Der Weltraum wird mit den Namen drei weiterer katholischer Geistlicher behaftet. Ein Papst und vier Jesuiten sind die neuen Namensgeber für Asteroiden, festgelegt von der Internationalen Astronomischen Union.
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Weitere Himmelskörper mit Namen katholischer Geistlicher

Die Namen der kath. Geistlichen dürfen nun das unendliche Weite suchen
Die Zahl der „Himmlischen Körper“ mit den Namen eines katholischen Geistlichen hat um vier zugenommen. Die Internationale Astronomische Union (IAU) erteilte lt. kath. Nachrichtenportal vier bisher nur mit Nummern versehenen Himmelskörpern den jeweiligen Namen eines Papstes und drei Jesuiten.
Ein Asteroid erhält Bürgernamen von Papst Gregor XIII.
Der im Jahr 2012 entdeckte Asteroid mit der Nummer 560794 erhält nun den bürgerlichen Namen des Papstes Gregor XIII., „Ugoboncompagni“ (Ugo Boncompagni). Dieser Papst lebte zwischen 1502 und 1585 und wurde in 1572 zum Papst gewählt. Seine bekannteste „Amtshandlung“ war die Änderung des einstigen Julianischen Kalenders in den bis heute gültigen Gregorianischen Kalenders. Papst Gregor XIII. hatte übrigens einen Drachen in seinem Wappen. Dieser darf nun im unendlichen Weltraum seine Runden drehen.
Drei Jesuiten als Namensgeber für Asteroiden
Der Asteroid mit der Nummer 562971 wird künftig den Namen des Jesuiten Johann Georg Hagen (1847-1930) tragen (Johannhagen). Hagen war Direktor der Vatikanischen Sternwarte. Er bestätigte anhand von Beobachtungen und Experimenten die Theorien des Nikolaus Kopernikus und Galileo Galilei zur Erdrotation. Letzterer wurde zu seiner Zeit aufgrund seiner „ketzerischen“ Ansichten von Papst Urban VIII. unter Hausarrest gestellt. So schnell können sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse und deren Anerkennungen wandeln.
Für den Asteroiden 551878 hielt die Arbeitsgruppe der IAU den Jesuiten William Stoeger (1943-2014) für den passenden Namensgeber (Stoeger). Stoeger führte mathematische Theorien zur Kosmologie experimentell durch.
Der dritte Jesuit ist Robert Janusz (geb. 1964), der seinen Namen künftig für den Asteroid 565184 wiederfinden wird (Janusz). Janusz untersucht interstellare Materie und Sternenhaufen.
Jesuitenorden mischt bei Bildung des Weltbildes kräftig mit
Die Vergabe von Namen aus den Reihen der katholischen Kirche ist keine Ausnahme. So fliegt seit mehr als 20 Jahren in den Weiten des Kosmos ein Asteroid mit dem Namen „Ratzinger“ umher. Jesuiten waren ohnehin mit ihrer Teilnahme an der Wissenschaft maßgeblich an dem heute geglaubten Bild des Universums beteiligt. Die Urknalltheorie wird oft fälschlicherweise dem US-Astronomen Edwin Hubble zugeschrieben. Dieser entdeckte jedoch „nur“ die beschleunigte Entfernung der Galaxien mit ihrem Abstand zu uns. Warum dies so sein könnte, überlegte sich der belgische Jesuit Georges Edouard Lemaître (1894-1966). Nach seiner Weltvorstellung dehnt sich der Raum des Universums weiter aus. Die einfache Überlegung: Wenn morgen der Raum größer ist, dann war dieser gestern kleiner. Nur weit genug zurückgedacht, ergibt dies einen Raum innerhalb eines einzigen mathematischen Punktes. Dieser Punkt „explodierte“ einst. Die Urknalltheorie war geboren.
Aktuell schwirren im Weltraum mindestens 32 Asteroiden mit den Namen eines Jesuiten herum. Daneben sind auch weitere Päpste, Bischöfe und „Heilige“ Namensgeber für u.a. Mondkrater. Diese Krater sind Rückstände nach der Verwüstung durch den zerstörerischen Einschlag von z.B. Asteroiden.
Bibelverse aus Schlachter 2000