Die sichtbare Degeneration der einst protestantischen Kirchen ist bereits unumkehrbar. Da gibt es weder etwas zu reparieren noch zu retten. „Wer einen ständig zum Narren hält, wird einst selbst zum Narr“, so ein Sprichwort. Einst „christliche Institutionen“, inzwischen verkommen zu selbstverliebten, ideologischen Schaustellerbuden.
Inhalt / Content
- 1 Vom Ursprung nichts mehr enthalten
- 2 Reformatoren nur noch fremder Federschmuck
- 3 Schleichender Tod des Protestantismus
- 4 Abgewickelt – Katholiziert mit evangelischen Teint
- 5 Das Evangelium kündigte Abfall an
- 6 Suche nach Begründung für Existenz
- 7 Schaustellerbude statt Gotteshaus
- 8 Es bleibt dabei – Anbiederung zur Befriedigung
- 9 Es dreht sich nur noch um das Monopol
Vom Ursprung nichts mehr enthalten
Wenn eine kirchliche Institution die Bezeichnungen „Protestantisch“ oder „Evangelisch“ nutzt, dann könnte man eigentlich davon ausgehen, dass diese Einrichtung im ersteren Fall gegen etwas „protestiert“, also anhand „protestare“ etwas proklamiert und dafür einsteht, und im zweiten Fall das Evangelium, also das Wort Gottes über die „frohe Botschaft [über den Sieg]“ vertritt. In beiden Fällen berufen sich die unter der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) versammelten Institutionen auf die Ergebnisse der Reformation durch Martin Luther und seinen zahlreichen Mitstreitern.
Reformatoren nur noch fremder Federschmuck

Der erste öffentlichkeitswirksame und vor allem nachhaltige Protest waren die von Martin Luther an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg im Jahr 1517 angeschlagenen 95 Thesen gegen die Praxis des Ablasshandels der römisch-katholischen Kirche. Erste Reformansätze veranlasste jedoch fast genau 100 Jahre früher Johann Hus (Jan Hus) aus Böhmen. Ihn ereilte jedoch das Schicksal des Verrates durch Kaiser Sigismund, der Jan Hus sicheren Geleit bei der Vorsprache vor dem gerade gehaltenen Konzil in Konstanz zusicherte. Sigismund hielt aber sein Wort nicht und fügte sich den Begehrlichkeiten der römischen Kirche. Hus wurde wegen Häresie angeklagt und vom Bischof von Lodi, Kardinalbischof von Ostia, Erzbischof von Mailand und vom Bischof von Concordia für schuldig gesprochen. Es folgte am 06. Juli 1415 in Konstanz die Ermordung von Jan Hus per Verbrennung auf dem Scheiterhaufen.
„Heute bratet ihr eine Gans. Aber in 100 Jahren wird ein Schwan erscheinen, den ihr weder kochen noch braten könnt„, so die letzten Worte von Jan Hus. Der Schwan war niemand anderes als Martin Luther und Kurfürst Friedrich III „wusste“ bereits in der Nacht zum 31. Oktober 1517, was an diesem Tag geschehen wird (Info).
Das Attribut „Protestanten“ erhielten die Reformer erst zu einem späteren Zeitpunkt. In 1529 hatte eine Gruppe von Reichsständen die Nase voll und protestierten beim Zweiten Reichstag zu Speyer gegen das „Wormser Edikt“ von 1521. Diese Gruppe hielt eine „Protestation“ ab, also gaben Zeugnis zu ihrem Glauben und standen dafür (mit Nachdruck) ein.
Schleichender Tod des Protestantismus
Der Protest war somit eine Bekräftigung zur Anerkennung der Bibel und ihre Aussagen und indirekt die Ablehnung der unzähligen, auf reines Heidentum basierenden Traditionen der Kirche Roms. Martin Luther hatte nicht die Absicht, nach Abspaltung von Rom eine eigene Kirche zu gründen. Die Dinge nahmen jedoch in einer eingesetzten Dynamik ihren Lauf. Die römisch-katholische Kirche stellte im Konzil zu Trient fest, bzw. definierte, dass die inzwischen eigenständigen „protestantischen“ Kirchen keine Abspaltung von der Mutterkirche sei, sondern eine „interne Rebellion“.
