Olli Dürr Vermischtes GEMA Abzocke – Großer Reibach solange es noch geht?

GEMA Abzocke – Großer Reibach solange es noch geht?

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Man bekommt das Gefühl nicht los, dass sich ein paar (nutzlose?) Institutionen herum trollen, die noch so schnell und so viel wie möglich abstauben wollen, bevor es nichts mehr zu holen gibt.

Historische Bezeichnungen: Raubrittertum, Wegelagerei, Beutelschneiderei.
Vor ein paar Tagen bereits sorgte die Nachricht, die GEMA wolle Gebühren anheben, für großes Unbehagen. Eine Gebührenanhebung in einem gewissen Rahmen wäre akzeptabel, die Künstler sollen ruhig ein paar Krümel abbekommen von dem, was der GEMA Vorstand nach Wahl- und After-Work-Parties übrig ließ.

Allerdings schießt GEMA ein wenig über das Ziel hinaus. Nicht 3% mehr, nicht 10%, nein, nicht 20%, sondern bis zu 1400% (!) höhere Abgaben.

Versteckte Kosten in Elektronikgeräten – „Alternativlos“

Abzocken

Schamlose GEMA Abzocke

Bisher schon wurden Entgelte fällig, für die eine für den gesunden Menschenverstand sehr zweifelfhafte Berechtigung besteht. Wer z.B. in Deutschland einen einfachen USB-Speicherstick kauft, rückt automatisch einen Anteil an die GEMA ab. Das Gleiche gilt für Festplatten, Smartphones und andere Massenspeicher fähige Elektronik.
Warum? Potenziell könnte man dort Musik und Videos abspeichern, vervielfältigen und weiter reichen. Genau da liegt der Hund begraben. „Potenziell“ mag richtig sein, aber die Abgabe gilt ohne nachzufragen für Frau, Kind, Mann und Maus.

Wer sich beim Online-Shoppen vielleicht darüber wunderte, warum dieses oder jenes Produkt nur innerhalb Deutschlands geliefert werden kann, hat hier eine Antwort. Die GEMA will die Hand aufhalten können.

Interessensgemeinschaften – Abmahnvereine – Abzocke

Da gibt es u.a. eine GEZ, die ab 2013 ebenfalls alles über einen Kamm schert, egal ob TV-Anschluss vorhanden oder nicht, zahlen bitte! Nicht zu vergessen das rudimenäte Monopol der Kaminkehrer. Bauherren und ganz besonders Architekten kennen die oft „schwierige Situation“, wenn dem Schornsteinfeger auch nur eine Nase nicht gefällt.

In welchem Land ist es möglich, dass man aus drei Leuten einen eingetragenen Verein gründet, sich dem „Verbraucherschutz widmet“ und durch Abmahungen kräftig Geld verdienen kann?
Die Antwort dürfte klar sein…

Man bilde ein Interessensgemeinschaft und fordert einfach. Den „Interessenten“ wird ein Anteil zugesprochen, das „Interesse“ wächst natürlich und weitet sich aus. Dann kommt irgendwann der Punkt, an dem man ungeniert Beutelschneiderei betreiben kann. Eine völlige Narrenfreiheit ist in Deutschland noch nicht gegeben, aber der Fall GEMA (und GEZ) zeigt eine zumindest politisch sehr hohe Toleranz.

GEMA kreiert Tarife und alles hat sich danach zu richten

Die neuen Tarifstrukturen der GEMA deuten in vielerlei Hinsicht auf ungenierte Abzocke hin. Reingreifen, so tief und so viel wie möglich. „Eine Vereinfachung“ der Tarife nennt das die GEMA. Facetten werden heraus genommen und durch Übersicht ersetzt.
In der Praxis darf der Diskothekenbetreiber zwischen 400 und 1.400% höhere Abgaben ausschließlich an die GEMA abführen. Wen diese Erhöhung der Zwangsabgaben nicht die Füsse wegzieht, überlebt nur durch entsprechende Anpassung der Eintritts- und Getränkepreise.
Das Zahlmeister-Ende ist natürlich der „Endkunde“.

Normalverbraucher dürfen mehr für Smartphones, Laptops, PC’s, USB-Speichersticks, Memory-Cards, MP3-Player, etc. bezahlen. Die GEMA unterscheidet nicht, ob die Speicherkarte für den MP3-Player oder für die Digital-Kamera verwendet wird. „Man könnte ja…“, also einfach zahlen, ohne Murren bitte. Hier verlangt die „Künstler-Schutzgemeinschaft“ ebenfalls höhere Abgaben im 4-stelligen Prozentbereich.

Petition gegen die GEMA

Wer etwas mehr tun will, als „nur“ aufzuschreien und zu schimpfen, um danach (beinahe wie üblich) in Stille doch zähneknirschend einzuwilligen, kann etwas mehr bewegen.

Unter dem Motto: Gegen die Tarifreform 2013 – GEMA verliert Augenmaß ist eine Petition angesetzt worden. „Es tut nicht weh“, einfach nur mitmachen.

Bild: Peter Kirchhoff / pixelio.de

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