitzer ein Vorbild für die Einstellung des Menschen gegenüber das Leben. Sich selbst mit ihm „verstehen als Leben, das leben will – inmitten von Leben, das leben will“. Am Sonntag könne dennoch Fleisch gegessen werden, doch nur aus guter Haltung mit Tierwohllabel, so Blum mit dem ermahnenden Abschlussworten, dass dies auch wirklich nur sonntags genossen werden sollte.
Ein kunterbunter Mix
Ein Pastoraler Koordinator ist nicht automatisch auch ein Theologe. Allerdings ist die Bibel, welche sogar zumindest für den Bereich des Schöpfungsberichts von Blum empfohlen wird, ist für jedermann und -frau verständlich. An diesem Punkt wäre nun interessant zu wissen, wie mit dem Gelesenen umgegangen werden solle.
Was jetzt? Bibel oder Evolutionstheorie?
Der Schöpfungsbericht der Bibel beißt sich kräftig mit der Annahme eines „evolutionsbedingten Aussterbens“. Evolution und Schöpfungsbericht stehen sich diametral gegenüber. Also die Bibel doch nur als reine Zerstreuung und Unterhaltung genießen? Dass die Evolutionstheorie schon anhand von wissenschaftlichen Argumenten vollumfänglich widerlegt ist, sollte nur dann erwähnt werden, wenn man keinen Wert darauf legt, ernst genommen zu werden. Von wem eigentlich? Dieses Totschlagargument von „ernstzunehmenden Experten“ ist bereits derart abgenutzt, dass es schon wieder langweilt.
Bibel sagt Zerfall voraus
Die Schöpfung war nur mit Mensch und Tier zusammen „sehr gut“, so der Tenor. Dennoch dürfe der Mensch das Tier essen, wenn nur auch am Sonntag. Warum eigentlich ausgerechnet der Sonntag? Ist es doch die kath. Kirche selbst, die den Sonntag als „Tag des Herren“ definierte. Ehrt man im Verständnis des Katechismus den Herrn, indem man am Sonntag die Co-Schöpfung verspeist? In der Tat wäre jedoch die starke Reduzierung, besser noch der Verzicht auf Fleisch auch für den „Verspeiser“ ein großer Vorteil.
Es ist nachvollziehbar, dass ein „waschechter“ Katholik mit der Heiligen Schrift nicht allzu viel am Hut hat. Zu den Überhebungen dieser Kirche gehört auch die selbst festgelegte höhere Instanz des Katechismus gegenüber Gottes Wort (Bibel). So dürfe die Bibel nur anhand der Traditionen ausgelegt werden. Schade, sonst würde auch ein Koordinator bei eigenverantwortlichem Bibelstudium darauf stoßen, dass ein Zerfall der Schöpfung Gottes vorausgesagt ist. Ein Beispiel ist Jesaja 51,6:
„Erhebt eure Augen zum Himmel und schaut auf die Erde drunten; denn die Himmel werden vergehen wie ein Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid zerfallen, und ihre Einwohner werden auf dieselbe Weise umkommen; aber mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zugrunde gehen.“
Die reinste Verwirrung
Das „sinnvolle Fastenprojekt“ ist lediglich ein Symptom der von der katholischen Kirche forcierten vereinigten Menschheitsfamilie im gemeinsamen „Kampf gegen Klimawandel“ und „Schutz der Mutter Erde“. Da werden Philosophien, Geisteswissenschaften und biblische Aussagen kunterbunt miteinander vermischt. Das ist genau das, was Babylon definiert. Die Verwirrung. Seitens der Kirche kann im Bezug zum unverfälschten Wort Gottes nichts mehr Vernünftiges erwartet werden. Klare Ansage in Offenbarung 14,8:
„Und ein anderer Engel folgte ihm, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt, weil sie mit dem Glutwein ihrer Unzucht alle Völker getränkt hat!“
Schuster, bleib bei deinen Leisten und Christ, bleibe bei der Schrift und sonst nix.
Bibelverse aus Schlachter 2000