Beispiele vermeintlicher Widersprüche in der Bibel

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Vermeintliche Widersprüche in biblischen Aussagen. Die Versuche, die Bibel für unglaubwürdig zu erklären, werden nicht abreißen. Einige Beispiele zeigen auf, wie einfach es wäre, die Menschen in die Irre zu führen, sollten sie die Wahrheit nicht kennen, bzw. kein Interesse darin haben, die Wahrheit zu erkunden.

Übersicht der aufgestellten Behauptungen

Folgende Verse werden gerne genannt, um so vermeintliche Widersprüche in der Bibel darzustellen.

Bibelaussage 1
(Behauptung)
Bibelaussage 2
(vermeintlicher Widerspruch)
2. Moses 20,5
Gott ist eifersüchtig
Sprüche 6,34
Gott ist frei von Eifersucht
1. Moses 22,1
Gott verführt Menschen
Jakobus 1,13
Gott verführt Menschen nicht
4. Moses 23,19
Gott ist unveränderbar
1. Samuel 15,10-11
Gott ändert seine Pläne
Philipper 2,5-6
Jesus ist dem Vater gleich
Johannes 14,26
Jesus sagt, „der Vater ist größer als ich“
Johannes 5,22;27
Gott richtet
Johannes 12,47
Gott richtet nicht
Römer 3,10
Es gibt keinen ohne Sünde
Hiob 1,1
Hiob war perfekt und aufrichtig
Römer 3,20
Wir sind gerecht durch Glauben
Jakobus 2,14
Wir sind gerecht durch Werke
Jesaja 26,19
Die Toten werden auferstehen
Hiob 14,12
Die Toten werden nicht auferstehen
Lukas 16,19-31
Wenn ein Mensch stirbt, gibt es kein Zurück aus dem Grab
1. Samuel 28,11-20
Samuel kehrte vom Grab zurück
1. Johannes 5,18
Der Christ wird nicht sündigen
1 Johannes 1,10
Der Christ sündigt

Gottes Eifersucht

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Beständige Versuche

2. Moses 20,5:
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,

Sprüche 6,34:
denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn, und am Tag der Rache wird er nicht schonen;

Wenn man Eifersucht automatisch mit Jähzorn gleichsetzt und dazu noch Gott mit dem Menschen gleichstellt, dann könnte man daraus durchaus einen Widerspruch basteln. Die Realität sieht aber anders aus. Eifersucht beschreibt das intensive Nacheifern, das Begehren von etwas. Wie aber reagiert der Mensch in der Regel, wenn dieser das Ersonnene nicht erhält? Dieser wird meist zornig, mit entsprechenden Reaktionen. Gott eifert dem Menschen nach, aber ist dieser dann ebenso jähzornig wie die meisten Menschen, wenn Gott das Nachgeeiferte nicht erhält? Eben nicht.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Verführung Gottes

1. Moses 22,1:
Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da prüfte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich

Jakobus 1,13:
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand;

Ist hier in beiden Versen von Verführung die Rede, oder einmal von einer Prüfung und einmal von Verführung? Die versuchte Irreführung ist offensichtlich. In 1. Moses 22,1 will Gott die Treue Abrahams prüfen, während Jakobus klar davon spricht, dass Gott keinen Menschen dazu verführen wird, eine Sünde zu begehen. Der Unterschied ist dermaßen offenkundig, dass keine weiteren Argumente mehr notwendig sind.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Gott bereut nie, bereut doch

4. Moses 23,19:
Gott ist nicht ein Mensch, daß er lüge, noch ein Menschenkind, daß ihn etwas gereuen würde. Was er gesagt hat, sollte er es nicht tun? Was er geredet hat, sollte er es nicht ausführen?

1. Samuel 15,10-11:
Da erging das Wort des Herrn an Samuel folgendermaßen: Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt! Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum Herrn die ganze Nacht

Auf den ersten Blick in der Tat ein Widerspruch. Man muss nur berücksichtigen, dass Gott Handlungen der Menschen und Resultate schon weiß, bevor der Mensch in die Welt gekommen ist. In diesem Beispiel wusste Gott auch im Voraus, dass Samuel von Gott abfallen wird. Dennoch hat Gott, „wider besseres Wissen“, Samuel als König eingesetzt.

