Die behauptete Abschaffung der Gebote Gottes käme der Abschaffung Gottes gleich. Die Liebe kann von Gott nicht getrennt werden. Eigentlich ein Paradoxon. Die heutige Theologie redet fast nur noch von der Liebe Gottes, spricht Ihm aber diese vollkommen ab.
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Falsch verstandene Gesetze
Das Dilemma um das Zusammenwerfen der Zeremonialgebote und den 10 Geboten scheint zementiert zu sein. Wenn Jesus Christus in Matthäus 5,17 sagte, dass Er das Gesetz erfüllt hat, dann wird das vornehmlich aufgefasst als eine Erfüllung im Sinne der Abschaffung. Dabei reichte es, einfach nur den unmittelbar nächsten Vers 18 zu lesen. Spätestens an dieser Stelle müsse mindestens Zweifel aufkommen, ob die Gesetze (10 Gebote) tatsächlich abgeschafft sein können. Dabei ist der fundamentale Unterschied zwischen den Geboten Gottes (10 Gebote) und den sog. Mosaischen Gesetzen (Zeremonialgesetze, Satzungen) im Evangelium ausreichend verdeutlicht (Info).
Warum Abschaffung 10 Gebote ausgeschlossen?
Gott hat eine Welt in perfekter Harmonie geschaffen. Der Schöpfungsbericht zeigt lediglich grobe Umrisse des Umfangs und des Aussehens der Erde in ihrem Ursprungszustand. Sogar heute, wo die Schöpfung nach tausenden Jahren der Degeneration dem „Stand-by“ inzwischen näher steht als der Lebendigkeit, bietet die Natur noch immer Schauplätze, die einem den Atem rauben können. Wie muss die Erde einst ausgesehen haben und wie wird wohl die neue Erde aussehen?
Eine solch perfekt geschaffene Welt ist bis ins kleinste Detail abgestimmt. Ein Umstand, über den sogar säkulare Wissenschaftler Kopfschmerzen bekommen, da die allerkleinste Abweichung bei den bekannten physikalischen Gesetzen die gegenwärtige Welt völlig anders aussehen lassen würden. Die physikalischen Naturgesetze sind fixiert, unveränderlich. Sie existieren unabhängig davon, ob man sie bereits entdeckte oder formulierte, ob man daran glaubt oder nicht. Eine Konstante, denn Gott hat diese Gesetze festgezurrt. Man stelle sich einmal vor, die Gravitation käme auf die Idee, ihre Kraft einfach mal anders wirken zu lassen. Die Welt würde entweder implodieren oder explodieren.
Würde hier Gott nicht intervenieren, wenn eines der Naturgesetze plötzlich ein Eigenleben entwickelte, welches die perfekte Welt in ihrer Existenz gefährden würde? Gott erschuf neben der den Naturgesetzen unterworfenen Materie aber auch lebendige Wesen. Im Gegensatz zu den toten Gegenständen und auch physikalischen Größen haben Menschen einen freien Willen. Diese befinden sich jedoch ebenfalls in dieser perfekt abgestimmten Welt. Lediglich der freie Wille ermöglicht die Liebe, welche auch die Geschöpfe von ihrem Schöpfer empfangen. Eine „programmierte“ Liebe hätte nur einen Anschein, wäre aber keine echte Liebe.
Freier Wille – Trotzdem Regeln
Die freie Entscheidung belassen, aber in einem bestimmten Rahmen. Dieser Rahmen ist definiert durch Regeln, die in einer perfekt geschaffenen Welt erforderlich sind, um die Harmonie nicht zu zerstören. Betrachtet man aber diese Regeln im richtigen Licht, kann man erkennen, dass dieses Regelwerk kein Standardwerk eines Herrschers ist, sondern tatsächlich ein Abbild der Liebe Gottes ist. Eben jene 10 Gebote.
Gebote reflektieren Gottes Liebe
Die Liebe Gottes kann anhand der von Ihm geschaffenen Natur erkannt werden (Römer 1,20). Nicht zu verwechseln mit einer angedichteten Göttlichkeit der Natur. Gott steckt nicht selbst in der Natur, das ist Pantheismus, sondern Er steht darüber. Die Liebe zu Seiner geschaffenen Welt, samt Mensch, ist derart groß, dass Gott Seinen eingeborenen Sohn gab, um diese Welt zu retten (Johannes 3,16).
