Die prophetischen Bücher Daniel und die Offenbarung werden offensichtlich gemieden wie der „Teufel das Weihwasser“. Zu aufschlussreich. Deshalb verfolgen auch die einst protestantischen Kirchen die Strategie deren Diffamierung zur völligen Irrelevanz.
Inhalt / Content
- 1 Prophetische Bücher verpönt
- 2 Zweifel werden wissenschaftlich gesät
- 3 Die Sicht eines evangelikalen Experten
- 4 Offenbarung wird als obsolet erklärt
- 5 Übersicht auf die Kapitel des Buches der Offenbarung
- 6 „Etwas“ mehr als nur Gemeinde-Nachrichten
- 7 Wahrheit muss verborgen bleiben
- 8 Daniel und Offenbarung bieten Durchblick
- 9 Die Bibel warnt vor Fälschung und Irreführung
Prophetische Bücher verpönt
Prophetien gehören in den modernen evangelikalen Kirchen zu den eher stiefmütterlich behandelten Themen. Auch die meisten bedeutend kleineren Freikirchen nehmen es mit den teils vor tausenden Jahren niedergeschriebenen Vorhersagen nicht sehr genau. Voraussetzung hierfür ist allerdings, die von den biblischen Propheten niedergeschriebenen Ankündigungen für die Zukunft, die insbesondere für die Gegenwart und nähere Zukunft sehr relevant sind, überhaupt als eine solche anzuerkennen.
Zu den wichtigsten prophetischen Büchern für unsere heutige Zeit und auch für die bevorstehenden Ereignisse sind das Buch Daniel im Alten Testament und die Offenbarung im Neuen Testament. Beide Bücher behandeln die Gegenwart und nahe Zukunft derart übereinstimmend, dass Daniel und die Offenbarung praktisch als eine gegenseitige Ergänzung betrachtet werden können. Das Buch Daniel, niedergeschrieben in den Jahren um 550 v.Chr., enthält zudem die Schlüssel für das Verständnis einiger Kapitel im Buch der Offenbarung, niedergeschrieben von Johannes auf Patmos um 90 n.Chr.
Zweifel werden wissenschaftlich gesät
Beide prophetischen Bücher haben eine weitere Gemeinsamkeit. Keine anderen Schriften in der Bibel werden derart in Zweifel gezogen, mit teils nicht belegbaren Behauptungen für unglaubwürdig und auch für völlig irrelevant erklärt, wie Daniel und die Offenbarung. Die „wissenschaftliche“ Aufarbeitung des Buches Daniels ging gründlich schief und dennoch wird noch immer die These verbreitet, Daniel hätte nicht wirklich existiert, es seien mehrere Autoren gewesen und dies zur Zeit des griechischen Herrschers Antiochus Epiphanes im 3ten Jahrhundert vor Christus.
Da das Buch Daniel auch Vorhersagen enthält, die noch zu Lebzeiten des Propheten und auch danach bereits erfüllt wurden, würde eine spätere Datierung auf eine Nacherzählung anstatt auf eine echte Prophetie hinweisen. Doch mit dem Auffinden von antiken Schriften, die u.a. belegten, dass tatsächlich ein König Nebukadnezar existierte, war diese These schnell widerlegt. Dazu schrieb Daniel in der Art Aramäisch/Hebräisch, welcher zu seiner Zeit tatsächlich geschrieben bzw. gesprochen wurde. Dies lässt sich ebenfalls anhand außerbiblischer Funde leicht verifizieren (Info).
Das Buch der Offenbarung, im Griechischen auch „Apokalypse“ genannt, steht ebenso in der Kritik der liberalen Theologen und sog. Bibelwissenschaftler. Es sei ein unverständliches Werk aus nicht nachvollziehbarer Bildersprache. Darüber hinaus seien die dort aufzufindenden Darstellungen für unsere Zeit völlig irrelevant, es handelte sich nur um Huldigungen der Engel, bestenfalls relevant für die erste Christengemeinde. Solche oder ähnliche Thesen über das letzte Buch der Bibel sind die Regel. Geradezu, also wolle man unbedingt vermeiden, die Bücher Daniel und Offenbarung überhaupt zu lesen, geschweige zu verstehen. An dieser Stelle wäre es sehr interessant, warum diese Unkenntnis eigentlich gewollt sein könnte.
Die Sicht eines evangelikalen Experten
Eine interessierte Leserin des „Fachmagazins“ der evangelischen Kirchen wollte wissen, wie weit die Menschheit schon gemäß den Beschreibungen der Apokalypse fortgeschritten sei. In der Offenbarung sind 7 Posaunen beschrieben und es wäre interessant zu wissen, zu welcher Posaune die heutige Zeit zutreffen würde. Sie bat um aufklärende Hilfe.
