Die Bibel könne nicht ohne Leitung und Weisung der römisch-katholischen Kirche verstanden und ausgelegt werden. Diese Arroganz dieser Kirche hat Tradition. Das selbstständige Bibelstudium könnte nicht nur zur Erkenntnis der Verlogenheit dieser Kirche führen, sondern auch zu Erkenntnis des irdischen Widersacher Jesu Christi.
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Ein undurchschaubares Werk?
Die Bibel sei zu kompliziert, zu umfangreich, zu geheimnisvoll und mystisch, um diese verstehen zu können. Dies gelte insbesondere für das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes auf Patmos. Es brauche für die Interpretation der Bibel unbedingt kompetente und vor allem autorisierte Personen. Derlei Behauptungen gehören zum Standardrepertoire der römisch-katholischen Kirche. Sie nimmt sich heraus, die einzige Institution auf Erden zu sein, die für die korrekte Auslegung der Bibel befähigt zu sein.
Die Kirche Roms behauptet, die Nachfolgeschaft Petri innezuhaben. Jesus habe Petrus zum ersten Papst ernannt, die katholische Kirche gegründet und auch die „heiligen Sakramente“ eingerichtet. Eine apostolische Nachfolgeschaft, der „mystische Körper Jesu“, so der Tenor. Dementsprechend nimmt sich diese Kirche auch heraus, neben ihrer Unfehlbarkeit auch die einzige Autorität zu sein, die die Aussagen der Bibel korrekt verstehen zu können.
Cajetan – Gegenspieler Luthers
Aufgefrischt hat diese Anmaßung Kardinal Thomas Cajetan (1469-1534) anlässlich der gerade begonnenen Protestbewegung von Martin Luther. Er war es, der den „rebellierenden“ Luther im Jahr 1518 in Augsburg vorlud, um von diesem einen Widerruf seiner Thesen zu erzwingen. Augsburg war auch der gegenwärtige Wohnort des Kardinals. Er wohnte in „aller Bescheidenheit“ im Stadtpalast, das Eigentum von Jacob Fugger.
Die Fugger-Familie war zu dieser Zeit die Banker-Familie schlechthin. Eine Hand wäscht die andere. Papst Leo X finanzierte den ambitionierten Bau des Petersdoms anhand eines Kredits von der Fugger-Familie. Die Rückzahlung sollte überwiegend aufgebracht werden durch den umfangreichen Verkauf von Ablassbriefen. Dazu war der „Chef-Verkäufer“ Johannes Tetzel durch die Lande gezogen und löste anhand seiner eifrigen Umtriebe auch in Sachsen bei Martin Luther jene Reaktion aus, die zur Reformationsbewegung führte.
Kardinal Cajetan war es, der dem Papst die lukrative Lehre zum Ablass entwickelte. Ein weiterer Schwerpunkt des Klerikers war die Auslegung der Bibel. Angesichts der bereits laufenden Reformation konzentrierte sich Cajetan ab 1524 bis zu seinem Lebensende auf das „Verständnis“ für die Heilige Schrift. Luther hatte die Bibel bereits ins Deutsche übersetzt und das Wort Gottes somit dem gemeinen Volk in verständlicher Muttersprache zur Verfügung gestellt. Ein gewaltiger Dorn im Auge Roms.
Für Bibelverständnis sei Kirche notwendig
Für Cajetan war die nun frei verfügbare Bibel ein Anlass, die selbst zugeschriebene Monopolstellung der Kirche zu bekräftigen.
„Niemand sollte sich anmaßen, die Bibel ohne die Anleitung der Kirche zu lesen oder zu interpretieren. Denn die der Autorität der Kirche entrissene Schrift wird zu einer Waffe der Ketzerei und Spaltung.“
Das nutzte aber nichts, denn die Wahrheit ließ sich nicht mehr länger verstecken. Die Lehren der römischen Kirche haben mit dem geschriebenen Wort Gottes nicht viel gemeinsam. Der Begriff „katholisch“ als „universell“ ist daher nicht als „universelle Mutterorganisation aller Kirchen“ zu verstehen, sondern vielmehr als „universelle Übernahme sämtlicher sich im Umlauf befindlicher Heiden-Religionen“.
Die Bibel sagt das Gegenteil
Diese unvergleichliche Arroganz der römisch-katholischen Kirche widerlegt die Bibel eigentlich selbst. Jesus Christus fordert bei seiner Beredung mit Seinen Jüngern auf dem Ölberg selbst dazu auf, das Buch Daniel zu lesen und zu verstehen, Matthäus 24,15:
„Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde, an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!)„
Auch im ausgerechnet als das „unverständlichste aller Bücher“, die Offenbarung, fordert Jesus Christus dazu auf, dieses Buch zu lesen und es zu beherzigen, Offenbarung 1,3:
„Glückselig ist, der die Worte der Weissagung liest, und die sie hören und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe.„
Die Kirche Roms rechtfertigt ihren Hochmut mit der fälschlichen Behauptung, mit Petrus handelte es sich um den Felsen. Dabei steht im Griechischen klar „petros“ und das bedeutet allerdings nicht Felsen, sondern schlicht Stein. Für das Wort Felsen findet man im Griechischen das Wort „petra“, und das ist Jesus Christus selbst.
Bibel enthält Typus des Papsttums
Neben der Isebel als Typus für das unsägliche Heidentum als Christentum verpackt, gibt es durchaus einen Wink mit dem Zaunpfahl, der direkt auf das Papsttum hinweist. Es war Johannes, der es mit dem Typus des Papsttums zu tun hatte.
Eine Art Prototyp der römischen Kirche. An dieser Stelle kann man durchaus behaupten, die Kirche Roms kommt indirekt in der Bibel vor, allerdings nicht in der Rolle des Petrus, sondern an anderer Stelle. 3. Johannes 9-10:
„Ich habe der Gemeinde geschrieben; aber Diotrephes, der bei ihnen der Erste sein möchte, nimmt uns nicht an. Darum will ich ihm, wenn ich komme, seine Werke vorhalten, die er tut, indem er uns mit bösen Worten verleumdet; und damit nicht genug, er selbst nimmt die Brüder nicht auf und verwehrt es auch denen, die es tun wollen, und stößt sie aus der Gemeinde hinaus.„
Der dritte Brief des Johannes ging an einen Gläubigen, in dessen Gemeinde jedoch bereits abtrünnige Entwicklungen zu beobachten waren. Es taten sich Leute hervor, die sich als Führer aufspielen wollten und einer davon war Diotrephes. Jener, der ein falsches Spiel spielte, eigene Regeln einführte, selbstherrlich handelte, willkürlich entschied und dem geschriebenen Wort kein großes Gewicht beimaß. Eben wie das Papsttum (Info).
Ein jeder lese die Bibel selbst, geleitet vom Heiligen Geist. Dieser führt zur Wahrheit und zum Verständnis.
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
2. Timotheus 3,16
Bibelverse aus Schlachter 2000