Die geschaffene Welt ist ein Ausdruck der Liebe Gottes, und deshalb sind auch Seine Gebote ein Ausdruck Seiner Liebe. Alles existiert aufgrund Seiner Liebe, denn Gott IST Liebe.
In einem anderen Licht betrachtet
Wäre es dann eigentlich nicht offensichtlich, dass diese Gottes Liebe darstellenden Gebote und die Erwiderung der gleichen Liebe erst gar nicht hinterfragt werden? In unserer gefallenen, vom Widersacher indoktrinierten Welt mitnichten. Allerdings, 1. Johannes 5,3:
„Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“
Der Mensch kann nicht durch das Einhalten der 10 Gebote gerechtfertigt werden. Ohne Glauben ist dies völlig zwecklos. Ohne Glauben erzeugen die Gesetze Gottes sogar Zorn (Römer 4,15). Wer den Glauben nicht hat, fühlt sich von den Geboten sogar genötigt. Dies spiegelt sich in Aussagen wider, wie, „mein Gott ist ein Gott der Liebe. Gesetze kommen nur von Diktatoren. Mein Gott gab mir alle Freiheiten und daher kann ich tun, was ich will. Ich tue die Liebe„.
Eine solche Position ist ein klarer Beleg, dass dieser Gott bzw. Jesus Christus nicht wirklich erkannte (1. Johannes 2,4). Und welcher Geist tatsächlich dahintersteckt, ist nicht schwer zu erkennen.
Selbstverständlichkeit
Johannes 14,15:
„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“. Anstatt von „10 Geboten“ könnte man auch von „10 Widerspiegelungen der Liebe Gottes“ sprechen.
Die Gebote 1 bis 4 beschreiben die Beziehung zwischen dem Menschen und Gott. Die Gebote 5 bis 10 betreffen das Zusammenleben mit dem Mitmenschen (Info). Nicht umsonst ist im Evangelium die Beziehung zwischen Jesus Christus und Seinem Volk auch als das Verhältnis zwischen Bräutigam und seiner Braut beschrieben. Eine Beziehung der Treue und des Vertrauens. Dieses Verhältnis zeigt sich in den ersten vier Gebote.
Wer behauptet, die 10 Gebote seien abgeschafft, der behauptet damit gleichzeitig, Gott sei abgeschafft. Und damit auch gleich die gesamte Schöpfung und nur bis zu Ende gedacht, schafft sich dieser gleich selber ab. Wer die Liebe zu seinem Schöpfer und auch zu seinen Mitmenschen inne hat, der braucht sich erst gar nicht „zwingen“, die 10 Gebote einzuhalten. Wie auch Jesus Christus anhand Seiner „Liebesgebote“ beschrieb, die Liebe zu Gott und die Liebe zu seinem Nächsten sind die Erfüllung des Gesetzes, so kommt es einem solchen Menschen gar nicht in den Sinn, Gott untreu und seine Mitmenschen auf irgendeine Weise schädigen zu wollen.
Keine grenzenlose Liebe Gottes
Gott ist ein Gott der Lebendigen und nicht der Toten (Markus 12,27). Deshalb kann die Liebe Gottes auch nur den Lebenden gelten. Wenn hier von Toten die Rede ist, dann vom Zustand, der in Offenbarung 20,14 als der „zweite Tod“ beschrieben ist. Die ewige Trennung von Gott, die finale Nicht-Existenz. Eine Hölle, so wie diese als eine ewig brennende und quälende Stätte ausgemalt wurde, existiert überhaupt nicht (Info).
Wenn Menschen, die sich selbst als Christen bezeichnen, verloren gehen, dann überwiegend, weil dies nicht willig waren, die Wahrheit zu erfahren. Die fehlende Liebe zur Wahrheit und der daraus resultierte Austausch der Liebe Gottes in sinnloses Gefühls-Schmachten und falschen Liebestaumel. Wer auch nur eines der 10 Gebote missachtet, ignoriert, willentlich übertritt, ob aus Vorsatz oder durch behauptete Abschaffung, belegt lediglich, dass dieser die Liebe Gottes nicht erkannte und von der Gerechtigkeit Gottes nichts wissen wollte (Info).
und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können.
2. Thessalonicher 2,10
Bibelverse aus Schlachter 2000