Darf man Verstorbene über ein Medium anrufen?

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Dürfen Menschen die Geister oder Seelen Verstorbener über ein Medium anrufen? Mit dieser Frage wandte sich eine Frau im guten Glauben an die „Expertise“ eines evangelischen Pastors. Der nennt zwar die Bibel als Bezug, scheint diese aber entweder nicht vollständig zu kennen, oder er lehnt das Evangelium partiell ab.

Darf man Tote über ein Medium anrufen?

Umfragen
Eine Frage mit Hoffnung auf wahrheitsgemäße Antwort

Wieder einmal eher schlecht als recht beraten war eine Frau, die sich in ihrer Trauer um ihre inzwischen verstorbenen Familienangehörigen an das Frage-Portal des Magazins der evangelischen Kirchen wandte. Sie wollte wissen, ob es in Ordnung wäre, einen bereits vereinbarten Termin mit einem Medium wahrzunehmen, das eine Verbindung zur bereits verstorbenen Mutter herstellen könne.

Der Abschied von der Mutter sei nicht glücklich verlaufen und dies wolle sie nun nachträglich korrigieren. Die Frau wollte jetzt wissen, ob diese Kontaktaufnahme mit Verstorbenen eine Sünde sei und von Gott auch bestraft werde. (Quelle)

Ein Pastor gibt Antwort

Immerhin rät der Berater des evangelischen Magazins, ein Pastor der Nordkirche in Deutschland, von einer Kontaktaufnahme mit Verstorbenen ab. Die Bibel rate davon dringend ab. Als Beispiel könne der erste König Israels, Saul, genannt werden. Er kontaktierte ein solches Medium mit dem Ziel, sich vom inzwischen verstorbenen Propheten Samuel einen Rat einzuholen.

„Wir wissen nicht“, was passiert

Fragestellungen
Pastor sieht Christen im kollektiven Unwissen

Es sei aber nicht entscheidend, ob wir glaubten, mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen zu können. Entscheidend sei, die Toten in Ruhe zu lassen. Was nach dem Tod mit uns geschieht, wissen wir nicht, so die Antwort des Pastors. Es gebe niemand, der dies mit Sicherheit sagen könne.


Pastor kenne Antwort der Mutter

„Wir Christen glauben“, dass Verstorbene auf irgendeine Art und Weis bei Gott sein werden. Dies habe zur Folge: „Die Toten sind uns nicht böse. Sie tragen uns nichts mehr nach. Wer bei Gott ist, ist versöhnt mit allem und allen.“
Der Pastor rät die Frau davon ab, ein Medium für die Kontaktaufnahmen mit Verstorbenen aufzusuchen. Diesen Termin könne man sich sparen, da er eher Angst und schlechtes Gewissen einbringen werde. Die Antwort der Mutter sei ohnehin auch ohne ein Medium schon bekannt. „Mir geht es gut, ich trage dir nichts nach“. Der Pastor gibt zu verstehen, dass er fast daran glaube.

Dafür solle die Frau Gott im Gebet um Versöhnung erbeten und auch um Vergebung für sie selbst und ihre Mutter. Gott mache genau dies, er versöhne und verzeihe.

Entweder Bibel oder nicht wissen

Prophetie-Antworten
Eigener Glaube anstatt biblische Aussagen

Der Pfarrer der Nordkirche beruft sich auf die Bibel. Dennoch wissen „wir“ nicht, was genau mit dem Menschen nach seinem Tod passiere. „Auf irgendeine Weise“ mit Gott zusammen, so die Vorstellungen des evangelischen Theologen. Er beteuert, zwar nicht die Details zu kennen, aber dennoch gibt der Pastor zu verstehen, dass der verstorbene Mensch durchaus in der Lage wäre, aus einem nicht genauer beschriebenen „Totenreich“, oder einem Jenseits, irgendwelche Antworten geben zu können.

Dies alles setzte voraus, dass der Mensch über eine Seele verfügte, die sich nach dem Tod vom Leibe trennt und auch nicht zugrunde gehe. Folgerichtig sei es auch legitim, bei Gott für die Toten zu bitten.

Saul bemühte Wahrsagerin von Endor

Hexenwahn
Wahrsager, Totenbeschwörer – Die Bibel kennt diese

Der Pastor beschreibt die Bibelstelle mit dem Bericht über Sauls Aufsuchen der Totenbeschwörerin von Endor, 1. Samuel 28. Bei dem vorgenommenen Ritual erscheint tatsächlich jemand. Die Totenbeschwörerin war aber selbst erschrocken, so in 1. Samuel 28,12:
Als nun die Frau Samuel sah, da schrie sie laut und sprach zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul!

Was die Frau aber zu sehen bekam, war weniger ein Mensch als eine „göttliche“ Gestalt. Sie sah ein „Götterwesen“ aus der Erde heraufsteigen (Vers 13). König Saul glaubte in diesem erscheinenden „alten Mann mit einem Obergewand“ den Samuel zu erkennen und er verbeugte sich vor ihm.

Bibel über den Zustand der Toten

Dass es sich in Wahrheit nicht um die Seele oder um den Geist des verstorbenen Samuel handeln konnte, zeigen einige Bibelverse auf. Diese beschreiben sehr gut den Zustand verstorbener Menschen. Das ist die gleiche Bibel, auf die sich der Pastor bezieht, aber dennoch behauptet, „wir“ wüssten es nicht genau.