Um Gottes Handlungsweisen in diversen Aspekten etwas besser zu verstehen, muss man sich nur vorstellen, dass eben ausschließlich Gott im Voraus weiß, was passieren wird, und sonst niemand. Um aber seine Gerechtigkeit zu beweisen, stellt Gott sicher, dass die Menschen vollumfänglich aus eigenem freien Willen handeln, ohne Einfluss oder gar Zwang durch Gott. Entsprechend sehen auch Gottes Handlungen so aus, als wenn Er es nicht im Voraus gewusst hätte. Die Welt soll schließlich Zeuge sein und sich von Gottes Gerechtigkeit überzeugen.

Somit ist nicht wirklich ein Widerspruch zu sehen.

Vater und Sohn – Unterschiede

Wahrheit-Lüge
Welche Wahrheit ist denn wahr?

Philipper 2,5-6:
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;

Johannes 14,26:
der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Dieser vermeintliche Widerspruch löste sich dann auf, wenn aus Philipper 2 nicht nur die Verse 5 bis 6, sondern 5 bis 8 zitiert würden. Jesus Christus tat nicht nur, als sei er ein („holografischer“) Mensch, sondern Er war durch und durch 100%-iger Mensch. Der Mensch kann nicht gleich Gott sein. Jesus Christus, also Gott, reduzierte sich „hinunter“ zu einem Menschen. Eben damit auch mit den gleichen Eigenschaften eines Menschen, also mit nicht göttlichen Attributen, sondern als ein Geschöpf.

Hinzu kommt, dass Jesus Christus das Vorbild, das Musterbeispiel des richtigen Glaubens und Handelns abgab. Jesus als Mensch verhielt sich so, wie sich der Mensch gegenüber Gott und auch gegenüber seinen Mitmenschen verhalten sollte. Jesus Christus zu einem Menschen reduziert hat sich natürlich dem Vater untergeordnet. Deshalb sprach Er in Seiner Vorbildfunktion auch von Seinem Vater und Er betete auch zu Ihm.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Jesus richtet und richtet nicht

Johannes 5,22;27:
Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben,
Und er hat ihm Vollmacht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist.

Johannes 12,47:
Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern damit ich die Welt rette

Wieder so ein Zusammenwerfen von einzelnen Aussagen in einen falschen Kontext. Grundsätzlich sind der Vater und Jesus Christus eins (Johannes 10,30). Während Johannes 5 das zukünftige (eigentlich schon laufende – Info) Gericht beschreibt, handelt Johannes 12 von der Zeit Jesu Christi als Mensch in dieser Welt. Er kam in diese Welt, um zu retten und nicht um zu richten. Bekanntlich hat Jesus Christus wieder diese Welt verlassen. Im Anschluss als unser Hohepriester und in der Folge als unser Richter. Die Aussagen in Johannes 5 und 12 beschreiben jeweils eine völlig andere Situation.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Keiner ohne Sünde, aber doch einer

Römer 3,10:
wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer;

Hiob 1,1:
Es war ein Mann im Land Uz, der hieß Hiob; der war ein untadeliger und rechtschaffener Mann, der Gott fürchtete und das Böse mied.

Um hier einen Widerspruch zu konstruieren, muss „nur“ die Gerechtigkeit aus Glauben ignoriert zu werden. Hiob war keinesfalls ein Mensch gänzlich ohne Sünde. Aber Hiob hatte einen festen und aufrichtigen Glauben und das wird ihm als Gerechtigkeit (Gerechtigkeit Jesu) zugesprochen. Weitere Beispiele für die Glaubensgerechtigkeit im Alten Testament können in Hebräer 11 nachgelesen werden. Paulus hat in seinem Brief an die Gemeinde in Rom die Sündhaftigkeit eines jeden einzelnen Menschen lediglich klar zum Ausdruck gebracht.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Gerechtigkeit durch Glaube, durch Werke

Umfragen
Wer die Bibel nicht liest, bleibt im Unwissen

Römer 3,20:
weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Jakobus 2,14:
Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?

Direkt überraschend, dass anstelle Jakobus 2,14 nicht Jakobus 2,20 angeführt wurde:
Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, daß der Glaube ohne die Werke tot ist?
Das macht es umso einfacher. Jakobus stellt klar hervor, dass der wahre Glaube zu guten Werken führt. Das heißt nicht, dass gute Werke zur Gerechtigkeit führen. Diese Werke sind ein Beleg dafür, dass der Glaube echt ist. Wenn jemand behauptet, er glaube, aber die (Glaubens-) Werke bleiben aus, dann stimmt etwas nicht mit dieser Behauptung. Es könnte sich vielmehr um eine Lüge handeln.

