Mit dem 03. Mai eines jeden Jahres zelebriert „die Welt“ den „Tag der Sonne“. Installiert von der UN, aber sicher mit großer Unterstützung seitens der römisch-katholischen Kirche. Wie nahe die einst protestantischen Kirchen der Sonne bereits gerückt sind, belegt die Predigt einer (vermeintlich) evangelischen Pfarrerin aus München. Eine „Theologie“, die einen richtig staunen lässt.
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Der Sonne einen Tag gewidmet
Am 03. Mai eines jeden Jahres ist der „Tag der Sonne“. Von der UN bereits im Jahr 1978 als ein Hinweis auf die Natur und ihre Schutzbedürftigkeit eingeführt. Für die Kirchen Anlass genug, um gesondert auf die Notwendigkeit und auch Schönheit der Sonne hinzuweisen. Angesichts der von der römisch-katholischen Kirche traditionell gepflegten „Altlasten“ des antiken Heidentums, in der die Verehrung, ja direkt Vergötterung der Sonne eine zentrale Rolle spielt, verortete man derartige Sonnen-Vergötterung eigentlich ausgehend von den Altären der römischen Kirche.
Doch weit gefehlt. An dieser Stelle dürfen die Auswirkungen des fast abgeschlossenen Zerfalls der einst protestantischen Kirchen und deren Rückkehr zum Schoss der römischen Mutter nicht unterschätzt werden (Info). Die vollständige Auflösung der einst unter dem Schirm der Reformation agierenden Kirchen wird mit dem Vollzug der gemeinsam gefeierten Eucharistie vollendet sein. So manche Vertreter dieser einstigen evangelischen Kirchen können dies kaum mehr erwarten (Info).
Die Sonne, so notwendig sie auch für das Erhalten des Lebens auf der Erde notwendig ist, genauso ist dieser sehr nahe gelegene Stern auch nur eine Schöpfung Gottes. Nicht mehr und nicht weniger. Dies widerspricht aber der internen Doktrin der Kirche Roms ebenso wie dem Verständnis weiter Kreise der einst protestantischen Kirchen. Im Zuge der Rückführung der „rebellischen Töchter“ zurück zur Mutter erfolgte auch eine Angleichung der Theologie. Diese Synchronisation fand jedoch ausschließlich bei den Töchtern und um keinen Strich weit bei der römisch-katholischen Kirche statt.
Von Assisi zu Laudato Si‘
Ein Lobgesang auf die Sonne und die Natur vollzog Papst Franziskus mit seiner Enzyklika „Laudao Si'“ im Jahr 2015. Sein großes Vorbild und auch Namensgeber ist der „Heilige“ Franz von Assisi. Die Philosophie des am 03. Oktober 1226 verstorbenen Franziskanermönchs scheint mit der Doktrin derart in Einklang gestanden zu haben, dass Papst Gregor IX nur knapp 2 Jahre später Assisi zum „Heiligen“ erklärte (16. Juli 1228). Franz von Assisi ist nicht nur in der römischen Kirche ein hochverehrter Philosoph, sondern auch in den evangelikalen Kirchen ein hervorgehobener Genosse seiner Zeit. Während die Kirche Roms den 04. Oktober zum Gedenken an Assisi hochhält, zelebriert die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hierfür explizit den 03. Oktober.
Zu den bekanntesten Werken des Franziskaners ist der „Sonnengesang“. In diesem Lied sind Passagen enthalten wie, „gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
besonders dem Herrn Bruder Sonne […] Gelobt seist du, mein Herr, für Schwester Mond und die Sterne […] für Bruder Wind […] für Schwester Wasser […] für Bruder Feuer […] für unsere Schwester Mutter Erde„. Auffällig in diesem Werk ist, dass Assisi dem „Herrn“ dankt für die vielen Geschwister der Natur, aber die Sonne selbst entweder als „Herrn“ anspricht, oder diesen als Bruder des Herrn bezeichnet.
Evangelischer Lobgesang für die Sonne
Allein dass die EKD einem Erz-katholischen „Heiligen“ einen gesonderten Tag widmet, wirft Fragen auf. Der Blick auf eine Predigt einer evangelischen Pfarrerin aus München dürfte diese Frage jedoch direkt beantworten. Im August 2023 hielt die Pfarrerin Julia Rittner-Kopp eine Predigt mit dem Wortlaut „Die Sonne besingen, den Schöpfer loben“. Diese Predigt wurde von „Sonntagsblatt“ abgedruckt (Quelle).
Die Sonne sorge für Glückshormone und einen gesunden Schlafrhythmus, so die durchaus nachvollziehbare These der Pfarrerin, die zudem begrüßt, dass der Sonntag Sonn-Tag heißt. Sie zieht als Beispiel für die Vorzüge der Sonne eine Textpassage von der Dichterin Ingeborg Bachmann zu Hilfe, in der es u.a. heißt: „Schönes Licht, das uns warm hält, bewahrt und wunderbar sorgt, Dass ich wieder sehe und dass ich dich wiederseh! Nichts Schönres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein„
Die Pfarrerin gibt zu verstehen, dass dieses „Unter-der-Sonne-Sein“ für sie eine Gotteserfahrung darstelle. Die Sonne sei ein Verbindungsglied zu Gott. Sie selbst sehe sich als sein Geschöpf und in Verbindung mit allen anderen Geschöpfen, die unter der gleichen Sonne leben, also „Mensch und Tier, alles Lebendige“. Wie einst „jemand“ sagte, „an einem sonnigen Tag bin ich stets religiöser“, so könne sie das für sich selbst ebenfalls so sagen.
