In der Verbindung zwischen christlichen Kirchen und dem Spiritismus sieht man naturgemäß zuerst die römisch katholische Kirche. Doch der von Gnostikern in die Welt gesetzte Mystizismus hat längst auch in den einst protestantischen Gemeindehäusern Einzug gehalten.
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Zustände waren längst vorhergesagt
Wenn der Spiritismus in die protestantischen Kirchen einzieht, dann stehen die letzten Stunden an. Diese Ende des 19. Jahrhunderts getroffene Aussage stammt von Ellen G. White, die weltweit am meisten übersetzte, aber dennoch in der Allgemeinheit relativ unbekannte Autorin. Der Zerfall, ja förmliche Fäulnis der protestantischen Kirchen nahm ungefähr Mitte des 19. Jahrhunderts richtig an Fahrt auf. An allen Ecken und Enden der einst von den Reformatoren hervorgehobenen biblischen Wahrheiten pflanzten die Verantwortlichen dieser evangelikalen Glaubensgemeinden den Schimmel an. Ellen G. White erkannte diese Entwicklung bereits in ihrer Zeit sehr deutlich und hatte auch mit ihrer Vorhersage vollkommen recht. Der Blick auf die Zustände der vom Evangelium losgelösten Kirchen alleine genügt, um den „grandiosen“ Erfolg der im 16. Jahrhundert begonnenen Gegen-Reformation zu bestätigen.
Die von den sich selbst noch immer evangelisch nennenden Institutionen verbreiteten Lehren sind vom Evangelium so weit entfernt wie der Westen vom Osten. Das zeigt sich schon an den vielfältigen, eher an ein Unterhaltungszentrum anstatt Gotteshäusern erinnernden Angeboten für die orientierungslosen Schäfchen. Seien es fantasievoll ausgestaltete „Gottesdienste“ so mancher „Liberal-Theologen“, oder ganze Einrichtungen für neue Erfahrungen, die Menschen von heute wollen einfach unterhalten werden. „Trockene Bibelvorlesungen“ erscheinen in einer von Reizen überfluteten Gesellschaft so attraktiv wie Salzbrezel in der Sahara. Also kommt man ihnen entgegen und präsentiert etwas, was auf volle Häuser hoffen lässt. Hier kommt der Spiritismus gerade recht und dieser ist bereits in den evangelischen Kirchen allgegenwärtig.
Ein „Spirituelles Zentrum“
So bietet der Evangelisch-Lutherische Dekanatsbezirk München einen Wegweiser für die bunten Angebote rund um Gottesdienste, Gebetskreise, Bibelgespräche, Glaubenskurse und auch Meditation sowie Spiritualität an. Der Suchende erhält auch gleich einen „goldrichtigen“ Tipp mit dem direkten Verweis auf das „Spirituelle Zentrum St. Martin„, eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns und damit auch Nutznießer der einbehaltenen Kirchensteuer.
Die Menschen brauchten Spiritualität
Diese evangelische Einrichtung ist der Ansicht, dass die Menschen ein wachsendes Bedürfnis nach praktizierter Spiritualität haben und sieht sich auf diesem Feld innerhalb Deutschlands in einer Vorreiterrolle. Zwei im Jahr 2011 extra geschaffene Stellen sollen das „Bedürfnis“ der Menschen befriedigen, indem man ihnen „Geistliche Übungen“ vermittelt.
Diese Kirche rechtfertigt ihren Schritt mit einer sehr merkwürdigen Begründung. Bisher sei die praktizierte Spiritualität „kein Markenzeichen der evangelischen Kirche gewesen“, da man bisher eine „Scheu von Werkgerechtigkeit und Selbsterlösung“ gehabt habe. Doch inzwischen „haben aber viele Menschen begriffen, dass Gnade und Übung einander nicht ausschließen“. Vielen Menschen genüge die rein kognitive Aneignung des Evangeliums nicht mehr. Die Sehnsucht nach geistlicher Erfahrung nehme zu und das sei legitim. Für die Erfüllung der Sehnsüchte dienen u.a. kontemplative Herzensgebete.
Dieses „Spirituelle Zentrum“ will einen Unterschied zwischen den eigenen Angeboten und die von außerhalb der Kirche möglichen geistlichen Erfahrungen erkennen. Es „boomen seriöse und weniger seriöse Übungsangebote, die zum Teil esoterischen Charakter haben, zum Teil aus dem Erfahrungsschatz östlicher Religionen schöpfen“. Die hervorgehobenen eigenen Lehrbereiche ergeben jedoch ein ähnlich schauriges Bild. Es ist die Sprache von „Alltagsexerzitien“ und „dezidierten und seriösen spiritueller Angeboten“. Der Bedarf der Menschen sei groß und dies werde durch den Erfolg der „ökumenischen Alltagsexerzitien“ belegt.