Der „Experte“ dieses evangelischen Fachmagazins wusste darauf eine Antwort (Quelle).
„Die Offenbarung des Johannes (oder Apokalypse) ist nicht dazu geschrieben worden, dass man sie benutzt, um das Ende der Welt zu berechnen. Dieses letzte Buch der Bibel ist an Gemeinden geschrieben worden, die unter der Verfolgung und Unterdrückung durch das römische Imperium litten. Ihnen sollte gesagt werden: „Haltet durch! Bleibt bei eurem Glauben, denn das, was euch geschieht, ist nicht für immer. Für immer ist nur das, was kommen wird, wenn Gott sein Reich endgültig errichtet. Der Kampf, der um euch tobt, ist auch ein Kampf Gottes, und Gott wird ihn gewinnen. Haltet durch!„
Des Weiteren schreibt der „evangelikale Experte“, dass es stets Versuche gab, die „vielen Bilder und Anspielungen“ sowie die Zahlensymbolik zu deuten. Es habe immer wieder Menschen gegeben, die dieses Buch wie einen Adventskalender nutzten, bei dem man zur passenden Zeit die passenden Zeichen sehen könne.
Offenbar im Namen der evangelischen Kirchen beteuert der „Experte“, dass es „unser Auftrag“ sei, „den Menschen zu erzählen, wie gut es Gott mit uns meint“. Es spiele aber keine Rolle, wie viel Zeit noch bleibe, da es ohnehin nicht in der Macht des Menschen liege, wie viel „Erfolg wir dabei haben“. Man solle daher auf Gott vertrauen, dass es mit uns gut werde. Dieses Versprechen gab Gott. „Das ist es, wofür auch die Apokalypse geschrieben wurde“, so der „Experte“.
Offenbarung wird als obsolet erklärt
Eine interessante Kehrtwende innerhalb der Erklärung, sofern man den Begriff Widerspruch vermeiden wollte. Auf der einen Seite beschreibt der „Experte“, dass an diesem Buch der Offenbarung immer wieder Versuche angestellt wurden, die Bilder und Symbolik zu deuten, aber auf der anderen Seite will der „Experte“ final wissen, wofür die Offenbarung tatsächlich geschrieben wurde. Hat er eine „geheimnisvolle Erleuchtung“, die er aber nicht teilen möchte?
Der Antwortende aus den Kreisen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hätte seine „Expertise“ auch kürzer handhaben können. „Unverständliches Werk für längst vergangene Zeiten, heute irrelevant und in die Kategorie der Sagen und Legenden einzuordnen“.
Übersicht auf die Kapitel des Buches der Offenbarung
Dass die Behauptung, die Apokalypse galt lediglich für die erste Christengemeinde, nicht richtig sein kann, zeigen bereits die behandelten Themen der einzelnen Kapitel im Buch der Offenbarung.
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Kapitel 1: Gruß an die Gemeinden, der Auftrag für dieses Buch, der erhöhte Jesus Christus
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Kapitel 2: Sendschreiben an die Gemeinden Ephesus, Smyrna, Pergamus, Thyatira
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Kapitel 3: Sendschreiben an die Gemeinden Sardes, Philadelphia, Laodizea
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Kapitel 4: Der Thron der göttlichen Majestät, Anbetung Gottes im Himmel
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Kapitel 5: Das würdige Lamm öffnet das versiegeltes Buch, Anbetung des Lammes
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Kapitel 6: Die Öffnung der sechs ersten Siegel
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Kapitel 7: Die Versiegelung der 144.000, große Schar vor dem Thron
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Kapitel 8: Öffnung siebte Siegel, die ersten vier Posaunen
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Kapitel 9: Die fünfte und sechste Posaune
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Kapitel 10: Engel mit offenem Büchlein
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Kapitel 11: Heiliges Jerusalem und 2 Zeugen, die siebte Posaune
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Kapitel 12: Die Frau und der Drache, Satan wird auf Erde geworfen, Drache verfolgt die Frau
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Kapitel 13: Das Tier aus dem Meer, das Tier aus der Erde
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Kapitel 14: Das Lamm und seine Erkauften, 3 Engel kündigen Gericht an, Ernte und Weinlese des Gerichts
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Kapitel 15: Die 7 Engel und Ankündigung 7 letzte Plagen
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Kapitel 16: Die 7 Zornschalen Gottes
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Kapitel 17: Die große Hure Babylon
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Kapitel 18: Das Gericht über Babylon
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Kapitel 19: Der Jubel im Himmel, Hochzeit des Lammes, Jesus Christus als König und Richter, Sieg über Tier und falschen Propheten
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Kapitel 20: Satan wird für 1.000 Jahre gebunden, erste Auferstehung, Friedensreich des Messias, Satan wird losgelassen, Endgericht
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Kapitel 21: Der neue Himmel und die neue Erde, das neue Jerusalem
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Kapitel 22: Der Strom vom Wasser des Lebens, finale Ermahnung und Verheißung
„Etwas“ mehr als nur Gemeinde-Nachrichten
Die Übersicht auf die einzelnen Kapitel der Offenbarung weist auf bedeutend mehr hin als nur auf Nachrichten an die erste Gemeinde. Dies trifft auf die ersten drei Kapitel zu und selbst dieser Inhalt hat einen aus heutiger Sicht leicht nachvollziehbaren prophetischen Aspekt auf den tatsächlich eingetroffenen Ablauf der Geschichte (Info). Doch was sind mit den anderen 19 Kapiteln? Alles nur Durchhalte-Parolen, so wie es der „evangelikale Experte“ des „Fachmagazins“ beschreibt?
