Die Bibel gehört für die meisten Haushalten in Deutschland zur Standard-Ausstattung. Allerdings eher verwendet als eine Möbel-Ergänzung, eine Dekoration und auch mal als Türstopper, und weniger als Lesestoff, die niedergeschriebene Wahrheit und schon gar nicht als das Wort Gottes. Der Anteil der nennenswert in der Bibel lesenden Menschen ist nur noch marginal. Ein willkommener Umstand für die Kirchen.
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Studie belegt winzige Minderheit der Bibelleser
„Die Bibel liest man nicht, man hat sie“, so ein auf die Heilige Schrift meist zutreffendes Sprichwort. Sehr viele Haushalte haben irgendwo zwischen Lexika, Romanen und Lebensführern auch eine Bibel deponiert, doch in die Hand genommen zum Lesen wird diese nur sehr selten. Neben der Bibel stehen dann auch noch Wegweiser wie Feng-Shui, Kartenlegen, „die göttliche Energie in sich entdecken“ und andere esoterische Ergüsse.
Das Interesse an das weltweit „auflagenstärkste“ Buch der Erde ist riesig. Sogar 40 Prozent der religionslosen Menschen halten die Bibel für eine interessante Lektüre. Aber fast ebenso riesig ist auch die Kluft zwischen dem Interesse an dessen Besitz und dem Interesse daraus zu lesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine jüngst veröffentlichte Studie der Universität Leipzig.
Nur 1,6 von 100 lesen Bibel täglich
Mehr als jeder Zweite in Deutschland ist im Besitz einer Bibel in einer Papierausgabe. Dagegen liegt der Anteil der Deutschen, die die Bibel täglich lesen bei nur 1,6 Prozent (2014: 3,1 %). Doppelt so hoch ist der Anteil derjenigen (3,2 %), die eine Bibel wenigsten einmal pro Woche zum Lesen in die Hand nehmen. Ein knappes Drittel (30 %) schlägt die Bibel einmal pro Jahr auf, wie „n-tv“ berichtete.
Seit dem Jahr 2014 blieb der Anteil der Menschen mit einer Bibel im Haushalt zwar annähernd stabil, aber die Leselust hat sich im gleichen Zeitraum weiter verringert. Von den Menschen, welche die Bibel tatsächlich lesen, sind 90 Prozent der Ansicht, dass die Schrift für die Gesellschaft zentrale Normen und Werte abbilde. Von den Nicht-Lesenden liegt der Anteil bei 63 Prozent. Wie weit allerdings diese Ansicht über eine Anlehnung an allgemeine (esoterische) „Weisheitsliteratur“ hinaus geht, ist nicht bekannt.
Von den Bibellesern nutzt ein Anteil von 11 Prozent eine elektronische Form, wie E-Book, App und das Internet.
Interessant erscheint hier, dass annähernd die Hälfte (46 %) der Befragten der Meinung ist, dass sich die Politik im allgemeinen auf die Bibel stützen solle.
Für diese Studie wurden 1.209 Menschen in einem Alter ab 16 Jahren befragt, unabhängig von einer Bindung an eine Kirche.
Die Kirchen profitieren von der Bibel-Ignoranz
Wie bereits in der fernen Vergangenheit, so auch heute. Allen voran der römisch katholischen Kirche kann doch nichts besseres widerfahren als ein äußerst geringes Interesse an den Inhalten der Bibel. Wenn auch das Interesse der Menschen in früheren, noch „nicht aufgeklärten Zeiten“, am Evangelium ungleich höher gewesen sein sollte als heute, hat es die Kirche Roms mit aller buchstäblicher Gewalt zu verhindern gewusst, dass die Menschen an ein solches Exemplar gelangen und darin forschen konnten.
Erst mit der Reformation wurde dieser „Bann Roms“ durchbrochen und neben Martin Luther war es auch William Tyndale, die die Heilige Schrift in ihre jeweiligen Landessprachen übersetzten und dies dank des bereits erfundenen Buchdrucks in Massen verbreiten konnten. Während Luther von den Häschern Roms nicht gefasst werden konnte, musste Tyndale für die Offenlegung des Evangeliums auf Treiben der römisch katholischen Kirche in Haft, wurde peinlichen Befragungen unterzogen und wurde final erwürgt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Auch protestantische Kirchen reiben sich die Hände
Bis heute hat sich die Situation wieder geändert. Während die römisch katholische Kirche nach wie vor absolut null Interesse darin hat, dass die Menschen anhand der Bibel die Wahrheit erfahren, ist es bei den protestantischen Kirchen inzwischen ähnlich. Deren verbreiteten Philosophien und Weltanschauungen haben ebenso wenig etwas mit dem Aussagen der Bibel zu tun, wie der Katechismus der römischen Kirche. Die Bibel, also das Wort Gottes, konnte über die Jahrhunderte weg nicht vernichtet werden. So bedient man sich eben seit geraumer Zeit dem Mittel der Veränderungen und Fälschungen. So wie es die Deutsche Bibelgesellschaft, eine auch von der evangelischen und katholischen Kirche gesponserte Einrichtung, anhand ihrer modernen Bibelausgaben praktiziert.
Die Wahrheit wird weiter unterdrückt werden
Eine weitere Veränderung gegenüber der römischen Tyrannei zwischen dem Ende der Antike und bis zur Zeit „der Aufklärung“ ist die inzwischen angepasste Strategie. Haft, Folter (neben Guantanamo im großen Stil) und Hinrichtungen ließen sich (derzeit) nicht vor der Allgemeinheit rechtfertigen. So lautet das Motto nun nicht mehr Folter und Tod, sondern „liebliche Verführung„. Das Ziel ist die Annahme der bereits in Vorbereitung stehenden Ersatz-Religion „Natur-Verehrung“. Die Gewalt wird jedoch wiederkommen und die sich noch immer als protestantisch nennenden Kirche werden bei der Verfolgung eine eifrig-führende Rolle einnehmen.
Die Verfolgten wird eben jene kleine Minderheit sein, die die Bibel in die Hand nehmen, die Worte Gottes lesen und nicht nur verstehen, sondern auch daran glauben und als die Wahrheit begreifen. Und eine dieser Wahrheiten wird schon in absehbarer Zeit im Mittelpunkt stehen.