Das kirchliche Jahr 2025 ist begleitet vom Jubiläum 1700 Jahre Konzil in Nicäa. Ein Anlass zur Feier für die römisch-katholische Kirche. Und wen wundert’s, auch für die Anhänger der Ökumene. Das Jahr 325, ein Wendepunkt in der kirchlichen Geschichte und der Anfangspunkt einer beispiellosen Tyrannei.
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Das „Heilige Jahr 2025“
Das Jahr 2025 ist für die römisch-katholische Kirche ein äußerst wichtiges Jubiläums-Jahr. Neben dem Ausruf des „Heiligen Jahres 2025“ jährt sich in 2025 das erste ökumenische Konzil von Nicäa zum 1700ten mal. Im Jahr 325 fanden sich die „Geistlichen“ der relativ jungen Kirche zusammen, um eine ganze Reihe von Glaubenspunkten zu bestätigen bzw. neu zu definieren. Einberaumt hat dieses Konzil allerdings nicht eine führende Gestalt der Kirche, geschweige der Bischof von Rom, sondern der römische Kaiser Konstantin.
Nicäa ist heute in der Türkei als Ortschaft Iznik zu finden. Nicht fern von Istanbul, das damalige Byzantion (später Konstantinopel). Kaiser Konstantin verließ Rom und verlegte seine Residenz in diese Stadt. Damit hinterließ er in Rom ein gewisses Vakuum, das allerdings vom Bischof von Rom im fliegenden Wechsel sofort wieder gefüllt wurde.
Sonnengott-Vertreter Konstantin

Kaiser Konstantin hatte nur rund 4 Jahre zuvor, im Jahr 321, den Sonnen-Tag (1ter Tag der Woche) als einen gesetzlichen Feiertag festgelegt. Als Kaiser, Pontifex Maximus und als Vertreter der „unbesiegbaren Sonne“ („Sol Invictus“) aus dem Mithras-Kult befehligte er die Beachtung des 1. Tages der Woche zu Ehren der Sonne. Das römische Reich war gespalten zwischen den Anhängern des Mithras-Kultes und dem noch jungen Christentum. Nicht gerade versöhnliche Gruppierungen und ein sehr hohes Potenzial für eine Explosion in der Gesellschaft. Konstantin war darin bemüht, versöhnliche Schritte einzuleiten. Als Pontifex Maximus hatte er auch die oberste Befehlsgewalt in Religionsfragen.
Mit dem Sonntagsgesetz wurde ein Kompromiss zwischen dem Christentum und den Anhängern des Mithras-Kultes gefunden. Auf Seiten der bis dahin noch „einigermaßen“ christlichen Kirche erklärte man den Sonntag als einen „christlichen Feiertag“ und dazu auch gleich als den „Tag des Herrn“ (Info). Ein Attribut, der bereits im antiken Ägypten für die Verehrung ihres Sonnengottes Ra („Horus“) Anwendung fand. Mit dem Konzil in Nicäa sollten nun einige Punkte festgelegt werden, die zukünftig geglaubt werden müssen. Weiterhin standen Regelungen für die Kirche auf der Agenda.
Festgelegter Glauben
Im Mittelpunkt stand u.a. die Frage des Osterdatums. Dann gab es noch die Probleme mit dem im Gebiet aufgekommenen Arianismus zu lösen. Die große Mehrheit der zwischen 200 und 300 anwesenden Kirchenvertreter kamen aus dem Osten des Reiches. Mit den in Nicäa festgelegten Regeln wurde ein weiterer Kompromiss mit dem Mithras-Kult eingegangen.
Dies betrifft vor allem das Zölibat. Priester war es untersagt zu heiraten und auch mit Frauen in einem Haushalt zu leben, außer mit direkten Verwandten. Die Bibel sagt zu diesem Punkt allerdings etwas anderes. Durchaus durften Älteste einer Gemeinde heiraten. Die einzige Einschränkung war eben nur mit „einer“ Frau und nicht mit mehreren (Titus 1,5-6). Die Priesterschaft im Sinne der römisch-katholischen Kirche kommt im Neuen Testament erst gar nicht vor.
Im Mithras-Kult dagegen war den Priestern die Heirat strikt untersagt. Das Zölibat der römisch-katholischen Kirche entspricht daher dem Mithras-Kult, nicht aber den Vorgaben des Evangeliums (Info).
Grundstein für „Glaubensverbreitung“