Wahrheit muss verborgen bleiben
Es liegt auf der Hand. Der in den Büchern Daniel und Offenbarung beschriebene und mit Abgleich der Historie leicht zu erkennende Widersacher Gottes darf nicht mehr identifiziert werden können (Info). Noch mindestens im Zeitraum zwischen Anfang des 14ten Jahrhunderts und Anfang des 19ten Jahrhunderts waren die in Daniel und Offenbarung beschriebenen Symbole und entsprechenden Zuweisungen durchaus bekannt und dies wurde auch offen ausgesprochen (Info).
Dann, ab 1800 n.Chr., kam der sog. „Neue Protestantismus“ hervor. Die Erkenntnisse Luthers, Zwinglis und Calvins wurden über Bord geworfen. Die Bibel sei nur noch eine Ansammlung von historischen Aufzeichnungen, die auch Gottes Wort enthalten könnten. Diese Welle ging wie auch die Reformation im 16ten Jahrhundert wieder von Deutschland aus. Ein Resultat der sog. „Aufklärung“ durch „Dichter, Denker und Philosophen“. Beigetragen hat auch die erst jüngst zuende gegangene Französische Revolution. Die protestantischen Kirchen sind binnen weniger Jahrzehnte steil vom biblischen Glauben abgestürzt. Die „geistlich sehr inspirierte Loyola-Gesellschaft“ hat hier ganze Arbeit geleistet. Das Resultat kann heute sehr gut an den Vertretern der EKD abgelesen werden. Da ist vom Evangelium nichts mehr übrig. Stattdessen gesellten sich in dieser Kirche längst katholische Dogmen und eine gute Portion Spiritismus hinzu.
Daniel und Offenbarung bieten Durchblick
Das Buch Daniels beschreibt Prophetien, angefangen von der Zeit Daniels in Babylon, über die Gegenwart, bis hin zur nahen Zukunft. Dies betrifft u.a.:
Kapitel 7,8 und 12 – Prophetien über die gesamte „Bandbreite“
Kapitel 9 – Bereits erfüllte Prophetie Jesu erste Ankunft
Kapitel 11 – Die Zeit bis zur Gegenwart und nahen Zukunft.
Ähnliches auch im Buch der Offenbarung.:
Kapitel 11 – Französische Revolution und nahe Zukunft
Kapitel 12 – Zeitraum Jesu Geburt bis Gegenwart
Kapitel 13 – Frühes Mittelalter bis nahe Zukunft
Kapitel 17 – Beschreibung des Widersachers
Die Bibel warnt vor Fälschung und Irreführung
In den letzten Zügen des Buches der Offenbarung steht beschrieben, dass die Vorhersagen an die Gemeinden gerichtet sind, Offenbarung 22,16:
„Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen.“
Doch wie kommt der „Experte“ auf die Idee, dies sei lediglich für die ersten Gemeinden zu dieser Zeit geschrieben. Zählt er sich als ein Sprachrohr der EV-Kirchen selbst nicht als ein Glied einer solchen Gemeinde? Wenn nicht, was stellen dann die EV-Kirchen eigentlich noch dar? Anzuraten ist, die Verse 18 und 19 zu beherzigen. Das gilt insbesondere für diejenige, die nicht nur mit Zensur-Stift durch die Bibel fahren (Info), sondern auch ganze Bücher für irrelevant erklären.
Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen.
Offenbarung 22,18-19
Bibelverse aus Schlachter 2000