Evangelische Sicht auf Assisi
Die evangelische Pfarrerin stellt durchaus berechtigt fest, dass die Sonne zu allen Zeiten vom Menschen mit göttlicher Macht in Verbindung gebracht wurde. „Sie wird zum Abbild, zum Sinnbild für Gott“, so Rittner-Kopp. Dies war auch beim „Heiligen“ Franz von Assisi im 13. Jahrhundert der Fall. Auch wenn die Sonne keine Gottheit, keine Sonnen-Göttin ist, so die Pfarrerin, könne die Sonne dennoch als ein Sinnbild für Gott verstanden werden. Das wurde im „jüdisch-christlichen Glauben schon immer so gesehen“. Denn Israel bekenne, „Gott ist der Herr der Welt, Schöpfer von allem, auch von der Sonne“.
Katholische Oster-Version
Als wenn diese quasi „fast Gleichsetzung“ der Sonne als ein Abbild Gottes und die Übernahme der römisch-katholischen Definition einer Heiligkeit nicht schon genug wären, begibt sich die evangelische Pfarrerin auch noch auf das Feld der tief-katholischen Oster-Erzählung. Es handelt sich um die Auferstehung Jesu Christi in den frühen Morgenstunden des Sonntags, am ersten Tag der Woche, nach dem Schabbat. Die aufgehende Sonne symbolisiere die Auferstehung Jesu, der Sonnenaufgang am Ostermorgen. Daher erinnere ein jeder Sonntag die Christen an den „allerersten Oster-Morgen“, so die Pfarrerin. Daher sei es „toll, dass der Sonntag SONN-Tag heißt“. Dies sei ein Tag „im Auferstehungssonnenlicht“.
Bei dieser Oster-Version wird gerne übersehen, dass Jesus Christus zwar am ersten Tag der Woche auferstanden ist, aber dies gemäß unserer Tageseinteilung auch am Samstag noch vor Mitternacht zum Sonntag gewesen sein kann und durchaus wahrscheinlich ist. Der neue Tag begann nach Sonnenuntergang. Notorisch wird aber der Sonnenaufgang am Sonntag mit der Auferstehung Jesu Christi gleichgestellt. Ein heidnischer Ursprung.
Antikes Heidentum inbegriffen
Schon im alten Babylon wurden die Wochentage nach Himmelskörpern benannt, so die Feststellung der Pfarrerin. Auch die Römer teilten die Tage in eine Planetenwoche ein und benannten sie nach ihren Göttern. So hieß die Göttin des Mondes Luna. Die germanischen Stämme hielten einen Tag der Sonne, gemäß der Sonnen-Göttin Sunna benannt. So zog diese Symbolik auch in das Christentum ein, „denn am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging – der Tag der Auferstehung, die Sonne, die von Christus erzählt“. Daher bestimme die aufgehende Sonne auch die Gebetsrichtung der Christen in allen Kirchen. Die meisten Kirchen sind daher gen Osten ausgerichtet, in die Richtung des Sonnenaufgangs, dem Licht entgegen. „Als Christin bin ich also ein Sonntagsmensch“, so die Pfarrerin.
Rittner-Kopp erzählt von einer Begegnung mit einer Christus-Figur aus Holz, deren Hand zum Segen erhoben sei. Sie gehe gerne zu dieser Figur, um nach seinem Blick zu suchen. Diese Figur sehe sie ernst an und über seinem Kopf zeige sich der Heiligenschein der einzig strahlenden Sonne. Diese leuchteten ihr, golden. Dieser Christussonne müsse man vertrauen, denn er heißt „Christus Salvator, Christus der Retter“. Die Pfarrerin betont, dass sie sich gerne von ihm retten lassen und für andere um seinen Segen bitten wolle.
Der vollendete Abfall
Die Frage drängt sich unweigerlich auf, ob Pfarrerin Julia Rittner-Kopp, eine Absolventin der „Meisterklasse Predigt“, sich lediglich für einen Posten in einer (ehemaligen) protestantischen Kirche berufen fühlte, weil sie als Frau in der römisch-katholischen Kirche höchstens eine Karriere in einem Kloster, aber niemals auf der Kanzel vorweisen könnte. Die von ihr vertretene „Theologie“ ist derart Ur-katholisch, dass man mit einem Hang zu Belletristik auch auf einen Übertritt mit dem Ziel von Unterwanderung schließen könnte.
Die Realität dürfte aber selbst die kühnsten Vorstellungen noch übertreffen, denn diese Darbietung ist lediglich der Beleg für den bereits vollzogenen, tiefe Absturz vom mit immensem Blutzoll erfochtenen Emanzipation von der durch und durch heidnischen römisch-katholischen Kirche. Zwischen der „Theologie“ der evangelischen Pfarrerin und der Doktrin der Kirche Roms passt kein Blatt Papier mehr. Diese Predigt erstellte Julia Rittner-Kopp im Rahmen der „Evangelischen Morgenfeier“, die an einem jeden Sonntag zwischen 10:32 und 11:00 Uhr im Radiosender Bayern 1 ausgestrahlt wird.
Das prophetische Babylon gemäß dem Buch Offenbarung bereits zum Anfassen – Info
Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.
Offenbarung 19,20
Bibelverse aus Schlachter 2000