Daran hielt diese Kirche bis zum „Schluss“ fest. Das endgültige Ende, bzw. die finale Beerdigung des einstigen offiziellen Protestantismus in Deutschland fand am 31. Oktober 2017 statt. Zum 500ten Reformationstag begangen erstmalig in der Reformations-Geschichte die „rebellierenden“ Kirchen und die Kirche Roms eine gemeinsame, nein, nicht Feier, sondern „Trauerzeremonie“ über die „Sünde der Trennung“. Ein gemeinsam abgehaltenes Requiem für das Erbe der Reformatoren (Info).
Abgewickelt – Katholiziert mit evangelischen Teint

Längst wieder in den Schoß der Mutter zurückgekehrt, sind die devoten Töchter fleißig dabei, das einst unter Einsatz ihres Lebens von den Reformatoren raus gekehrte Heidentum wieder in ihre Häuser zurückzubringen. Für die Rückführung der hochkant hinausgeworfenen „Gottesmutter Maria“ reichte es noch nicht, wäre zu diesem Zeitpunkt noch etwas zu früh, aber das Spirituelle, vielmehr der praktizierte Spiritismus Roms und ihr (Nicht-)Verständnis vom Evangelium sind in den einstigen protestantischen Kirchen inzwischen zu einem Standard geworden. Nur etwas modifiziert, denn es soll ja noch einen evangelischen Touch behalten.
Bei den Kirchen der EKD ist heute alles Mögliche ein Thema und im Zentrum stehen der Mensch, die Vernunft, die Gesellschaft, politischer Alltag und das ganze Spektrum der Regenbogenfarben (ohne Königs-Blau) einer kunterbunten woken Welt. Nur nicht die Botschaft des Evangeliums. Doch man beruft sich noch immer auf einen Jesus, spricht über einen „Gott“, oder „G*tt“, oder eine „Göttin“, vermeidet aber tunlichst, die frohe Botschaft in den Worten Gottes an den Menschen zu bringen. Die eigentlich ureigenste Aufgabe einer sich christlich nennenden Gemeinde wird mit Vorsatz unterlassen. „So wie der Herr, so auch das G’scher“, oder „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, so der Volksmund auch über eine Mutter-Tochter-Beziehung.
Vertreter der Mutterkirche zeigen sich, wie es der Zufall so will, vom „Gendern“ Gottes, also das Versehen mit einem Asterix, nicht abgeneigt und begrüßen sogar derlei innovative Ansätze (Quelle).
Das Evangelium kündigte Abfall an
Ein offenkundiger Abfall dieser Kirchen, wie dieser die Ankündigung in 2. Thessalonicher 2,3 nicht besser bestätigen könnte:
„Laßt euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens,„
Wer der „Mensch der Sünde“ tatsächlich ist, hatte eine ganze Riege der Reformer anhand des vom katholischen Katechismus abgetrennten Eigenstudiums der Bibel längst herausgefunden (Info). Die Kirche Roms steuerte mit all ihrer Macht und Härte gegen ihre Enttarnung an. Die Gegenreformation durch die Jesuiten nahm ab 1540 sofort an Fahrt auf. Eine hierfür sehr erfolgreich eingesetzte Waffe betraf die neue Interpretation der biblischen Prophetien, leider mit bis heute anhaltendem Erfolg (Info).
Suche nach Begründung für Existenz

Immerhin macht sich in den Führungsetagen dieser Einrichtung angesichts der nicht abreißen wollenden Massenflucht der Kirchenmitglieder eine gewisse Portion an Panik breit. Neben dem Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit droht schließlich auch der versickernde Geldstrom aus den abgenommenen Kirchensteuern.
Was bietet heute eine derartige, sich noch immer protestantisch nennende Kirche ihren gläubigen Schäfchen eigentlich noch an? Aus „geht hinaus in diese Welt, verkündigt das Evangelium allen Völkern und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, wurde ein kunterbundes Programm aus „geistreichen Innovationen“, eigentlich nur für ein Theaterhaus oder eine Schaustellerbude auf dem Jahrmarkt geeignet, aber aufbereitet für das gewollte christliche Aussehen. Das Echo aus den Reihen der gehüteten Schäfchen bleibt nicht aus.
