Der Landesbischof Bayerns Bedford-Strohm forderte die Menschen in seiner Pfingst-Botschaft dazu auf, mehr Mut für ihr Christentum aufzubringen. Es müsse eine Lust sein. Hierfür und auch für ein besseres Lebensgefühl könne der Heilige Geist weiterhelfen.
Inhalt / Content
- 1 „Wegweisende Pfingstbotschaft“
- 2 Menschen und Welt sind vernebelt
- 3 Der Mut, die Lust des Christen zu zeigen
- 4 Allgemeingültige Motivationsansprache
- 5 Bedford-Strohm einst vom Mut verlassen
- 6 Was jetzt? Mut oder Provokation?
- 7 Aufforderung eine „Fata Morgana“?
- 8 Hat man eigentlich die Hähne krähen gehört?
„Wegweisende Pfingstbotschaft“
Der Heilige Geist mache „einen Riesenunterschied“, so die „wegweisende Monumental-Feststellung“ des eher umstrittenen als seit 20. Oktober 2016 noch legitimen evangelischen Landesbischofs Bayerns, Heinrich Bedford-Strohm. In seiner Pfingstbotschaft versucht der „Theologe“ der Menschheit zu erklären, was es anlässlich dieser Feiertage mit dem Heiligen Geist eigentlich auf sich habe. Das Christentum feiere an Pfingsten das Kommen des Heiligen Geistes und dieser Geist sei „Gott in unserer Seele“, so der Bischof lt. dem bayerischen evangelischen Internetportal. Es sei „ziemlich sicher der Geist, der alles in Bewegung setzt“, wenn die Menschen aus ihrer Trägheit herauskämen, wenn sie etwas Neues wagten und „wenn sie im Glauben, in der Liebe oder in der Hoffnung über sich hinauswachsen“.
Menschen und Welt sind vernebelt

Ob der Flügelschlag der Taube den Nebel aufhellt?
Auf unseren Seelen, unserem Land und auf dieser Welt liege ein Nebel. Deshalb sei die Erinnerung an den Heiligen Geist an Pfingsten so wichtig. Der Landesbischof sieht viele Menschen, die sich die Frage stellten, was den „schweren Nebel“ denn wegblasen könne, woher denn Aufbruch, Hoffnung und Erneuerung kommen könnten. Bedford-Strohm glaubt die Antwort zu kennen und stellt fest, dass diese Dinge nicht „aus dem Geist der Welt“ kommen, aber sehr wohl aus Gottes Kraft und im Heiligen Geist werde dies spürbar. Für die Menschen sei es wichtig zu unterscheiden, aus welchem Geist die eigenen Lebenserfahrungen stammten. Es sei „schlechthin spielentscheidend“, ob man mit dem Gefühl durchs Leben gehe, „dass alles den Bach runtergeht“, oder ob man daran glauben könne, „dass selbst aus dem Bösesten noch Gutes entstehen kann“.
Der Mut, die Lust des Christen zu zeigen
Nach der mit dem Label des Heiligen Geistes versehenen allgemeingültigen Aussage, setzte der Landesbischof noch einen oben drauf. Wenn die Menschen auf ein Leben aus dem Geist verzichteten, dann wüssten diese gar nicht, was sie sich entgehen ließen, so der „Theologe“. Die Menschen seien dazu aufgerufen, an Pfingsten „viel Geist zu tanken“ und mit Mut zu erzählen“, welche Lust es ist, eine Christin, ein Christ zu sein“.
Allgemeingültige Motivationsansprache
Nimmt man aus der Botschaft den „Heiligen Geist“ heraus, hätte diese Ansprache des evangelischen Landesbischofs auch von einem x-beliebigen Motivationstrainer für ein „erfülltes Leben“ gehalten werden können. So manche Werbeagentur findet sicher auch einige Punkte, um ein „Energie-Drink“ erfolgreich an Mann und Frau zu bringen.
Eine Kernbotschaft, dass der Heilige Geist nicht einfach so als „Motivations-Beschleuniger“ nach Gießkannenprinzip ausgegossen wird, sondern gemäß Apostelgeschichte 5,32: „Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen„, geht ebenso unter wie das hauptsächliche Anliegen des Heiligen Geistes, Johannes 16,8: „Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht;“ (Im Kontext lesen ab Vers 5)
Anstatt die Menschen ernsthaft daran zu erinnern, Gottes Wort zu gehorchen, um dadurch Platz für das Wirken des Heiligen Geistes zu schaffen, damit dieser den Menschen seine Sünden aufzeigt und zur Umkehr, Reue und Buße führt, erzählt der Landesbischof irgendetwas über Aufbruch, Gefühle und Lust.
Bedford-Strohm einst vom Mut verlassen