Prediger 3,19:

Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs ist ein und dasselbe: Die einen sterben so gut wie die anderen, und sie haben alle denselben Odem, und der Mensch hat dem Vieh nichts voraus; denn es ist alles nichtig

Prediger 9, 5-6:

Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben müssen; aber die Toten wissen gar nichts, und es wird ihnen auch keine Belohnung mehr zuteil; denn man denkt nicht mehr an sie. Ihre Liebe und ihr Hass wie auch ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.

Hiob 14,12:

so legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, regen sie sich nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf.

Weitere Beispielverse über den tatsächlichen Zustand der Toten, hier.

Sagen diese Verse irgendetwas darüber aus, dass eine Seele des Menschen nach dem Versterben weiter lebt, agiert und auch Antworten geben kann? Nicht mal im Ansatz! Der Pastor hat damit recht, wenn die Toten uns nicht mehr böse sind, denn dafür fehlt es an jeglicher Voraussetzung.

Katholizismus als Christentum

Heidensymbol Petersplatz
Verbreitung heidnischer Lehren

Den Glauben, den der evangelische Pastor vertritt, basiert nicht auf dem Evangelium. Es handelt sich um einer von der römisch-katholischen Kirche übernommene Lehre. Die Kirche Roms vertritt die These einer „unsterblichen Seele“, gemäß dem hellenistischen Philosophen Platon. Der Kirche Roms ist jedoch die gegenteilige Aussage der Bibel sehr gut bekannt. Darüber hinaus vertritt die römische Kirche noch zwei weitere Thesen als offizielle Dogmen, die einst von der Schlange im Garten Eden verbreitet wurde (Info).

Die Bibel ist hier sehr klar

Die Bibel sagt klar aus, und das sollten Christen, die sich auf die Bibel berufen, auch wissen, dass der Mensch über keine unsterbliche Seele verfügt. Der Verstorbene weiß nichts, denkt nichts, spürt nichts, bekommt rein gar nichts mit. Er ist ohne Bewusstsein. Und dies eben so lange, bis Jesus Christus die Toten aus ihrem Schlaf erweckt. Die einen zum ewigen Leben und die anderen zur ewigen Schmach und Schande (Daniel 12,2). Aus diesem Grund kann auch kein Verstorbener jemals irgendeine Antwort geben, sei das beschwörende Medium auch noch so „talentiert“.

Das „Abraten“ der Bibel von Totenbeschwörung

Die Bibel hält auch einige Aussagen parat, was Gott von der Praxis der Totenbeschwörung hält und welche Konsequenzen drohen. Es liest sich jedoch etwas schärfer als der „gute Ratschlag“ zur Unterlassung derlei Zaubereien.

3. Moses 19,31:
Ihr sollt euch nicht an die Geisterbefrager wenden, noch an die Wahrsager; ihr sollt sie nicht aufsuchen, um euch an ihnen zu verunreinigen; denn ich, der Herr, bin euer Gott.

5. Moses 18,10-12:
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer, oder einer, der Geister bannt, oder ein Geisterbefrager, oder ein Hellseher oder jemand, der sich an die Toten wendet. Denn wer so etwas tut, ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt der Herr, dein Gott, sie vor dir aus ihrem Besitz.

Ein fataler Irrglaube

Mit der Erscheinung bei der Totenbeschwörerin von Endor kann es sich nicht um den verstorbenen Samuel gehandelt haben. Das schließt die Bibel mit ihren Beschreibungen über den Zustand der Toten völlig aus. Diese Erscheinung, welche sogar die „professionelle Beschwörerin“ überraschte, ist nichts anderes als eines der gefallenen Gefährten des großen Widersachers. Mit Freuden stellen sie sich als die Gestalten Verstorbener dar, um so die Menschen in den falschen Glauben von unsterblichen Seelen, in der Huldigung der Dämonen (Saul verbeugte sich) und letztendlich auch ins Verderben zu schicken.

Den Irrglauben gefestigt

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Spiritismus in Kirchen bereits manifestiert

Der evangelische Pastor kann ja mit seiner festesten Überzeugung glauben, was er möchte, doch sollte er sich bei derlei Antworten nicht auf das Christentum und die Bibel beziehen. Das entspricht nicht der Wahrheit. Angebracht wäre hier Transparenz und dies drückte sich darin aus, diese Thesen mit dem katholischen Glauben, mit hellenistischer Philosophie, oder mit New Age in Verbindung zu bringen. Der Katholizismus weist gepflegte Berührungspunkte mit dem Spiritismus und auch Schamanismus auf (Info).

Somit ist der Frau nicht wirklich abschließend geholfen. Vielmehr ist sie in ihrem Irrtum bestätigt worden, denn noch immer befindet sie sich im Irrglauben an unsterbliche Seelen und sie ist somit, wenn auch unbewusst, dem Spiritismus verfallen.

Diese an den Spiritismus angelehnte „Theologie“ der einst protestantischen Kirchen ist längst zu ihrem Markenzeichen der Vielfalt geworden (Info).

Bibelverse aus Schlachter 2000

Darf man Verstorbene über ein Medium anrufen?
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