Schaustellerbude statt Gotteshaus
„Vernichtende Urteile“, Vorwürfe der Anbiederung und das Hinterfragen, was dies alles noch mit Gott zu tun habe, so die „digital ziemlich lauten Stimmen“ in den Sozialen Medien, wie dies die Pfarrperson der Evangelischen Kirche in Neuried, Anna Manon Schimmel, in ihrem Gastbeitrag in „SWR“ darstellt (Quelle). Sie könne die ganze Aufregung nicht verstehen.
Ihre Motivation bestehe nicht darin, Mitglieder für die Kirche zu gewinnen, auch nicht irgendwie cool zu sein, sondern weil es ihr Freude bereite, wenn sie als Pfarrerin einen Gottesdienst in einer Kneipe feiere. Da sie ohnehin ein „Sonntags-Muffel“ sei und sie sich in den Wirtshäusern wohlfühle, passte es also damit zusammen, „am Stammtisch Gottesdienst zu feiern“. Zu weiteren „Events“ in der Kirche zählt die Pfarrerin „Harry Potter-Predigten, Holy-Rave und Whiskey-Tasting“ in der Kirche auf.
Die Pfarrerin zeigt Verständnis für die in Gottesdiensten gespielte weltliche Musik. So habe auch die „Christin“ Taylor Swift „unglaublich aussagekräftige Songs“, die mit der Botschaft von der Liebe Gottes wunderbar kombinierbar seien. Legt in der Kirche ein DJ auf, könne das Leben durch Tanz, Klatschen und Lachen ausgetobt werden. Dann bringt es die Pfarrerin auf den Punkt: Pfarrerinnen und Pfarrer, die lediglich das in ihrem Job machen, was sie begeistert, biederten sich nicht an, sondern demonstrierten die vielfältigen Leidenschaften der Menschen und so vielfältig könne auch die Kirche sein.
Es bleibt dabei – Anbiederung zur Befriedigung
Man muss schon direkt erwähnen, dass durchaus auch virtuell laute Stimmen der Beschwerden in den Sozialen Medien nicht als „Hate-Speech“ diffamiert wurden. Allerdings trifft die evangelische Geistliche den Nagel auf dem Kopf. Die Kirche bietet sich an – um das Wort anbiedern zu vermeiden – die Begehrlichkeiten der Menschen zu erfüllen. Sie suchen Unterhaltung, „Action“, Abwechslung, Gefühle, einmalige Erlebnisse, nicht aber das Wort Gottes. Weil kaum mehr jemand da ist, der den Menschen erklärt, was tatsächlich geschlagen hat. 2. Timotheus 4,3-4 sagt hierzu Klartext:
„Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.„
Als ein „Kind Gottes“ wird ein jeder bezeichnet, und so wird es im Rahmen einer „All-Versöhnung“ auch gelehrt, wer einigermaßen fehlerfrei den Namen „Jesus“ aussprechen kann.
Was die eigentliche Aufgabe eines jeden Pastors einer christlichen Gemeinde wäre, steht einen Vers vorher und einen Vers nachher geschrieben, 2. Timotheus 4,2;5:
„Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!
Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!„
Es dreht sich nur noch um das Monopol

Irgendwelche Spuren dieser Aufforderungen noch in den Kirchen zu finden? Wohl nur in den wenigsten. Dies scheint auch gar nicht beabsichtigt, denn die gefallene Institution, in Europa ebenso wie in den Staaten (Info), übt sich bereits in der Rolle des falschen Propheten, ein Bestandteil des finalen „Babylons“ (Info), deren Schicksal in Offenbarung 18 und 19 deutlich beschrieben sind.
Das angepeilte Ziel ist die erneute Fusion zwischen Kirche und Staat. Die einstigen protestantischen Kirchen als brave Töchter der an der Spitze der Macht stehenden Mutter-Kirche Roms. Derlei Ambitionen, am runden Tisch der Politik mitmischen zu wollen, sind längst nicht mehr zu übersehen. Rot-grüne Ideologien an der Tagesordnung und derzeit nicht zur Ruhe kommend bei der Verkündigung, welches Kreuz ein „wahrer Christ“ bei der kommenden Europa-Parlaments-Wahl zu setzen habe. Da nehmen sich evangelische und katholische Kirche gegenseitig nichts weg. Ein eingespieltes Team, aber nur auf eine vorbestimmte Zeit, danach:
Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert!
Offenbarung 19,1-2
Bibelverse aus Schlachter 2000