Der ‚Mutige‘ ruft andere zu mehr Mut zu gezeigter Lust auf
Insbesondere an seiner Erzählung über den „Mut“, der Menschheit zu zeigen, welche Lust es sei, ein Christ zu sein, fehlt es einfach an Glaubwürdigkeit. Diesen Mut hatte der Landesbischof und ehemaliger Vorsitzender der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) am 20. Oktober 2016 sichtbar nicht. An diesem Tag besuchte Bedford-Strohm zusammen mit dem Münchner Kardinal Marx im Rahmen einer „ökumenischen Pilgerreise“ unter anderem den Tempelberg, die Al-Aksa-Moschee und die Klagemauer in Jerusalem.
Der damals noch EKD-Vorsitzende und Kardinal Marx nahmen während einzelner Etappen jedoch das jeweilige „Amtskreuz“ von der Brust und entfernten damit das offizielle Merkmal des Christentums. Bedford-Strohm erklärte lt. evangelisch.de sein Vorgehen damit, dass er von den muslimischen und auch von den jüdischen Begleitern darum gebeten worden sei, weil dies „provozierend“ wirke. „Ich habe als Repräsentant einer Religion die Aufgabe, friedensstiftend zu wirken. Wenn ich das nicht tue, werde ich meiner Verantwortung nicht gerecht“, so Bedford-Strohm.
Was jetzt? Mut oder Provokation?
Schon alleine mit dieser Erklärung war Bedford-Strohm offenbar von „allen guten Geistern“ verlassen und vom Mut sowieso. Im Umkehrschluss zu seiner „Pfingst-Botschaft“ riefe der Landesbischof die Menschen dazu auf, mit ihrem „gezeigten Mut“ Unfrieden zu stiften. Es sei denn, er meinte, diesen „Mut“ lediglich innerhalb eines geschlossenen Raumes mit Gleichgesinnten zu demonstrieren.
Was sagte eigentlich Jesus Christus zum Thema Friedenstiften?
Matthäus 10,34-36
Aufforderung eine „Fata Morgana“?
Doch es gibt auch Gegenstimmen. So berichtete das deutschsprachige israelnetz, dass es die Aufforderung, doch bitte die Kreuze abzunehmen, zu keiner Zeit gegeben habe. Der israelische Militärsprecher Arye Sharuz Shalicar wies diese Behauptung Bedford-Strohms zurück. Es habe von der jüdischen Seite nie diese Bitte gegeben. „Ich fordere Sie hiermit auf, es öffentlich zu machen, welcher Sicherheitsdienst von jüdischer Seite aus bei Ihrem Besuch der Klagemauer in Jerusalem von Ihnen gefordert haben soll, ‚aufgrund der angespannten Lage in Jerusalem‘ Ihre Glaubenssymbole nicht offen zu tragen, um angeblich ‚eine Provokation zu vermeiden'“, so der Militärsprecher. Man habe diesen Vorwurf überprüft und man sei „empört über diese Behauptung“.
Hat man eigentlich die Hähne krähen gehört?

Bevor der Hahn kräht… – Im Geiste kann man sie hören
Gut, man war nicht dabei. Allerdings ist man angesichts der allgemeinen Fahrtrichtung der EKD und der offiziellen Grablegung des Protestantismus zum 31.10.2017 zur Vorstellung geneigt, dass nach der Rechtfertigung des Landesbischofs in ganz Jerusalem die Hähne gekräht haben.
Es mag ja sein, dass Bedford-Strohm privat das ist, wie sein „erklärtes Vorbild“ Martin Luther oft dargestellt wird. Ein bierliebender und lustiger Zeitgenosse, der immer einen guten Spruch auf den Lippen hat. Aber als Funktionär mit seiner falsch verstandenen Aufgabe, den Menschen das Heil des Evangeliums zu vermitteln, ist seine Rolle als „Landes-Aufseher“ mehr als nur fragwürdig.
Es wird Zeit für den mutigen Landesbischof, den Heiligen Geist, und zwar als solcher der Er wirklich ist, an sich arbeiten zu lassen.
Die Aussagen der Mutter-Kirche Roms zu den Pfingstfeiertagen ist bezüglich des Wahrheitsgehaltes auch nicht „erquickender“.
Johannes 4,24
denn:
Offenbarung 21,8
Bibelverse aus Schlachter 2000