Offenbar überwog bei der jungen katholischen Kirche bereits der Gedanke des „Glaubens-Feldzuges“. Auf dem Konzil in Nicäa legte man in Kanon 12 fest, dass ein Christ, der vorab auf den Militärdienst verzichtete, aber dennoch wieder zur Armee zurückkehrte, für dreizehn Jahre von der Kommunion ausgeschlossen werden soll. Dieser habe in dieser Zeit Buße zu tun. Der Ausschluss von der Kommunion ist nach (irriger) Lehre dieser Kirche das Verlorengehen der Seele. Mit der Kommunion handelte sich schließlich um ein Sakrament. Somit glaubte die Kirche Roms schon sehr früh, bestimmen zu können, wer gerettet werde und wer verloren ginge, also sich über Gottes Gerechtigkeit hinwegsetzen zu können.
Die Verlegung des Hauptregierungssitzes von Konstantin gen Konstantinopel hatte den „Nebeneffekt“, dass die Ostkirchen in diesem Einzugsbereich das Aufbegehren des Bischofs von Rom mit noch mehr Argwohn entgegentraten. Schließlich befinde sich der Kaiser Roms in „ihrem“ Gebiet und weshalb sollten die Ostkirchen dann den Bischof von Rom als ihr Oberhaupt anerkennen? Dieser anhaltende Streit führte schließlich zum großen Schisma im Jahr 1054. Die Aufteilung der katholischen Kirche in die römisch-katholische Kirche und den sog. orthodoxen Kirchen.
Das Gewissen war noch vorhanden
Es gab aber auch durchaus vernünftige Stimmen aus den Reihen des Konzils von Nicäa. So schrieb Eusebius von Nikomedia an den Kaiser einen Mahnbrief: „Wir handelten sündig, o Fürst, als wir aus Furcht vor Euch einer Blasphemie zustimmten“. Die von der römischen Kirche hochgehaltene Taufe Konstantins zu einem „echten Christen“ fand zwar statt, allerdings erst, als sich Konstantin auf seinem Sterbebett befand.
Das einzige, was man den „unchristlichen Umtrieben“ auf diesem Konzil zugestehen könnte, ist der Umstand, dass zahlreiche anwesenden Bischöfe noch von der massiven Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian betroffen waren. Das mag vielleicht aus Präventionsgründen zu einer höheren Kompromissbereitschaft mit dem „kaiserlichen Mithras-Kult“ geführt haben. Erst Kaiser Galerius beendete im Jahr 311 die Christenverfolgung und Kaiser Konstantin setzte ein Jahr später sein Siegel auf die Erklärung, dass es sich mit dem Christentum um eine zugelassene Religion handelt.
Der Mithraismus als Katholizismus
Unterm Strich handelt es sich mit dem Konzil in Nicäa um das „geistliche“ Vermischen von Christentum und Mithras-Kult (Info). Die offizielle „Geburtsurkunde“ der römisch-katholischen Kirche. Weitere umfangreiche Kompromisse mit dem Heidentum wurden um das Jahr 500 eingegangen. Im Jahr 476 ging das weströmische Reich unter. Es blieben germanische Stämme. Durchgehend heidnischer Natur. Um diese unter die Fittiche der Kirche Roms zu bekommen, zeigte der Bischof von Rom ein großes Entgegenkommen für die Aufnahme heidnischer Riten.
Drei Germanenfürsten stellten sich jedoch quer. Das waren die Anführer der Ostgoten, Vandalen und Heruler. Doch der äußerst devote Merowinger und Frankenkönig Chlodwig stellte dem Bischof von Rom seine militärische Macht zur Verfügung, um die widerspenstigen Völker auszumerzen. Ab dem Jahr 538 konnte der damalige Papst Vigilius (537 bis 555) erstmals mit absoluter kirchlicher und weltlicher Macht die über Jahrhunderte andauernde Tyrannei dieser Kirche einleiten.
ACK ist „natürlich“ dabei

Durchaus ist das Konzil von Nicäa ein Wendepunkt der Geschichte gewesen. Besser gesagt, der Beginn einer in der Menschheitsgeschichte einmaligen finsteren Zeit. Nicht überraschend, dass die römisch-katholische Kirche deshalb das 1700-jährige Jubiläum besonders ausgiebig feiert. Immer weniger überraschend sind die Ambitionen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), ein Ökumene-Verein für die Einhegung vor allem (einst) protestantischer Kirchen unter die Leitung der Kirche Roms, das Jubiläum Nicäa-Konzil ebenfalls mit gesonderter Veranstaltung zu feiern.
So verkündet die ACK u.a.: „Obwohl es damals so wenig wie heute eine in sich homogene Kirche gab, zeigt das Konzil mit seinen Beschlüssen das normative Idealbild einer einzigen, organisatorisch geeinten, in Lehre und Praxis einheitlichen und in diesem Sinn ökumenischen Gesamtkirche.“ (Quelle)
Wen wundert’s? Mit der Anerkennung der Charta Oecumenica haben sich die ACK und ihre Mitglieder dazu verpflichtet, „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ anzustreben (Info). Das Hervorheben und Zelebrieren dieses Konzils zeigt deutlich auf, welcher Geist dahinter steckt und auch jener, die sich daran angeschlossen haben (Info).
Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offenbarung 20,10
Bibelverse aus Schlachter 2000