Gerechtigkeit aufgrund der Gnade Jesu Christi durch den Glauben. Etwas anderes sagt auch Jakobus nicht aus. Es müssen aber Werke sichtbar sein, damit der Glaube als wahrhaftig zum Vorschein kommt („an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“).

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Tote stehen auf, bleiben liegen

Jesaja 26,19:
Aber deine Toten werden leben, [auch] mein Leichnam; sie werden auferstehen! Wacht auf und jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Morgentau, und die Erde wird die Toten wiedergeben.

Hiob 14,12:
so legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, regen sie sich nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf.

Man fragt sich, wo soll darin ein Widerspruch bestehen? Jesaja beschreibt eine allgemeine Auferstehung der Toten und Hiob beschreibt indirekt das Gleiche. Tote bleiben solange liegen, bis eben die „Stunde des Herrn“ gekommen ist. So „nebenbei“ ist im Vers Hiob erkenntlich, dass der „jüngste Tag“ nicht zum Aufrichten eines irdischen Friedensreiches führt, sondern zu einer Zerstörung der Erde (Info).

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Tote bleiben im Grab, verlassen das Grab

Lukas 16,19-31 und 1. Samuel 28,11-20
Die Passage in Lukas handelt von einem Gleichnis. Jesus Christus erzählt von einem bitterarmen Mann, namens Lazarus. Dieser saß am Ende im Schoß Abrahams. Die römisch-katholische Kirche nimmt dieses Gleichnis als bare Münze und begründet damit eine mögliche direkte Himmelfahrt des Menschen nach seinem Tode. Es bleibt aber ein Gleichnis von Jesus Christus.

Die Verse in 1. Samuel 28 beschreiben den König Israels, Saul, wie er eine Totenbeschwörerin, die Hexe von Endor, aufsuchte, um den verstorbenen Samuel zu befragen. In Gottes Augen ein Gräuel, damals wie heute. Wie die Bibel klar belegt, kann es keine „weiter lebenden“ Seelen nach dem Tod des Menschen geben. Vielmehr handelte es sich mit dem „erschienen“ Samuel um einen Dämon, der sich als Samuel ausgibt. Für Saul hatte seine Handlung ernste Konsequenzen. Das gleiche gilt eigentlich für alle, die sich als ein sogenanntes Medium ausgeben oder jene, die derartige Totenbeschwörer aufsuchen.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Christen sündigen nicht, sündigen doch

Lügen-Wahrheit
Die Wahrheit kann nicht ausgemerzt werden

1. Johannes 5,18:
Wir wissen, daß jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern wer aus Gott geboren ist, der bewahrt sich selbst, und der Böse tastet ihn nicht an.

1 Johannes 1,10:
Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Ein weiterer Versucht, Kontext und Chronologie in einen gemeinsamen Topf zu werfen, um daraus einen Widerspruch zu basteln. Kein Mensch ist ohne Sünde. Ein jeder Mensch hat bereits gesündigt. Dies im Wissen um Gottes Gesetze, oder im Unwissen.

Nicht jeder, der sich einen „Christ“ nennt, ist tatsächlich ein Christ. Nicht ein jeder, der glaubt, wiedergeboren zu sein, ist es auch tatsächlich. Ein Mensch, der weiterhin im fleischlichen Verlangen sein Leben führt, wird auch weiterhin sündigen. Der andere Mensch jedoch, der tatsächlich wiedergeboren, also in Gott geboren ist, wird vom Heiligen Geist geführt, und dieser ist es, der den Menschen dazu befähigt, den Versuchungen zu widerstehen und der Sünde Herr zu werden.

Hier ist mitnichten ein Widerspruch enthalten.

Es bleibt dabei: Jeder ist selbst verantwortlich

Diese in den sozialen Netzwerken aufgegriffene Darstellung vermeintlicher Widersprüche in den biblischen Aussagen zeigt nur wieder auf, wie einfach es sein kann, unbekümmerte, leichtgläubige Menschen anhand von teils verdrehten und unwahren Aussagen zu täuschen.

Wie immer gilt: Ein jeder Mensch ist für sich und sein eigenes Heil selbst verantwortlich. Die Erlösung durch Jesus Christus, unser Herr, Hohepriester, König, Erlöser und Richter(!) geschieht individuell an einem jeden einzelnen Menschen, niemals aber im Kollektiv. Wer die Wahrheit liebt, wird selbst nachforschen. Wer die Wahrheit nicht liebt, wird einst auch der Lüge glauben und danach leben und diese auch tun.

Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Offenbarung 22,15

Bibelverse aus Schlachter 2000

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