Förderung der Meditation
Die evangelische Kirche München unterhält für die „Orientierungslosen“ auch eine Einrichtung zur Förderung der Meditation. Nun kennt die Bibel durchaus die Meditation, allerdings doch sehr differenziert zum Verständnis dieser einst protestantischen Kirche. Es handelt sich hier nicht um das „meditative Nachdenken“ über biblische Aussagen, sondern das „Gebet der Stille“.
„Lautlose Sprechen eines Gebetes“
Auch in diesem von der Kirche gehaltenen Verein ist man der Ansicht, dass immer mehr Menschen etwas Besonderes bräuchten, angetrieben von der „urmenschlichen Sehnsucht nach der Erfahrung vom Urgrund unseres Lebens“. Schon alleine an dieser Aussage ist zu erkennen, dass das Evangelium überhaupt keine Rolle spielt. Denn dort sind die Antworten in einfacher und „nicht-mystifizierter“ Sprache enthalten. Das beginnt bereits mit 1. Mose 1,1.
Dieser Verein ist davon überzeugt, dass eine „wache Aufmerksamkeit“ auf das Atmen und das „lautlose Sprechen eines Wortes oder Gebetes“ den Menschen helfen könne, in „unseren inneren Raum der Stille“ das zu finden, was im Alltags-Gewühle oft verschlossen bleibe. Dieser innere Raum warte stets, von uns betreten zu werden.
Pfarrer mit Tai Chi Ausbildung
Zu den in diesem Förderverein zu Wort kommenden evangelischen Pfarrer haben u.a. eine Ausbildung zu einem Taijiquan-Lehrer (Tai Chi) absolviert und klären die Menschen darüber auf, wie man sich dem „sperrigen Wort“ Gott annähern könne, wie die Präsenz oder die Dimension des Seins zu verstehen sei und wie der Weg in „christliche Mystik“ funktioniere.
Damit wäre als der Bogen zum vom „Spirituellen Zentrum“ eher abgewiesene fernöstliche Spiritualität gespannt.
Die Bibel hat wie immer recht
Die Rechtfertigungen bzw. Erklärungen dieser beiden evangelischen Einrichtungen können die folgende biblische Aussage nicht besser bestätigen:
„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ (2. Timotheus 4,3-4)
Die Handschrift ist eindeutig von Loyola
Trefflicher konnten diese pseudo-theologischen Lehren zudem nicht formuliert werden. „Geistliche Übungen“ und „Alltagsexerzitien“. Der Ursprung der „meditativen In-sich-Kehrung“ dieses Charakters ist eindeutig. Ignatius von Loyola. Der Gründer der sog. Gesellschaft Jesu (Jesuiten Orden), die „Speerspitze“ der katholischen Kirche und organisiert als ein Militär-Orden. Die von Loyola entwickelten „geistlichen Übungen“ bzw. „Ignatiatischen Exerzitien“ beschreiben genau diese Vorgehensweise, wie sie von den spirituellen Einrichtungen der evangelischen Kirche praktiziert werden.
Im Gegensatz zur fernöstlichen Meditation, die auf eine geistliche Leere abzielt, handelt man sich bei diesen Übungen gemäß Loyola reinen geistlichen Unrat ein. Zu den modernen Pionieren dieser spirituellen Bewegung zählen u.a. Karl Rahner, Pierre Teilhard de Chardin und Paul Knitter. Ein bunter Mix aus Mystizismus, Spiritismus und New Age. Diese Akteure waren allesamt – man errät es fast – Jesuiten. Dieser Orden wurde einzig dazu gegründet, um die losgebrochene Reformation restlos zu vernichten und das Papsttum zu seiner ursprünglichen Macht zu verhelfen. Dieser Job ist bereits erledigt. Der Protestantismus wurde mit „allen Ehren“ am 31.10.2017 zu Grabe getragen.
Es ist eindeutig. Der von der röm. katholischen Kirche seit ihren Anfängen gepflegte Spiritismus hat auch in den evangelischen Kirchen längst Einzug gehalten. Einst werden die Säer die Schnitter überholen und so wie die Dinge aussehen, werden sich die in der Bibel angekündigten Ereignisse tatsächlich bald überschlagen.
Bibelverse aus Schlachter 2000