Die drei Propheten Daniel, Hesekiel und Jeremia hatten es mit einem hoffnungslos abgefallenen und in die Irre gelaufenem Volk Juda zu tun. Die Konsequenz daraus war der Überfall der Chaldäer und die anschließende Verschleppung des Volkes ins Exil. Die drei von den Propheten angeprangerten Haupt-Probleme sind jedoch zeitlos.
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Drei Propheten und drei Erz-Probleme
Drei Propheten des Alten Testamentes repräsentieren in jeweiliger Typologie jeweils ein fundamentales Problem innerhalb des von Gott abgefallenen Volkes. Mit den Propheten Daniel, Hesekiel und Jeremia wird jeweils ein Grund bzw. Umstand in den Mittelpunkt gestellt, das bis zum heutigen Tag beobachtet werden kann. Alle drei Propheten wirkten in etwa zur gleichen Zeit, jedoch an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Umständen. Lediglich Jeremia wirkte auch nach der Wegführung Judas nach Babylon nach wie vor in Jerusalem.
Daniel und der vollkommene Abfall
Der Prophet Daniel wurde bereits als ein Heranwachsender aus Jerusalem nach Babylon verschleppt. Im Exil wuchs er heran und blieb trotz des vollumfänglichen Heidentums standhaft und Gott treu. Daniel hielt schon zu Beginn seines Exils an den Satzungen Gottes fest, indem er und drei seiner Freunde sich nicht an den Speisen der Babylonier verunreinigten. Im Laufe der Zeit erreichte Daniel im Staat eine hohe politische Position.
Das Volk Juda wurde aufgrund des dauerhaften Abfalls von Gott den Babyloniern preisgegeben. Daniels Wehklagen betrafen den auch in Babel anhaltenden und sogar noch zunehmenden Abfall des Volkes von Gott. Im Buch Daniel, Kapitel 9, kann das eindringliche Bitten des Propheten für sein Volk nachgelesen werden.
Daniels Schwerpunkt betraf den Abfall von Gott und Seinen Satzungen bzw. Geboten.
Hesekiel und der Synkretismus
Der Prophet Hesekiel wurde wie Daniel aus Jerusalem ins Land der Chaldäer verschleppt. Hesekiel wurde etwa 593 v. Chr. am Fluss Kebar von Gott zum Propheten berufen. Im Anschluss wirkte Hesekiel im nach Babel verschleppten Volk, während sich Daniel in seiner Position im Königspalast befand.
Das von Hesekiel hauptsächlich angeprangerte Vergehen betraf den Synkretismus im Volk Juda. Insbesondere das Priestertum verleitete die einfachen Menschen dazu, den wahren Glauben mit dem Aberglauben des Heidentums zu vermischen. Praktiken, Rituale und Symbole der Chaldäer wurden in den Glauben an den einen, wahren Schöpfer-Gott integriert. Heraus kam dabei ein Gemisch aus reinem Evangelium und Heidentum.
Hesekiels Schwerpunkt lag im Vermischen bzw. Synkretismus.
Jeremia und die Opferung der Wahrheit
Der Prophet Jeremia wirkte bis etwa 580 v. Chr. in Jerusalem. Er prangerte vorwiegend den vollkommenen Abfall des Königs Jehojakim (Jojakim) an. Jeremia warnte eindringlich vor dem drohenden Überfall der Chaldäer und der anschließenden Verschleppung. Eine von Gott eingeleitete Konsequenz, wenn das Volk nicht endlich zur Besinnung kommen würde.
Jeremia prangerte auch die zahlreichen falschen Propheten an, die das Volk mit falschen Verkündigungen in die Irre führten. „Sicherheit und Frieden“ versprachen die falschen Propheten und damit das genaue Gegenteil dessen, was Gott seinem Propheten Jeremia ankündigte. König Jehojakim war dermaßen gottlos, dass er sogar die von Jeremia aufgeschriebenen, warnenden Worte Gottes kurzerhand verbrannte. Jeremia war als wahrer Prophet Gottes der erklärte Feind im eigenen Volk.
Der König hörte dagegen auf die falschen Versprechungen der „Haus- und Hof-Propheten“. Diese verkündeten „Weissagungen“, die nicht von Gott stammten, sondern den Bedürfnissen der Politik und Gesellschaft zugeschnitten waren.
Jeremias Hauptanklagepunkt betraf die Opferung der Wahrheit zugunsten politische und gesellschaftlicher Strukturen. Dies war auch zur Zeit Jesu Christi und Wirken der Pharisäer der Fall.
Es gibt nichts Neues unter der Sonne
In der Zusammenfassung hatten es die drei Propheten mit vollkommenem Abfall, Synkretismus und Opferung der Wahrheit zugunsten weltlicher Interessen zu tun. Dies vor allem getragen von den Verantwortlichen, also der damaligen Priesterkaste und den sich selbst ernannten Propheten.
Eine Konstellation, die eigentlich zeitlos ist, denn die von den Propheten angeprangerten Schwerpunkte passten nahtlos auch in unsere Zeit. Der Atheismus nimmt ständig zu und das Gros, das sich gläubig und christlich nennt, pflegt in der Regel ein Durcheinander aus Evangelium, Heidentum, Sagen und Legenden. Hierfür ist insbesondere die römisch-katholische Kirche und ihre unzähligen, sagenumwobenen Traditionen prädestiniert. Die Anpassung der Theologie zugunsten des weltlichen Zeitgeistes haben sich vor allem die einst protestantischen Kirchen verschrieben (Info).
Man braucht heute gar kein Prophet zu sein. Es reicht schon aus, einfach nur die Wahrheit des Evangeliums entgegenzuhalten, um die ganze Wucht der Wut zu spüren zu bekommen. Die reflexartig entgegen geschleuderten Worte heißen „Spalter“ und „Feind der Einheit“. Man wird beschimpft, ausgesperrt, ausgegrenzt. Es wird aber nicht dabei bleiben, denn der Drache ist „nur noch“ zornig über die Frau (heute Hure) und konzentriert sich auf die Verfolgung der Übrigen von ihrem Samen (Drache – Frau – Hure – Info). „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“, so König Salomon.
Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.
Offenbarung 12,17
Bibelverse aus Schlachter 2000